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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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über dem umgebauten Nachtschatten-Helikopter und verliehen dem leuchtend blauen Himmel einen Graustich, als der Hubschrauber über New Avalons Tableau Rand kreiste. In Katarinas schallisolierter Luxuskabine bemerkte sie kaum etwas vom Pulsieren des Motors. Sie beugte sich nach links und schaute aus einem großen, kupfergetönten Fenster hinunter auf die malerische Wüste und die Szenerie der Vernichtung. Ein Geschenk, gerade rechtzeitig für die Feiertage.
    Ein Jahr. Zwölf Monate waren seit der Kriegserklärung ihres Bruders vergangen. Es gab Augenblikke, in denen konnte sie es kaum glauben. Sie hatte gedacht, dieser Revolte schnell ein Ende bereiten zu können. Zwölf Monate der Kämpfe auf hundert verschiedenen Welten. Tausende von Toten und Verwundeten. Dutzende Regimenter zerschlagen.
    »Aber New Avalon ist mein«, flüsterte Katrina und zählte die Mechwracks, die unter ihr die Wüste übersäten.
    Seit der ersten Besiedlung des Planeten war der Tableau Rond ein Nationalpark. Die geschwächten 1. Davion Guards hatten versucht, hier eine Zuflucht zu finden, und gehofft, die Rangers würden ihnen nicht bis hierher folgen - oder falls doch, versuchen, sie auszuhungern. Die Rangers hatten tatsächlich gewartet, aber nur lange genug, um die 10. Leichte DenebKavallerie und die örtliche Mark-Crucis-Miliz-RKG zu rufen.
    Den Berichten nach war es die Kavallerie gewesen, die die Guards gefunden und gestellt hatte, während die Rangers und MCM an deren Flanken in Stellung gingen. Obwohl sie nach der langen Jagd auf die Davion Guards durch schwere Verluste geschwächt waren, hatte der Ausgang des letzten Gefechts dreier Regimente gegen ein Einziges festgestanden. Sieg. Katrinas Vater hatte dieses militärische Grundprinzip im 4. Nachfolgekrieg unter Beweis gestellt, und ihr Bruder Victor hatte auf Coventry ebenfalls von diesem Ungleichgewicht profitiert. Jetzt war Katrina an der Reihe, und ihr Gewinn war weit wichtiger als capellanische Systeme oder lyranische Fabriken.
    Der Privathubschrauber hielt an und hing über einem weiten Bereich versteinerter Dünen, an deren Hängen sich bunte Schichten aus Ocker, Sienna und Rost abwechselten. Laserfeuer und schweres Artilleriebombardement hatten die einstmals unberührte Landschaft verwüstet. Katrina nahm sich vor, eine großzügige Summe für die Restauration des Parks zu stiften, während sie zusah, wie Bergungsteams abgetrennte Metallgliedmaßen und rußgeschwärzte Rumpfteile abtransportierten, alles, was von den gigantischen Kampfkolossen noch geblieben war, die dort unten gefochten hatten.
    Verräter allesamt, verurteilte sie das zerstörte Garderegiment. Seine Insignien würden außer Dienst gestellt und die Einheit aus der Aufstellung der VCS gestrichen werden. Überlebende Offiziere würden in schnellen, klaren Kriegsgerichtsverfahren abgeurteilt werden. Viele würden es nicht sein. Ihre selbstverständlich durch Simon Gallagher erteilten Befehle waren in diesem Punkt sehr deutlich gewesen. Öffentlich unterstützte Katrina inzwischen vielleicht die tolerante Politik Marshai Jackson Davions, aber hier auf New Avalon war kein Platz für Gnade, konnte kein Platz dafür sein. Dies war ihre Welt, wertvoller als jede andere mit Ausnahme Tharkads. Sie würde keine von beiden ihrem Bruder überlassen, und daran durfte bei Victors Truppen kein Zweifel bestehen.
    Und solange beide Zentralwelten sicher in ihrer Hand waren, war der idiotische Bürgerkrieg ihres Bruders zum Scheitern verurteilt. Katrina würde ihn aushungern, seine Heere wenn nötig in einem Materialkrieg verschleißen. Aber sie bezweifelte, dass es soweit kommen würde. Früher oder später würde die Lyranische Allianz sich um ihre Fahne scharen und Victor ins Vereinigte Commonwealth treiben. Und dann würde sie ihn, gestützt von der Mehrheit der Systeme beider interstellaren Reiche, mit überwältigender Übermacht zermalmen.
    Genauso würde es kommen. Wie hier auf New Avalon.
Katrina schaltete die Sprechanlage zur Pilotenkabine ein. »Zurück zum Palast«, befahl sie. Sie warf einen langen letzten Blick auf das Schlachtfeld und lächelte mit grimmigem Humor.
Es weihnachtete.
* * *
In Dunkelheit
An einem unbekannten Ort
    Er erwachte in Dunkelheit und wusste nicht, wo er war. Sein Geist war erfüllt von verschwommenen Bildern einstürzender Mauern und rauchverhangener Korridore, mit der Erinnerung an Schmerzen, Schwäche und Angst. Er musste gestorben sein, insistierte sein Verstand.
    Aber wie konnte er dann
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