Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
die Jäger einfach auf uns los. Bragg verlor am ersten Windbrecher zwei Panzerlanzen, und die Lyraner brachen durch die Bäume. Aber das hat sie gebremst - und die vorderen Maschinen wurden ein leichtes Ziel für die Hammer-Kompanie. Die Raketen fielen so dicht, dass man den Gegner teilweise kaum sah.«
    In einer unterbrochenen Linie von den Baumstümpfen des ersten Windbrechers bis zum Fuss des Ridge lagen zerstörte Jägermechs. »Sie haben nicht angehalten, um die Artilleriemechs auszuschalten?«
    »Nein, sie haben sich einfach wie besessen nach vorne geworfen. Wir setzten vom Kamm aus erst einzelne Schüsse, dann ganze Salven, als die Jäger näherkamen. General Bragg ging mit zerschossenem Gyroskop zu Boden. Sie ist angeschlagen, lebt aber noch. Mein Destruktor hat auch schon bessere Tage gesehen. Jason Walkers Hauptmann stürzte da drüben.« Er deutete auf ein qualmendes Wrack, das einmal einer der stärksten überschweren Kampfkolosse der Cowentry-Jäger gewesen war und von dem jetzt nur noch rund siebzig Tonnen Altmetall übrig waren.
    Victor schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Die Sinnlosigkeit dieser Vernichtung lastete schwer auf seinem Gemüt. »Was für eine Verschwendung guter Männer.« Er schaute hinüber zu einem Häuflein Infanteristen, bewaffneten Posten, die eine kleinere Gruppe Krieger bewachten. »Gefangene?«
    »Weniger als es sein sollten«, bemerkte Cranston und führte Victor hinüber zum Rest der CoventryJäger. »Sie hatten ihre Rettungsautomatiken abgeschaltet. Keine Schleudersitze. Keine automatische Stilllegung. Zwei ihrer Mechs sind durch vermeidbare Reaktorüberlastung einfach explodiert.«
    Falls Coventry ein Indiz für den Gegner war, der sie erwartete, stand ihnen ein sehr weiter Weg bis New Avalon bevor. Der Exilprinz seufzte traurig. Insgeheim hatte er gehofft, die besseren Krieger der Jäger würden Katherine als Despotin erkennen und sich von ihr abwenden. Aber konnte er wirklich erwarten, dass sie das auf nichts weiter als sein Wort hin taten? Victor riss sich zusammen. Die Einsichtigen und Überläufer würden zunehmen, je deutlicher Katherine ihr wahres Gesicht zeigte.
    Aber es würde weiter einen hohen Preis fordern. Sechs Männer und Frauen waren nach einem letzten Gefecht von zwanzig Jäger-Maschinen, Panzer mitgerechnet, noch am Leben. »Acht Verwundete haben wir schon nach Port Nichols verlegt«, sagte Cranston.
»Und das war die einzige Möglichkeit für Sie, die Stadt zu erreichen«, stellte Victor laut genug fest, um von den Gefangenen gehört zu werden. »Das muss auch Oberst Walker gewusst haben. Verdammt noch mal, warum hat er nicht abgedreht? Ich habe ihm einen Fluchtweg gelassen.«
»Heute sterben oder morgen«, fauchte ein schmutziger Hauptmann in einer zerfetzten Kühlweste und starrte Victor wütend an. »Was soll das für eine Wahl sein?«
»Ich habe Jason Walker mehrmals wissen lassen, dass ich bereit war, seine Kapitulation anzunehmen«, antwortete er mit ruhiger Stimme. »Angesichts der gewaltigen Übermacht wäre es nicht einmal mit einem Ehrverlust verbunden gewesen.«
Der Mann trat stumm und mürrisch mit einem Fuß über den Boden. Aber niemand sonst machte Anstalten, den Mund aufzumachen, also sagte er schließlich: »Die Miliz...«
»Die Provinz-Miliz Coventry ist tot!«, bellte Victor laut. Tiaret trat schützend näher und Cranston legte ihm warnend die Hand auf den Arm. Victor schüttelte sie ab, ohne den Blick von dem JägerHauptmann zu nehmen. »Meine Schwester hat sie zum Tode verurteilt, und Sie haben sie hingerichtet. Es gibt keine Möglichkeit, sie wieder zum Leben zu erwecken, aber Ihre Kapitulation hätte verhindern können, dass noch mehr gute Krieger fallen.« Er beruhigte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Jetzt habe ich Ihre Kapitulation doch, oder? Hilft das der Miliz?«
Nackter Hass stand in den Augen des Mannes, aber er antwortete nicht. Einen Augenblick lang dachte Victor, er sei zu ihm durchgedrungen. Er hoffte es, denn es wäre ein Zeichen gewesen, dass Katherines Griff sich lockerte. Der Hauptmann starrte einen Moment zu Boden, dann hob er den Kopf und spuckte Victor ins Gesicht.
Obwohl sie weiter entfernt war, schob Tiaret sich als Erste zwischen Victor und die jubelnden Überlebenden der Coventry-Jäger. Cranston zog ihn mehrere Schritte zurück, bevor sein Freund ihn wieder abschüttelte. Er fühlte die warme Spucke langsam über seine Wange laufen, weigerte sich aber, sie abzuwischen. Er sah dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher