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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege
Autoren: Loren Coleman
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Landeplatz in Stellung, um Julian Neros Exklusivbericht zu beschützen. Keiner der leichten Nachrichtenhubschrauber der anderen Sender würde es wagen, sich mit dem Piloten des gepanzerten Militärhelikopters auf ein potenziell tödliches Katz-und-Maus-Spiel einzulassen. Er würde einen Zusammenstoß beinahe garantiert überleben...
Ihre Schritte hallten hohl durch das Treppenhaus, als Julian mehrere Etagen abwärts in die Kontrollräume der Arena vorauslief. Rote Notbeleuchtung zeigte den Weg und lieferte zumindest einen schwachen Trost in der kalten, toten Leere des menschenleeren Gebäudes. Die Stille war gespenstisch. Verschwunden war das dumpfe Gemurmel tausender Gespräche, gedämpft nur durch die beinahe schalldichten Fenster, ebenso wie das Zittern des Bodens unter den Schritten sich bewegender BattleMechs. Und, was Julian als besonders seltsam empfand: Man hörte keine Kampfgeräusche.
Er ging hinüber zum Hauptfenster in die Arena. Jahrelang hatte er von hier die Mechduelle in Schlesiens Arena kommentiert. Seine Leute bemühten sich, die Monitorbänke zu aktivieren, während Julian durch das dunkle Panzerglas in die geisterhafte Arena hinabsah, die nur von den rotleuchtenden Notausgangschildern erhellt wurde.
Eines der Schilder bewegte sich!
Dort, am westlichen Ende der Arena, dem BattleMecheingang genau gegenüber. Der blaue Glanz des Banshee -Cockpits war von dem harschen roten Licht überdeckt worden, das die Raketenlafette umgab. Aber jetzt hatte Julian den Mech entdeckt, und wusste, wo er zu suchen hatte. Er konnte die kantigen ›Wangen‹ des Banshee -Kopfes eben in der Dunkelheit ausmachen, und das sanftblaue Leuchten an den Mündungen der beiden PPK-Läufe.
Es war Victor Vandergriff, zurück in der Arena, in der alles angefangen hatte. Er wartete auf seinen Gegner.
»Wir haben begrenzten Zugriff auf Licht und Ton, Herr Nero«, stellte einer seiner Leute fest. »Tut mir leid, aber wir müssen unsere eigenen Kameras benutzen.«
Warum entschuldigte er sich dafür? Julian hatte den Eröffnungskampf dieser letzten Woche ganz ohne Bilder kommentiert. Wenn sie jetzt keine vollen Bildkapazitäten hatten, würde er eben mit dem auskommen, was sie hatten. »Einen Scheinwerfer auf die Banshee.« Seine Anweisungen kamen leise, fast ehrfürchtig. Er deutete mit einem Nicken hinaus in die Dunkelheit. »Und haltet einen anderen für den Mecheingang bereit. Und aufgepasst! Jetzt dauert es...«
* * *
    »Nicht mehr lange.« Michael flüsterte es immer wieder, wie ein beruhigendes Mantra. Gerade hatte er das Loch gefunden, das Vandergriff in den Zugangstunnel der Arena geschlagen hatte.
    Links von ihm neigte sich der gigantische Korridor in das Bereitschaftszentrum und die Reparaturhangars, wo er mit dem Tunnelsystem unter der Stadt verbunden war. Auf seiner Rechten ging es in die eigentliche Arena. Ein schlauer Hinterhalt Vandergriffs wäre es gewesen, sich bis knapp hinter die Ortungsreichweite nach unten in die Tunnel zurückzuziehen, um Michael von hinten zu überrumpeln, während er in das formelle Kampfareal unterwegs war. An jedem anderen Tag vor diesem und bei jedem anderen Gegner hätte Michael sich Sorgen über diese Möglichkeit gemacht. Aber nicht heute. Nicht nach dem Anfang ihres Duells auf dem Parkplatz. Er war sicher, dass Victor in der Arena auf ihn wartete.
    Dorthin gehörte ihr Kampf, ob Vandergriff sich dessen bewusst war oder nicht.
Als er den Brandschatzer in den Tunnel lenkte, wurde Michael kurz geblendet, als ein Scheinwerfer über der Arena aufflammte und seinen Kegel über Vandergriffs Mechs bewegte. Er machte die Banshee unübersehbar, zeichnete jede Einzelheit der humanoiden Kampfmaschine nach. Der Mech seines Gegners hatte eine gewisse kosmetische Behandlung hinter sich, aber sein kantiges Äußeres gab ihm noch immer ein unbeholfenes Aussehen. Der Torso ragte über einem an einen Geschützturm erinnernden Drehgelenk auf, die Beine waren kantig rechteckig und die Geschützläufe der Torsowaffen schienen nachträglich an den Rumpf geschweißt. Wie grundverschieden von der Designperfektion seines Brandschatzer mit der elegant geschwungenen Panzerung und den integrierten Waffen. Auf Michaels Ortungsanzeige sah die Banshee kaum besser aus. Die Panzerung wies breite Risse auf, die Michael ausnutzen konnte, und die Infrarotsensoren zeigten in der rechten Torsohälfte Hitzewellen, die durch die beschädigte Reaktorabschirmung drangen.
Michael nahm die Finger von den Auslösern des Brandschatzer
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