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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind
Autoren: Robert Thurston
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ich bitte Sie mit allem Respekt, auf weitere Kommentare zu diesem Punkt und sonstige Wertungen des Clans Stahlviper zu verzichten.«
Marthe ging eine ganze Anzahl abfälliger Bemerkungen durch den Kopf. Als Kriegerin hätte sie möglicherweise ein paar davon ausgesprochen, aber als Khanin war sie entschlossen, die Wünsche einer ehemaligen Khanin zu respektieren. »Ich habe das Recht, dich zu meiner Leibeigenen zu machen, Natalie Breen, frapos?«
»Pos. Es meine Pflicht, das zu akzeptieren, Marthe Pryde.«
Marthe hörte den trotzigen Unterton aus der scheinbar gelassenen Zustimmung heraus.
»Perigard Zalman hat darum gebeten, dich den Stahlvipern zu überstellen, bevor diese Waldorff verlassen. Versucht er damit, die Schande zu mildern, den gesamten Korridor verloren zu haben und zur Annahme von Hegira gezwungen zu sein, oder ist es ein Ausdruck des Respekts dir gegenüber?«
»Ich kann mich nicht darüber äußern, was Khan Perigard Zalman tut.«
»Oder liegt es daran, daß du unter den Stahlvipern noch über Einfluß verfügst?«
»Ich weiß es nicht. Perigard Zalman ist der Khan. Das ist alles. Er weiß selbst, was er tut.«
»Er dürfte nicht mehr lange Khan sein. Wäre ich an Stelle der Stahlvipern und stünde vor einem so schweren Schaden für den Clan, ganz zu schweigen von seiner persönlichen Niederlage im Kampf gegen eine Freigeborene, würde ich Perigard Zalman durch einen Krieger ablösen, der diese Stellung verdient«
Wieder flackerte kurz Verärgerung in Natalie Breens Augen auf, bevor sie in ruhigem Ton antwortete »Wenn Sie wünschen, können Sie dieser Meinung sein. Ich persönlich empfinde Ihre Bemerkung mir gegenüber als herabwürdigend. Sie sind Jadefalkin und nicht in der Position, die Handlungsweise der Stahlvipern zu beurteilen.«
»Mag sein, mag auch nicht sein. Aber wenn ich dich als Leibeigene behalte, würde das die Pläne der Stahlvipern stören, frapos?«
»Keineswegs. Ich wäre nur eine weitere zur Leibeigenen gemachte Kriegerin, mehr nicht.«
»Da habe ich meine Zweifel. Aber wie auch immer, du könntest dich als wertvolle Leibeigene für mich erweisen, Natalie Breen. Du wärst eine Erinnerung daran, wie vorsichtig eine Khanin sein muß, um an der Macht zu bleiben.«
»Man hat mir gesagt, Macht wäre für Sie ohne Bedeutung, und Sie würden behaupten, nur deshalb Khanin zu bleiben, weil Sie Ihrem Clan in dieser Position am besten dienen können.«
»Was auf nichts anderes hinausläuft, als daß ich versuchen muß, an der Macht zu bleiben.«
»Das dürfte kaum schwierig werden. Sie haben soeben einen bedeutenden Sieg errungen, frapos?«
»Aber die Clans haben verloren. Sie kennen sicher die alte Redewendung darüber, daß man die Schlacht gewinnt, aber den Krieg verliert. Die Clans haben den Krieg verloren. Du sprichst von Schande, von Entehrung. Ich habe vielleicht mit den Siegen hier und im Test auf Strana Metschty Ehre errungen, mir möglicherweise sogar ein paar Zeilen in der Jadefalken-Erinnerung verdient, aber trotzdem fühle ich die Schande der Niederlage der Clans gegen die Innere Sphäre. Und ich schwöre dir, Natalie Breen, daß ich vorhabe, diese Schande in den kommenden Tagen, Wochen und Jahren auszulöschen.«
Natalie Breen reagierte auf eine äußerst seltene Weise: sie lächelte. »Schwüre wie dieser könnten mich zu einer willigen Leibeigenen machen, Marthe Pryde.« »Mag sein. Aber ich habe mich anders entschieden. Ich respektiere dich zu sehr, um dich unter mir dienen zu sehen, Natalie Breen.«
»Marthe...«
»Genau. Vielleicht sehen wir uns auf dem Schlachtfeld wieder, Khanin Natalie Breen.«
Marthe gab zu erkennen, daß das Gespräch beendet war, und Natalie verließ die Kuppel. In Gedanken wünschte Marthe ihr alles Gute auf ihrem Weg zurück zu einem besiegten und gebrochenen Clan. Sie hätte nicht mit der durch die Niederlage hier doppelt beschämten Natalie Breen tauschen mögen.
Marthe grinste bei dem Gedanken, wie viele Jadefalken und, was das betraf, auch Stahlvipern, bei diesem Gespräch gerne gelauscht hätten. Sie hätten womöglich erwartet, die beiden Kriegerinnen wie BattleMechs kämpfen zu sehen, sie mit verbalen Breitseiten aufeinander losgehen zu hören.
Aber Marthe konnte ihr nicht böse sein. Nicht Natalie Breen. Sie zeigte Marthe, was ihr bevorstand, wenn sie versagte. Breens Schicksal war eine Warnung. Auch Khane konnten stürzen. Sie war eine Lektion am lebenden Objekt für die Gefahren des Khaninnenamtes. Marthe hatte kein Bedürfnis, als
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