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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege
Autoren: Loren Coleman
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schwerfällig.
    »Wird Vandergriff zurückstecken? Wird er riskieren, unterzugehen?« Zwei weitere blauschimmernde Energieentladungen zuckten mit tödlicher Bestimmung durch die Arena. »Er greift immer noch an! Glaub es, Solaris. Victor Vandergriff spielt um...«
* * * Alles oder Nichts.
    Es war kein Fehler. Es war weder Ehrgeiz noch Ungeduld, sondern pure Verzweiflung, die Victor Vandergriff über die Möglichkeiten seines Mechs hinaustrieb und ihn zwang, der restlos überhitzten Kampfmaschine noch einen Schlag abzutrotzen. Seine Hand hämmerte rhythmisch auf den Vetoschalter, noch während jeder neue Angriff die Anzeige der Wärmeskala höher in den roten Gefahrenbereich trieb. Die kochende Luft schnürte ihm die kratzende Kehle zu und schien seine Lungen von innen zu versengen.
    Es war ein echtes Verzweiflungsmanöver, klassischer Vandergriff-Stil. In diesem Augenblick, in der Dunkelheit, als der Brandschatzer deutlich nicht versucht hatte auszuweichen, hatte Victor gewusst, dass Searcy durch einen Überraschungsangriff verwundbar war. Das Glück war auf seiner Seite gewesen, aber nicht endgültig. Er hatte der gegnerischen Maschine einige solide Treffer beibringen können, hatte den Mech entscheidend beschädigt und den mächtigen Davion-Favoriten zu Boden geschickt. Das musste Searcys Ego einen gewaltigen Schlag versetzt haben, aber es war nicht tödlich gewesen. Es war nicht genug gewesen, um den Kampf zu gewinnen.
    Dann knisterte es in der Leitung und er hörte Searcy murmeln: »Kann nicht gewinnen. Kann nicht verlieren.«
    Victor bezweifelte, dass sich sein Gegner darüber im Klaren war, dass seine Worte über den Sender gegangen waren. Er konnte an Searcys Stimme hören, dass er von der Explosion des Gaussgeschützes und dem Sturz durcheinander war. Aber er hörte auch die Entschlossenheit seines Gegners heraus. Genau wie er selbst würde auch Michael Searcy wieder aufstehen, solange noch ein Atemzug in seinem geschundenen Körper war, ganz egal, wie viel er über ein Ende der Kämpfe palaverte. Die Zuordnung übernahm er selbst. Searcy stellte fest, dass er - Victor - nicht gewinnen, dass ich - Michael - nicht verlieren konnte.
    Seine nächste Salve traf das rechte Bein des Brandschatzer, ein guter, aber kein kampfentscheidender Treffer. Und wieder schoss die Temperatur der Banshee so in die Höhe, dass die Myomermuskulatur den Dienst verweigerte. Der Mech schaffte es kaum, sich auf den Beinen zu halten, war absolut unfähig, auch nur einen einzigen Schritt zu tun. Schweiß strömte über Victors Gesicht und verdunstete zu einer Salzkruste, noch bevor er auf den Kühlanzug tropfen konnte. Der Overall, der seine Körpertemperatur in lebensfähigen Grenzen hielt, war bis an die Grenze seiner Möglichkeiten belastet. Die Abschaltwarnung klang auf, und wieder schlug seine Hand auf den Vetoschalter, um den Alarm zu stoppen und die Sicherheitsstilllegung zu verhindern.
    Der Brandschatzer hatte ein Bein unter den Rumpf gezogen, um sich wieder aufzurichten, als Victors nächste Partikelstrahlen durch die Dunkelheit zuckten. Einer der künstlichen Blitze hinterließ eine Schmelzspur in der Arenawand weit hinter dem überschweren Kampfkoloss Searcys, aber der zweite brannte sich seinen Weg in den linken Mecharm, schnitt durch die letzten Panzerreste und durchtrennte Titanstahlknochen und Laserläufe. Der Arm hing noch am Rumpf, aber er baumelte kraftlos herab, mit zertrümmerten Lasern und irreparabel zerschmolzenem Schulteraktivator.
    Searcy erwiderte das Feuer mit seinem verbliebenen Gaussgeschütz, dessen Mündung silbrig aufschimmerte. Die Kugel jagte so schnell heran, dass Victor den Angriff erst registrierte, als sie bereits in den linken Mecharm eingeschlagen war und mit einem übelkeitserregenden Kreischen gequälten Metalls die Schutzplatten der Panzerung zertrümmert und das Innenleben von zwei Armaktivatoren verschrottet hatte. Dann stieß der Rubinstrahl des rechten Armlasers in die linke Torsoseite der Banshee nach, bohrte sich durch die Panzerung und in das darunterliegende Gehäuse der Autokanone. Auf Victors Kontrollen blinkte ein rotes Warnlicht auf. Die Waffe war zerstört.
    Nutzlose Munition herumzuschleppen war nie gut, erst recht nicht in einem überhitzten Mech, aber Victor hatte drängendere Sorgen als den Abwurf der AK-Munition. Wieder musste er auf den Vetoschalter hämmern, um das ständig aussetzende Fadenkreuz erneut auf die Sichtprojektion zu rufen. Und da kam der Brandschatzer. Er stand
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