Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
seiner künstlichen Muskulatur und auf die interne Hülle eines der Gaussgeschütze.
Das Einzige, was der grelle Energieblitz nicht zeigte, war die einzelne Rakete, die nach dem wilden Energieangriff einschlug, und deren Explosion die Geschützhülle aufbrach und durch die voll aufgeladenen Gauss-Spiralen schlug. Die in den Spiralen gespeicherte Energie, ausreichend, eine massive Nikkeleisenkugel innerhalb weniger Meter auf Überschallgeschwindigkeit zu beschleunigen, entlud sich blitzartig in einer Sekundärexplosion, deren Druck- und Hitzewelle die Waffe auseinanderriss und einen großen Teil der Reaktorabschirmung des Brandschatzer ebenfalls zerstörte. Gleichzeitig verursachte sie eine gewaltige Rückkopplung in den Neuroschaltkreisen des Mechs, dem System, über das der angeborene Gleichgewichtssinn des Piloten an die Steuerung seines titanischen Kreiselstabilisators angeschlossen war.
Die Rückkopplung traf Michaels Hirn mit schockierender Wucht. Benommen, desorientiert und plötzlich nicht nur gegen den Zug der Schwerkraft ankämpfend, sondern zugleich gegen die drohende Ohnmacht, reagierte er wieder rein instinktiv. Er drehte den Brandschatzer so, dass er nach vorne fiel
- und benutzte die Mecharme dazu, den Aufprall abzufedern und weitere Verletzungen zu verhindern. Trotzdem schleuderte der Sturz ihn hart in die Gurte, und beinahe hätte er seinen Kampf gegen die Bewusstlosigkeit verloren.
Im schwachen Licht des Cockpit glaubte Michael fast, er hätte einen Blackout gehabt, als plötzlich grelle Helligkeit durch das Kanzeldach flutete. Die volle Arenabeleuchtung hatte sich eingeschaltet.
»Noch... nicht...« Seine Stimme war unsicher, aber ihr Klang half ihm, sich zu konzentrieren. »Kann nicht gewinnen...« Seine Hände schlossen sich fester um die Steuerknüppel des Brandschatzer. »Kann nicht verlieren.«
Er stieß beide Arme des Brandschatzer nach vorne und hob den Kopf des Mechs gerade weit genug an, um in die Arena zu blicken und die Banshee auf unsicheren Beinen vorwärts straucheln zu sehen. Dünne graue Rauchfäden stiegen aus Rissen in ihrer Panzerung auf, aus den Gelenken und aus der klaffenden Bresche, die Michaels Gausskugel in die Torsoseite des Mechs geschlagen hatte. Auf der IR-Anzeige leuchtete Vandergriffs Kampfmaschine grell in der Kühle der Arenafläche. Ein grell weißgelber Hitzekern in ihrem Zentrum strahlte orangerot in Kopf und Glieder aus.
Während Michael seinen Gegner beobachtete, schlugen zwei künstliche Blitze aus den PPKs der Banshee - zur Hölle mit der Abwarme -, um noch einmal auf den am Boden liegenden Brandschatzer einzudreschen. Es konnte kein Zweifel bestehen,...
* * *
    »Victor Vandergriff hat das als Gnadenstoß geplant. Searcy bewegt sich, aber er hat sichtlich Mühe, sich von diesem vernichtenden Angriff zu erholen. Eine der PPKs schießt über seine Maschine hinweg. Doch der zweite künstliche Blitzschlag peitscht und brennt noch mehr Panzerung vom rechten Bein des Brandschatzer. So wie es aussieht, kann kaum noch etwas übrig sein. Die Hitze im Cockpit der Banshee muss unvorstellbar sein! Glauben Sie mir, mir bricht hier schon fast der Schweiß aus.«
    Trotz der Kälte im seit Tagen unbenutzten Kontrollraum lief Julian Nero tatsächlich der Schweiß übers Gesicht, so hatte ihn die Erregung gepackt, als er Michaels Sturz mitansehen und dem Rest der Welt mitteilen musste. So hatte er sich den Verlauf dieses Duells nicht vorgestellt. Und obwohl er deutlich der lyranischen Seite zuneigte, hatte er sich einen solchen Verlauf auch ganz und gar nicht gewünscht. Er hatte entschieden, Searcys Initiative für ein Ende der Gewalt und des Wahnsinns zu unterstützen, die über Solaris City hereingebrochen waren. Und der Große Nero konnte sich nicht geirrt haben.
Er war der Mann mit dem Durchblick!
    »Noch ein doppelter PPK-Schlag. Und beide Entladungen gehen vorbei! Möglicherweise ist die Zielerfassung der Banshee im wahrsten Sinne des Wortes ausgebrannt. Es kann jedenfalls kein Zweifel daran bestehen, dass die Hitze nicht nur Vandergriffs Verstand angreift, sondern auch seine Ausrüstung. Tatsächlich scheint er mit diesem letzten Feuerstoß den entscheidenden Schritt zu weit gegangen zu sein. Die Banshee ist wie erstarrt, kann sich vor Überhitzung kaum noch bewegen.« Julian trieb sich die Fingernägel der geballten Faust ins Fleisch, ohne es zu bemerken, während Michael Searcy in seinem Brandschatzer endlich wieder auf die Beine kam, wenn auch äußerst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher