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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Autoren: Loren Coleman
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vermitteln, dass Katrina beide interstellaren Reiche weiterhin fest - aber gerecht - im Griff hatte. Es spielte keine Rolle, dass sie keine militärischen Erfolge verkünden konnte. Wenn sie den Berichten glauben durfte, würden die schon bald folgen.
    Inzwischen war es mindestens so wichtig, sich den Menschen zu zeigen. Wenn nicht noch wichtiger.
Katrina trat hinter das niedrige Rednerpult mit dem Sternenfaustemblem des dauerhaft zerfallenen Vereinigten Commonwealth. Sie strich kurz das Jakkett glatt, das sie aus demselben Beweggrund gewählt hatte wie das Wappen. Die blaue Farbe würde den Lyranern gefallen, aber die goldenen Knöpfe der Jacke waren mit einem Davion-Sonnenschwert verziert. Es schien eine wohl überlegte Inszenierung von Neutralität und Fairness zu sein.
Sie war bereit.
Katrina legte die gefalteten Hände auf die schräge Fläche des Pults und lächelte, als habe sie unter den imaginären Korrespondenten einen Freund erkannt. Das Holz lag kühl unter ihrer Haut.
»Vielen Dank, dass Sie heute so zahlreich erschienen sind. Ich weiß, die jüngsten Rückschläge im Kampf gegen die Machtbestrebungen meines Bruders haben zahlreiche Fragen aufgeworfen. Und ungeachtet der Faszination, die Gewalt angeblich auf die Medien ausübt, weiß ich, wie sehr Sie, wie sehr wir alle uns wünschen, die Lage sähe anders aus. Vielleicht kann ich uns allen heute etwas Hoffnung machen.«
Sie machte eine rhetorische Pause und war sich sehr bewusst, dass die Kamera ihr sorgsam konstruiertes Bild nahezu ohne Zeitverlust auf die Planeten beider Sternenreiche unter ihrer Herrschaft übertrug.
Die HPG-Befehlsstrecke war eine ihrer größten Leistungen und mit erheblichen Investitionen verbunden gewesen. Die Holovidaufhahme wurde aus diesem Raum bis auf eine aus Sicherheitsgründen eingebaute Verzögerung von zehn Sekunden - für den Fall eines Falles - direkt an die verschiedenen Medienkonzerne New Avalons übertragen. Gleichzeitig lief sie das Kommunikationsrückgrat aus Hyperpulsgeneratoren entlang, das die Hunderte Systeme beider Nationen verband, und überbrückte in Nanosekunden die Abgründe zwischen den Welten, während ihre Ansprache den Weg nach Tharkad zurücklegte, zur Zentralwelt der Lyranischen Allianz und dem traditionellen Machtzentrum Haus Steiners. Nur Minuten, nachdem Katrina sie ausgesprochen hatte, erreichten ihre Worte Milliarden Menschen. Das war eine Leistung, die ihr Bruder niemals nachvollziehen konnte.
»Seit nun bereits über einem Jahr entfacht und fördert mein Bruder Rebellionen auf Welten sowohl der Vereinigten Sonnen wie der Lyranischen Allianz, mit dem Ergebnis, dass wir uns in einem blutigen und bitteren Bürgerkrieg befinden. Um genau zu sein, seit einem Jahr, zwei Monaten und neunundzwanzig Tagen. Ich weiß das so genau, weil ich jeden Tag davon mit grausamer Deutlichkeit durchlitten habe.«
Und das trotz ihrer besten Anstrengungen, Victor ein für allemal zum Schweigen zu bringen.
»In dieser Zeit haben wir alle den Schrecken vor Augen, den mein Bruder entfacht hat. Die Berichterstattung der Medien«, wandte sie sich an die nicht vorhandenen Journalisten, »war beispielhaft. Sie hat geholfen, eine Panik zu vermeiden, indem sie die Bevölkerung über alle notwendigen Schritte informiert hat, die wir unternehmen, um diese Bedrohung für ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen abzuwehren.«
Und daran wird sich auch nichts ändern, versprach Katrina in Gedanken.
* * *
    In einem anderen Flügel des Palais, mehrere Etagen unter der Planetenoberfläche, leitete der JuniorAnalytiker First Lieutenant Jorge Gavrial die Aktivitäten in der kleinen privaten Gefechtszentrale, die vor Jahrzehnten einmal den Namen Fuchsbau getragen hatte. Monitorzeilen bedeckten die Westwand des Raums und zeigten die Ansprache der ArchonPrinzessin, die das reguläre Programm der Nachrichtensender unterbrochen hatte.
    Gavrial streckte an der Schulter eines der Techs vorbei die Hand nach den Reglern aus, und plötzlich zeigten die neun mal neun Monitore ein einziges, aus einundachtzig Teilbildern zusammengesetztes Bild. Katrina Steiner-Davion schaute überlebensgroß aus allzeit wachsamen blauen Augen auf ihre Angestellten herab.
    Die meisten Personen im Raum waren an ihren Computerkonsolen vollauf beschäftigt und suchten unfassbar große Datenmengen nach Informationen ab, die sich nach der Überprüfung auf strategischen Karten widerspiegelten. An der Nordwand zeigte eine zweidimensionale Holoprojektion, die von der Decke
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