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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Autoren: Loren Coleman
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teilten und vereinten sich die Canyons wieder, und man war immerzu in Gefahr, sich zu verirren. Senkrechte Klippen von vierzig Meter Höhe und mehr zwangen bis auf die leistungsstärksten sprungfähigen Mechs alle, am Schluchtboden zu bleiben, der an der breitesten Stelle zweihundert Meter weit sein konnte, und an einer anderen eine enge, mit Geröll bedeckte Passage war, durch die sich ein einzelner Mech nur mühsam zwängte. Der Fels war an manchen Stellen so mürbe, daß ein zu schweres Auftreten einen gewaltigen Steinschlag auslöste, und die möglichen Verstecke waren so zahlreich, daß es eine Einheit bis auf Schneckentempo abgebremst hätte, sie alle zu überprüfen. Es war ein perfekter Ort für einen Hinterhalt.
    Wie den, in den meine Hustaing-Rabauken getapst sind.
Die Raketenwarnung gellte bereits, als der feindliche Apollo gerade erst auf der Sichtprojektion des Sang-shaos erschien, weit am linken Rand der Anzeige und damit einhundertsechzig Grad hinter ihm. Er riß die Kontrollknüppel herum, wußte genau, daß er die Maschine nicht rechtzeitig wenden konnte, und versuchte trotzdem mit aller Gewalt, den Victor herumzureißen. Zwei Raketensalven des feindlichen Mechs schlugen in seine linke Flanke ein, sprengten Panzerung von Bein, Arm und hinterem Torso der Maschine. Für die solide Panzerschicht des überschweren Kampfkolosses waren das nur Kratzer, aber trotzdem hätte er gerne darauf verzichtet. Wir haben schon mit zu vielen Überraschungen zu kämpfen, mit zu vielen Unbekannten.
Wie dem Auftauchen der Blackwind-Lanciers, die endlich aus der Versenkung zurückgekehrt und wie Racheengel auf dem Feld erschienen waren. Und woher hatten sie Kampfkolosse aus den Fabriken der Liga Freier Welten?
Vom ersten Feindkontakt an, bei dem zwei feindliche Lanzen aus dem Hinterhalt erschienen und die vorderste Reihe der Rabauken verwüstet hatten, war kaum ein Zweifel daran möglich gewesen, mit wem sie es zu tun hatten. Die Bemalung variierte, aber alle Mechs stellten stolz die Insignien der BlackwindLanciers zur Schau: das blaue Axtblatt auf gelbem Feld. Und nur für den Fall, daß irgend jemand nicht wußte, mit welchem Bataillon er es zu tun hatte, hatten die MechKrieger das chinesische Ideogramm für die Ziffer 2 auf das Axtblatt gemalt. Das beantwortete zumindest seine früheren Fragen, was aus den entrechteten Lanciers geworden war. Nicht jedoch die, woher sie ihre BattleMechs bekommen hatten.
Dho drückte den Hauptfeuerknopf des rechten Steuerknüppels durch und schleuderte dem Apollo eine Gausskugel entgegen, als die ErdwerkKonstruktion gerade zurück in die Deckung eines engen Gebirgspasses trat. Das Nickeleisengeschoß schlug in die Felswand ein, zertrümmerte eine weite Sektion zu Staub und Splittern und löste eine Felslawine aus den höheren Bereichen der Klippe aus. Der Schutt häufte sich über sechzig Meter entlang der Schluchtwand auf, und die gewaltige Staubwolke, die durch den Steinschlag ausgelöst wurde, verbarg den abrückenden Lancier-Mech zusätzlich. Soweit ich es gehört habe, hatte Erdwerk strikte Order, nicht an den Pakt zu verkaufen. Wann hat sich das geändert?
Plötzlich drang Siegesgeschrei über die allgemeine Frequenz der Rabauken, gefolgt von Sao-shao Evans' Meldung: »Sang-shao Dho, wir haben es endlich geschafft, den Sturm vor uns zur Strecke zu bringen. Er hat ein Bein verloren, wird aber momentan von einem Marshal und einem JägerMech gedeckt. Bitte um Erlaubnis vorzurücken.«
»Abgelehnt«, befahl der Kommandeur der Hustaing-Rabauken. »Position halten.« Wir sind gerade schon zersplittert genug, und wir haben bis jetzt erst eine Kompanie Blackwind-Lanciers gesehen. Wenn irgendwo da draußen der Rest des Bataillons wartet, machen sie uns einzeln nieder, sobald wir uns noch weiter aufteilen. »Dieser Sturm war der größte Mech, den wir bis jetzt zu Gesicht bekamen, also Augen auf alle Mann. Wenn das ihr Kommandeur war, sollte sein Verlust Folgen haben.«
Die hatte er auch, aber nicht so, wie Sang-shao Dho es erwartete. Der Apollo lugte wieder in den Paß, gerade weit genug, um eine neue Raketenbreitseite aus seinen LSR-Lafetten abzufeuern. Diesmal stand Dho richtig und hatte keine Probleme, das Fadenkreuz über die Feindmaschine zu ziehen. Das Gaussgeschütz verbuchte einen Treffer, und er setzte die hundert Kilogramm schwere Kanonenkugel mit der Sicherheit eines Scharfschützen an die Oberkante des gegnerischen Mechtorsos, knapp über den Lanciers-Insignien, wo sie etwa
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