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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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Hauptmann in die Augen und nahm seinen Hass in sich auf, als könne er dem Mann das Gift aus der Seele saugen. »Ein sehr langer Weg«, flüsterte er.
Dann wischte er sich das Gesicht ab und drehte sich zurück zum Cyrano. Hier konnte er nichts mehr ausrichten. Cranston würde sich um die Bergungsarbeiten und die Gefangenen kümmern. Bragg würde ihm einen Bericht über den Zustand ihrer Einheit abliefern, und Herzog Bradford sein Lehen wieder übernehmen und es in Victors Namen regieren. Victor musste sich jetzt der nächsten Etappe auf dem Weg nach New Avalon widmen.
Er hatte noch immer einen Krieg zu gewinnen.
* * *
    Gastogne, Woodbine
Mark Draconis,
Vereinigtes Commonwealth/Vereinigte Sonnen
    Tancred stand auf, als sein Vater den Raum betrat, begleitet von Marquesa Isabelle Rein, die ihn von Robinson hierher begleitet hatte. Auch die meisten von Isabelles planetaren Verwandten waren zum Empfang des Markfürsten erschienen und erhoben sich auf Tancreds Vorbild hin. Herzog James Sandoval entging dieses deutliche Zeichen der Unterstützung für seinen Sohn nicht, und ihre gelben Augen trafen sich in einem Wettstreit des Willens. Tancred bemerkte, dass sein Vater die versammelten Würdenträger Woodbines kaum beachtete und die Loyalität der Reins offenbar als selbstverständlich betrachtete.
    Das war ein Fehler, der ihm schon bald klar werden würde.
»Duke Sandoval«, unterbrach Ferdinand Rein das unbehagliche Schweigen in formellem Ton. »Willkommen auf Woodbine. Ich glaube, die meisten meiner Verwandten hier kennen Sie, und ich möchte mich bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie meine Schwester sicher durch das zunehmende Chaos in der Mark Draconis heimgeleitet haben. Ich bin nicht sicher, ob Sie Major Hespers von den 3. CrucisLanciers oder Marshai Mordecai Rand-Davion von den 1. schon einmal begegnet sind.« Major Hespers verbeugte sich unsicher, Rand-Davion nickte ihm wie einem Gleichgestellten zu. »Und natürlich«, fuhr Ferdinand fort, »kennen Sie den Befreier Woodbines.«
Er und Tancred hatten sich auf diesen weitgehend hohlen Titel geeinigt. Ein Zeichen der Unterstützung, das sich leicht vergessen ließ, falls es Tancred nicht gelang, sich gegen seinen Vater durchzusetzen.
Wie erwartet reagierte Herzog Sandoval spöttisch. »Befreier? Nennt man so den Widerstand gegen unsere rechtmäßige Herrscherin? Wie versprochen, bringe ich Katrinas Bestätigung, die Sie von allen grundlosen Anschuldigungen des Verrats freispricht und als Herrscher über Woodbine und das Woodbine-Operationsgebiet bestätigt.« Er sah sich zu Isabelle Rein, Ferdinands jüngerer Schwester, um, die ein Verigraphdokument in die Höhe hielt und nickte.
Herzog Rein nahm den Compblock aus der Hand seiner Schwester entgegen und presste den Daumen auf die Sensorplatte. Das Gerät überprüfte seine DNS und öffnete die Datei. »Vor zwei Monaten ausgestellt«, stellte er fest, und schaute dann hinüber zu Tancred. »Aber offiziell an Sie abgeschickt erst am 1. Dezember, nach dem Fall Rhineholds.«
»ComStar ist im Augenblick ein wenig unzuverlässig. Wie man ja auch erwarten durfte.«
»Ich glaube mich zu erinnern«, bemerkte Tancred, und mischte sich zum ersten Mal in das Gespräch ein, »dass die Archon-Prinzessin ComStar erst vor kurzem öffentlich zur Zuverlässigkeit der Kommunikationsverbindungen - trotz einer Reihe hochrangiger Abgänge aus den Reihen des Ordens - gratuliert hat«
»Ein notwendiges Zugeständnis an das fragile Selbstwertgefühl des Ordens«, stellte sein Vater mit gepresster Stimme fest. »Ich persönlich habe den Eindruck, dass in den HPG-Stationen eine Art passiver Widerstand grassiert.« Seine Augen wurden schmal. »A propos passiver Widerstand, Tancred, deine Anwesenheit hier auf Woodbine verwundert mich. Soweit ich mich entsinne, bist du von deinem militärischen Kommando zurückgetreten.«
»Nein, ich bin aus deinem militärischen Kommando zurückgetreten. Dieses Kommando und dieses System unterstützen Victor Steiner-Davion.«
Falls sein Vater eine so direkte Unabhängigkeitserklärung erwartet hatte, versteckte er es gut hinter einer Maske gespielter Überraschung. »Tatsächlich? Und Sie, Duke Rein... stimmen Sie dem zu?«
Ferdinand Rein wog den Compblock in einer Hand, als wolle er den Wert seines Inhalts abschätzen, und blickte die Marquesa Isabelle fragend an. Sie unterstützte offensichtlich den Duke of Robinson, und es war für Tancred schwer abzuschätzen, wer von den beiden Geschwistern mehr unter der
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