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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Autoren: Loren Coleman
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bis zum Boden reichte, die gesamte Innere Sphäre. Gavrial warf einen kurzen Blick hinüber. Die Reiche der Häuser Kurita, Marik und Liao waren ebenso wie die Besatzungszonen der Clans nur als solider Farbblock dargestellt. Das ließ die Umrisse des alten Commonwealth frei, des Megaimperiums, das durch die Heirat zwischen Hanse Davion und Melissa Steiner entstanden war, und als dessen Bürger Gavrial geboren worden war. Sie erinnerten an eine schräg liegende Sanduhr, deren obere Ausbuchtung die Lyranische Allianz darstellte, während die Vereinigten Sonnen den unteren Teil einnahmen. Verbunden wurden sie durch den Terranischen Korridor, einen schmalen Bereich unabhängiger Systeme. Sterne füllten beide Hälften wie funkelnder Sand.
    »In diesen nun rund fünfzehn Monaten«, sprach die Archon-Prinzessin weiter, »haben unsere loyalen Streitkräfte in beiden Reichen in schwerer, aber bewundernswürdiger Anstrengung Victors Ausschreitungen Paroli geboten. Auf allen Welten, die Victor behauptet, erobert zu haben, leisten sie weiterhin standhaften Widerstand. Coventry und Alarion werden nicht mehr lange ihm gehören. Kathil und Wernke sind so gut wie unser. Ich könnte auf unsere tapferen Soldaten nicht stolzer sein.«
    Gavrial schüttelte den Kopf, als er versuchte, das, was er hörte, mit dem in Einklang zu bringen, was er mit eigenen Augen sah. Auf der Karte konnte er den Stand des Bürgerkriegs mit einem Blick ablesen. Die Victor unterstützenden Systeme leuchteten in stetem Gelb, die Katrinas in ebenso ruhigem Blau. Rot bedeutete Kampfhandlungen oder minimal schwere politische Unruhen, und die Karte zeigte mehr rote als gelbe oder blaue Systeme. Jetzt gerade blinkte der bisher rote Leuchtpunkt für Kathil abwechselnd rot und gelb, was bedeutete, dass Victor einen deutlichen Vorteil errungen hatte. Auf Tikonov sah es auch nicht gut aus und Axton war schon fast verloren, falls es nicht gelang, irgendwo Verstärkungen aufzutreiben.
    Archon-Prinzessin Katrina wusste all das natürlich auch. Daran war kein Zweifel möglich. Gavrial entschied, dass sie die einfachen Bürger nur nicht beunruhigen wollte. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, erklang ihre Stimme: »Das Feuer des Verrats mag noch so heiß lodern, wo nichts dagegen unternommen wird - aber die Erfolge der Rebellen sind nicht so gewaltig, wie sie glauben machen möchten. Sie sind in Wahrheit weitgehend vernachlässigbar, und bald werden wir auch diese letzten Flammen erstickt haben.«
    In der Allianz, unter deren Bevölkerung Victor eine robuste Anhängerschaft aufgebaut hatte, zog Gavrial den Weg des Prinzen nach. In der ersten Angriffswelle war er vom fernen Mogyorod nach Inarcs gezogen. In der zweiten hatte ihn der Weg dann weiter nach Coventry geführt, zu einer weiteren wichtigen Industriewelt. Dann hatte er vor kurzem noch Alarion eingenommen, ein Triumph der dritten Welle. Menschen und Material, das waren die Schlüssel zum Sieg. Inarcs, Coventry und Alarion leuchteten auf der Karte in grausam ruhigem Gelb.
    Das kann man kaum als vernachlässigbar bezeichnen, dachte Gavrial. Die Industriemacht dieser drei Systeme allein reichte aus für eine Invasion der Konföderation Capella.
* * *
    An einem anderen Ort in der Mark Crucis schlenderte Roxanne Blake gemächlich durch eine der kostbarsten Kunstsammlungen Marlettes, oder genauer gesagt: der gesamten Vereinigten Sonnen. Die Sheffieldgalerie in Jericho City war spezialisiert auf Kontraste, und ihre wöchentlichen Besuche waren immer wieder von neuem überraschend. Kolossale Statuen ragten hoch über Besuchern auf, die sich über Mikroskope beugten, um seltene Mikroskulpturen zu bewundern. Zweidimensionale Porträtgemälde starrten auf abstrakte Hologrammlandschaften. Grob geschweißte, nach Öl und verbranntem Metall riechende Konstrukte drängten sich neben organisch lebendigen Skulpturen.
    Während sie, fasziniert von einigen der neueren Stücke, durch die Ausstellungsräume wanderte, drängte sich eine Stimme in ihre Gedanken. »Wir dürfen niemals vergessen, dass es die Methode der Rebellen ist, zu unterwandern und zu spalten«, hallten die Worte durch die Galerie. »Ebenso sicher ist, dass Glaube und Standfestigkeit jedes Reich gegen eine solche Subversion panzern können.«
    Roxanne geriet vor Überraschung fast ins Stolpern. Ihr Kopf zuckte herum. War das Teil eines neuen Ausstellungsstücks? Dann erkannte sie die Stimme und fragte sich, wie sich Katrina SteinerDavion auf Marlette befinden konnte,
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