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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind
Autoren: Robert Thurston
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›dunkler Ritter‹ auf dem Schlachtfeld zu enden, sich in einem vergeblichen Versuch, ihre Schande auszulöschen, als Kriegerin auszugeben.
Ich werde an Natalie Breen denken, versprach sie sich. Aber ich werde mich auch an den glorreichen Sieg hier auf Waldorff erinnern, den heldenhaften Sieg über den ganzen Invasionskorridor. Und das ist nur der Anfang für Khanin Marthe Pryde.

38
    Geschko-Ausbildungszentrum 111, Kerenskywald, Ironhold
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
6. Juli 3060
    Peri hatte sich auf dem Weg zum Hauptgebäude des Zentrums immer wieder umgesehen. Bei ihren letzten heimlichen Besuchen hier hatte Naiad sie regelmäßig verfolgt. Sie hatte darauf verzichtet, das Mädchen zu stellen. Naiad war ausgesprochen dickköpfig, und Peri hielt es für besser, sie in dem Glauben zu lassen, ihr erfolgreich nachzuspionieren. Wenn sie sich nicht sehr irrte, hockte das Kind jetzt hinter ein paar Büschen links vom Wegesrand. Peri entspannte sich und betrat das Gebäude.
    Naiad war sich ihrer Fähigkeiten tatsächlich sehr gewiß. Jetzt beobachtete sie Peri beim Betreten des Gebäudes und fragte sich, ob es Sinn machte, sie weiter zu verfolgen. Im Innern spielte diese Peri nur an den Computern herum. Sie dabei zu beobachten, war langweilig.
    Sie wollte gerade aufgeben, als sie eine Bewegung an der Seite des Gebäudes bemerkte. Ein dunkler Schatten schlich sich zu den Fenstern.
    Peri wurde von noch jemandem beobachtet. Naiad war begeistert von dieser Entwicklung. Sofort machte sie sich daran, dem neuen Spion nachzuspionieren.
    Peri hatte zahlreiche Dokumente entdeckt, die das Ausmaß der Verschwörung unter den Wissenschaftlerkasten zahlreicher Clans zeigten. Aber alle diese Dokumente waren kopiergeschützt, und so sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht, das komplexe Schutzprogramm zu überlisten, das ihre Kaste dafür einsetzte. Leider nützten ihr bei diesem Problem ihre bisherigen Erfahrungen mit Schutzvorkehrungen gar nichts.
    Sie hatte die relevanten Informationen auswendig gelernt und zum Teil auf einem Compblock gespeichert und ihrerseits verschlüsselt, mit einem vierstelligen, veränderlichen Zahlencode, der sich nur mühsam und unter hohem Zeitaufwand knacken ließ. Diese Informationen würden reichen, auch wenn möglicherweise mehr handfeste Beweise nötig sein würden, um Etienne Balzacs Macht wirklich zu brechen.
    Bei diesem Vorstoß in Harveys Datenbestand entdeckte sie endlich, was mit den Kopien von Aidan Prydes Genmaterial geschehen war. Sie keuchte auf, als sie das Ausmaß von Balzacs Verrat erkannte.
    Nahezu alle Clans haben eine Kopie. Das muß Balzacs Hauptprojekt sein. Er versucht, die Geschkos, die er für eigene Zwecke aufzieht, mit Aidans Generbe zu formen. Was für eine Kriegerrasse kann das werden! Ich wäre begeistert, wenn es nicht für derart unethische Zwecke mißbraucht würde. Deshalb muß ich ihn aufhalten, aber ich würde das Resultat gerne sehen. Diese Geschko hier ist schon unfaßbar. Naiad und die anderen sind in Können und Kampfbereitschaft schon so weit, daß man kaum glauben kann, wie jung sie sind.
    Peri hörte ein Geräusch hinter sich und fuhr herum. Sie erwartete, Naiad zu sehen, und erschrak, als sie die hagere Gestalt in der Türöffnung sah. Zunächst wirkte der Mann nur vertraut. Dann brachen die Erinnerungen plötzlich über sie herein und sie erlebte den Angriff in der dunklen Gasse auf Ironhold plötzlich mit einer Lebendigkeit noch einmal wie nie zuvor. Das war der Mann, der sie dorthin gelockt hatte. Wie hatte Marthe ihn noch genannt? Olan.
    »Hallo, Peri.«
»Was machen Sie hier?«
»Ich habe schon seit Monaten Leute hier, die dich
    beobachten. Wir haben deine Aktivitäten überwacht und wissen sogar, was du weißt. Wir haben dir sozusagen immer über die Schulter gesehen, wenn du einen der Computer in diesem Raum benutzt hast. In letzter Zeit bist du der Wahrheit zu nahe gekommen.«
    Peri stand auf. Sie war angespannt, und ihre scheinbar locker auf dem Rücken liegende Hand bewegte sich millimeterweise auf das Heft des Messers zu, das sie dort versteckt hatte. »Nachdem Sie mich beim letzten Mal umbringen wollten und gescheitert sind, nehme ich nicht an, daß ihre Absichten sich verändert haben, frapos?«
    »Nicht sonderlich. Ich muß diesmal nur darauf achten, daß du spurlos verschwindest. Aber das dürfte hier in der Wildnis nicht weiter schwer sein.«
    Er hob die linke Hand und schnippte die Finger. Zwei andere Männer betraten das Gebäude.
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