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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht
Autoren: Loren Coleman
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kapitulierte.
    »Wir setzen Ihnen nach, oder?«, fragte Bradford, dessen Entsatztruppen gerade am Rand von Victors Sichtprojektion auftauchten.
    Victor zählte die Verluste dieses Tages und schüttelte den Kopf. Das schwere Gewicht des Neurohelms erinnerte ihn daran, dass er allein in der Pilotenkanzel saß. »Wir lassen sie laufen«, stellte er laut fest. »Sollen sie sich wundern und Sorgen machen, während wir uns ausruhen und die Maschinen instand setzen.«
    »Aber wir könnten die Sache schnell zu Ende bringen«, wandte der Herzog ein. »Nach allem, was sie der PMC, der Militärakademie und Port Lawrence angetan haben, lassen wir sie einfach davonkommen?«
    Victor sah den 1. Coventry-Jägern hinterher, als sie in einem flachen Talkessel verschwanden, und bemerkte General Braggs Husaren, die bei der Verfolgung der Nachhut über eine ferne Hügelkuppe kamen. Ihr Regiment, eine ComGuards-Division und zwei Bataillone der Auslandslegion gegen ein angeschlagenes Regiment Verbundtruppen. Es mochte ein schwerer Kampf werden, aber an seinem Ausgang war kein Zweifel möglich.
Wieder schüttelte er den Kopf. »Sie können nicht entkommen.«

32
    Rhinehold, Woodbine
Mark Draconis,
Vereinigtes Commonwealth/Vereinigte Sonnen
28. November 3063
    Schweiß strömte von seiner Stirn und Alarmsignale plärrten durch das Cockpit, als immer wieder feindliche Mechs hinter den Ziegelhäusern zum Vorschein kamen, um auf seine Marschkolonne zu feuern. Tancred Sandoval richtete die Arme des Nachtstern auf einen abziehenden Jägermech und brach ihm mit den Gaussgeschützen beide Beine. Der Kampfkoloss fiel mit lautem Krachen zu Boden und seine Panzerung schlug Funken, als sie auf den Beton der Straße prallte. Aber noch war er nicht besiegt. Er kroch über die Straße, offensichtlich mit der Absicht, eine seiner Autokanonen in Schussposition zu bringen. Tancred überschüttete Rücken und Seite des Rumpfs mit allen Energiewaffen, die ihm zur Verfügung standen, schnitt mit der PPK in das Gyroskopgehäuse und mit den Lichtwerfern in den als Stütze aufgepflanzten Arm.
    Schließlich gab entweder der Mechpilot oder seine Maschine den Kampf auf. Der Jägermech sank zu Boden und regte sich nicht mehr. Ein TausendfußScoutwagen nahm Kurs auf das Cockpit, um den Gefangenen abzuholen, während ein einzelner Brandstifter sich aus der Marschformation löste, um ihm Deckung zu geben. Der größte Teil des Bataillons marschierte vorbei, ohne sich weiter um den besiegten Gegner zu kümmern, ganz darauf konzentriert, aus dem Straßenlabyrinth zu entkommen. Tancred gestattete sich einen kurzen Augenblick lang, um den Status seines beschädigten Reaktors zu überprüfen und sich zu vergewissern, dass die Bresche in der Abschirmung nicht größer geworden war. Dann öffnete er einen kurzen Moment die Cockpitluke, um frische Luft in die drückende, verschwitzte Atmosphäre der Nachtstern-Kanzel zu lassen, in der er sich vorkam wie im Innern eines Backofens. Zu mehr fehlte ihm die Zeit.
    Zwei Turmfalke-Transporthubschrauber, die bereits mehrere Seitenstraßen vorher ihre Infanteriepassagiere abgesetzt hatten, damit sie Rhineholds Industriegelände sicherten, jagten links und rechts am Nachtstern vorüber. Sie glitten zwischen den beiden letzten Gebäuden hindurch und rasten im Tiefflug hinaus ins offene Gelände. Die Daten ihrer Sensoren strömten in die Computer der ihnen folgenden BattleMechs und bestätigten, was drei Tage nachrichtendienstlicher Anstrengungen und die Überwachung des Funkverkehrs bereits hatten vermuten lassen: Die Belagerung Rhineholds, des größten Industriezentrums auf Woodbine, war zur Schlacht um den Planeten geworden.
    In einer Zangenbewegung zwischen Tancred Sandovals improvisiertem Regiment und den Überresten der 1. Crucis-Lanciers gefangen schien der Fall der Stadt sicher. Aber das war gewesen, bevor Katherines 3. Lyranisches Heer seine ganze Kraft daran gesetzt hatte, sie zu halten. Eine interessante Entscheidung, dass sie die Hauptstadt Gastogne verlassen hatten, um sich in Rhinehold ein Stellvertretergefecht zu liefern. Tancred war klar, dass er das den mit dem Feind kollaborierenden Verwandten Duke Reins zu verdanken hatte, die endlich erkannt hatten, dass die Entscheidungsschlacht bei einer dieser beiden Städte unvermeidlich war, und sich bemühten, Gastogne die damit verbundene Verwüstung zu ersparen.
    Im Augenblick kämpften leichte Elemente der 1. Crucis-Lanciers und Mayetta-MDM mit schweren Panzertruppen, die
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