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Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz

Titel: Battletech 45: Gefaehrlicher Ehrgeiz
Autoren: Loren Coleman
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Fitz.«
Fitzgerald versteifte sich. Obwohl es nur eine milde Zurechtweisung war, traf sie ihn hart. Nevarr wußte immer, wie er die größte Wirkung erzielen konnte. »Ja, Sir«, sagte er knapp.
»Diesmal haben Sie möglicherweise gerettet, was von den Arcadians übrig war. Sowie zahlreiche Zivilistenleben.« Nevarr schob den Compblock und die Papiere beiseite. »Also, wie sah die Lage dort am See aus? Hätten die Arcadians Haus Hiritsu zurücktreiben können?«
Gab es irgend etwas, das Nevarr nicht wußte? Er konnte keine Dreiviertelstunde Zeit gehabt haben, sich über die Situation zu informieren, seit SchleicherScout zurück war. Länger hatte Fitz nicht gebraucht, um die Raketenlafetten nachzuladen und herzukommen. »Sie hätten am See vielleicht gewinnen können«, gab er zu. »Ja, Sir. Aber die Lage war grundlegend instabil. Ein Sieg bringt gar nichts, wenn man ihn nicht ausnutzen kann.« Er stockte. Dann: »Außerdem waren da noch die gefährdeten Zivilisten, die es zu bedenken galt.«
Nevarr ließ sich keine Reaktion anmerken. »Und warum wollen Sie MechKrieger werden? Als ich es Ihnen das letzte Mal angeboten habe, lehnten Sie ab.«
»Und ich habe gesagt, daß ich wiederkommen würde, wenn ich das Gefühl habe, soweit zu sein.« Fitz war sich klar darüber, wie seltsam das klang, aber er wußte nicht, wie er es anders hätte erklären können. »Ich bin aus einem Gefühl der Verantwortung bei meiner Panzerlanze geblieben, obwohl ich nicht in Worte fassen kann, wie sehr ich ein MechKrieger werden wollte. Heute bin ich an die Grenzen dessen gestoßen, was ich im Panzerkorps leisten kann, und es war nicht genug.« Er stieß unzufrieden den Atem aus und suchte nach einer besseren Erklärung. »Ich bin verantwortlich für meine Leute, für meine Einheit und vor allem für die Bürger Nashuars, Kapitän Nevarr. In einem BattleMech kann ich ihnen allen besser dienen.«
»Das hört sich reichlich eingebildet an, Sergeant.« Nevarrs Tonfall war von nahezu perfekter Neutralität, so, als kümmere ihn gar nicht, was er zu hören bekam. »Beantworten Sie mir diese Frage: Glauben Sie, daß wir die Konföderation aufhalten können?«
Fitzgerald lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er sich mit dieser Frage beschäftigte. Vor einem Jahr, vielleicht sogar noch vor einem Monat hätte ich gegen jede Wahrscheinlichkeit ja gesagt, weil ich mir eingebildet hätte, in einem BattleMech das Zünglein an der Waage darstellen zu können. Und ich hätte mir und Nevarr damit etwas vorgemacht. »Nein, Sir«, erwiderte Fitz mit leicht gedrückter Stimme. »Wir können hier nur das Unvermeidliche hinauszögern. Wenn es eine Rettung in diesem Krieg gibt, muß sie von anderswo als Nashuar kommen. Unsere Aufgabe ist es, die nötige Zeit dafür zu beschaffen.«
Nevarr griff nach dem dünnen Stoß Papier, den er zuvor weggeschoben hatte. Er blätterte durch die Ausdrucke, holte einen Bogen heraus und überflog ihn kurz. »Gruppe Ws 3. Bataillon ist von Taga hierher verlegt worden. Es hat ein Nachschubschiff eskortiert, das zwei zusätzliche BattleMechs für die Heimatmiliz gebracht hat, einen TG-3 Totschläger und einen neuen überschweren Imperator.« Die Miene des Kapitäns ließ nichts von seinen Gedanken erkennen. »Welcher wäre Ihnen lieber?«
»Wenn der Kapitän damit einverstanden ist«, antwortete Fitzgerald sofort, »ziehe ich den Totschläger vor.«
»Nicht den überschweren Mech?« Jetzt runzelte Nevarr die Stirn. »Könnten Sie mit einem Imperator nicht mehr ausrichten?«
Fitz schüttelte den Kopf. »Ich bin ehrlich der Meinung, daß der für mich im Augenblick zu groß wäre. Ich bin an mittelschweren Mechs ausgebildet worden und sollte auch mit einer Maschine dieser Gewichtsklasse anfangen.« Er blickte Nevarr ruhig ins Auge. »Wenn schon nichts anderes, hoffe ich gelernt zu haben, wann es besser ist, meinen Ehrgeiz auf ein praktikables Maß zu zügeln.«
Nevarr lächelte, und seine Augen verrieten Zufriedenheit. »Das hoffe ich auch, Subcommander Fitzgerald«, erwiderte er und beförderte seinen neuesten Rekruten auf der Stelle. »Willkommen zurück in der Einheit.«

33
Hè-Mì-Lù-Schluchten, Yuling-Territorien, Denbar Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
     
13. Juni 3061
    Sang-shao Ni Tehn Dho haßte Gebirgsschluchten, und Denbars Hè-Mì-Lù gehörte zum Schlimmsten, was er in dieser Hinsicht je gesehen hatte. Die zerklüftete Landschaft wurde ihrem Namen, Schachtellabyrinth, mehr als gerecht. Ständig
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