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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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ließ sie ziehen, Lyraner und MDM, und führte die beiden Maschinen, die von seiner SturmLanze noch übrig waren, über die Brücke. Ein Stück abwärts watete Monique Reins Drachenfeuer aus dem Wasser ans Nordufer. Zwei Lanzen hatten mit ihr den mühsamen Marsch durch den schmalen See gewagt, nachdem alle sprungfähigen Mechs vorausgeflogen waren und einen Brückenkopf gesichert hatten. Eine Kompanie Mechs mit größerer Reichweite hielt, wohl auf Reins Befehl, noch immer das andere Ufer und machte sich jetzt - eine Lanze nach der anderen -ebenfalls an die Überquerung.
    Das 3. Lyranische Heer war inzwischen von zwei Seiten von den 1. Crucis-Lanciers und Tancreds Rumpfbataillon gemischter Truppen unter dem Befehl Monique Reins eingeschlossen und verlor unter deren Vormarsch schnell an Bewegungsspielraum- Die Lyraner sahen sich in eine unregelmäßige Schlachtlinie gepresst, unsicher, wohin sie feuern oder welchen Mech sie zuerst aufs Korn nehmen sollten. Ihre Taktik verkam schnell zu Einzelduellen, während sie darauf warteten, vernichtet zu werden.
    Tancred tat ihnen den Gefallen.
Er ›borgte‹ sich die schwere Panzerlanze, mit der die New-Avalon-Lanciers die Brücke bewachten, und schob seine neue improvisierte Einheit in die Lücke zwischen den beiden schräg versetzt vorrükkenden Fronten, um dann mit voller Geschwindigkeit vorzupreschen. Das Kreuzfeuer der Crucis-Lanciers und Truppen Moniques füllte die Kampfzone mit einem Netz von Energiebahnen, Granaten und Raketen, und ein Teil des Kollateralschadens traf auch Tancreds Nachtstern und die ihm folgenden Maschinen, während er mit seiner panzerunterstützten Lanze an der Linie des Gegners entlangraste, der erst sah, was auf ihn zukam, als es bereits zu spät war.
Der nächste Mech, der unter Tancreds Angriff zu Boden ging, war ein Barghest. Öliger Qualm schlug aus mehreren klaffenden Rissen in der Torsopanzerung. Der Victor und zwei der Taifun-Panzer machten ihm den Garaus, indem sie die letzten Reste seiner Panzerung wegschälten und die Reaktorabschirmung aufbrachen. Dämmfelder bauten sich rechtzeitig auf, um die völlige Vernichtung des vierbeinigen Kampfkolosses zu verhindern, aber als ernstzunehmender Gegner war er ausgeschaltet.
Tancred wich den nächsten gegnerischen Mechs mit besorgtem Blick auf die Wärmeskala aus, bis er einen fast unbeschädigten Kanonenboot erreichte, der das Zentrum des Felds beherrschte. Es schien ihm ein geeigneter Platz, um seinen Angriff abzuschließen. Der Kampf näherte sich ringsum erkennbar dem Ende. Seine nächste Salve leerte das vierte Gaussmunitionslager des Nachtstern, erzielte jedoch einen handfesten Treffer, als die von der Magnetkanone beschleunigte Nickeleisenkugel eines der Gaussgeschütze seines Gegners in einen verdrehten Klumpen Metall verwandelte.
Der Mech wankte, blieb aber erstaunlicherweise auf den Beinen und drehte sich zu dem Nachtstern um. Dann bemerkte Tancred die drei goldenen Streifen auf der Brustpartie der überschweren Maschine. Also hatte auch Generalleutnant Jessica Carson, die Kommandeurin des 3. Heers, bis jetzt überlebt. Sie ließ Tancred ganze zwei Sekunden Zeit, das zu verdauen, dann peitschte sengendes Antwortfeuer aus den vier mittelschweren Lasern des Kanonenboot über den Kampfkoloss, und die Panzerung des Nachtstern rann verflüssigt den Rumpf hinab. Ein rötlich glühender Bach zerschmolzener Metallkeramik brannte eine Rille über das Panzerglas des Kanzeldachs. Dann zertrümmerte eine Gausskugel die letzten Reste der rechten Seitenpanzerung und riss ein gefährliches Loch in den Schutz um den Fusionsreaktor.
»Sandoval, Sie stehen im Weg«, meldete sich Monique Rein, die endlich bemerkt hatte, dass er über die Brücke gekommen war. »Ziehen Sie sich zurück, Tancred. Das hier ist so gut wie erledigt.«
»Geht nicht«, antwortete er und bemühte sich, entschieden zu klingen. »Sie haben die letzten paar Wochen an meiner Seite durchgehalten, jetzt bleibe ich bis zum Ende.« Wie immer das aussieht, setzte er in Gedanken hinzu und stellte sich Carsons Kanonenboot.
Eine der beiden nächsten Gausskugein des Nachtstern flog weit am Ziel vorbei und pflügte zwölf Meter weiter den Boden auf, aber die andere erwischte das Kanonenboot im rechten Knie. Das beschädigte Bein wurde ins Hüftgelenk getrieben und blockierte. Mit festgefressener Hüfte und beschädigtem Aktivator konnte der überschwere Kampfkoloss sich nur noch humpelnd fortbewegen - und eine weitere vernichtende Breitseite
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