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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind
Autoren: Robert Thurston
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Watson das Mädchen, das auf der anderen Seite des Maschendrahtzauns auf und ab hüpfte. Es war ohne Zweifel erst sechs oder sieben Jahre alt, aber für sein Alter recht groß und kerngesund. Der schlanke Körper hatte straffe Muskeln, und sie machte ihre Aerobicübungen mit einer eleganten Beweglichkeit. Sie wirkte wie ein gewöhnliches Geschkind in den frühen Stadien der Entwicklung vor der noch intensiveren Ausbildung des Kadettenlebens.
    Aber die körperlichen Attribute des Mädchens verloren jede Bedeutung, als Peri sich ihr Gesicht näher ansah. Ihre Züge waren identisch mit denen eines Gesichts, das Peri gekannt hatte, als sie selbst noch in diesem Alter gewesen war. Das Mädchen war dem siebenjährigen Aidan Pryde wie aus dem Gesicht geschnitten. Es war mehr als nur eine Ähnlichkeit, mehr als gewisse identische Züge. Sie glich ihm absolut. Hätte sie es nicht besser gewußt, hätte Peri gedacht, sie hätte Aidan Pryde beobachtet, der von den Toten zurückgekehrt war, um sich als junger Bursche wieder mit der ganzen Welt anzulegen. Selbst die Art, wie das Mädchen seine Übungen ausführte, schnell und mit konzentrierter Präzision, und die Art, wie sie sich hielt und bewegte, erinnerten Peri an den gefallenen Helden.
    Peri war zum Ausbildungszentrum gekommen, weil sie die Clanwissenschaftler in Verdacht hatte, ein geheimes genetisches Projekt auszuführen. Obwohl sie selbst Wissenschaftlerin war und in der Kastenhierarchie eine recht hohe Position einnahm, hatte man ihr diese Projekte verheimlicht, eine Situation, die durch ihr Exil auf dem wissenschaftlichen Außenposten Falkenhorst auf der NebelparderHeimatwelt Diana noch betont worden war. Dort hatte sie entdeckt, daß Kopien von Aidan Prydes Genmaterial nicht nur in den genetischen Labors von Falkenhorst lagerten, sondern - und das war ein schwerer Schock gewesen - auch in einer dunklen Ecke des Genetischen Archivs der Nebelparder in Lutera. Eine besondere Ironie dieser Entdeckung hatte darin bestanden, daß sie die Nachricht darüber von Aidan Prydes freigeborenem Freund Hengst erhalten hatte.
    Das Rätsel um die Existenz genetischer Kopien Aidan Prydes außerhalb des Jadefalken-Clans hatte sie veranlaßt, nach Ironhold zurückzukehren, wo in der Hauptstadt Ironhold City die Leitung der Wissenschaftlerkaste des Clans unter der Führung des Generalwissenschaftlers ihren Sitz hatte, eines menschlichen Wiesels mit dem Namen Etienne Balzac. Allerdings war ihre Untersuchung schnell an den verschiedensten bürokratischen Barrieren gescheitert. Die offizielle Haltung war die, daß es keine Geheimprogramme gab, und wenn doch, dann hatte sie kein Recht, danach zu fragen. Sie ließ nicht locker und bohrte nach, ob das bedeutete, es gäbe also sehr wohl derartige Programme. Man blockte weiter ab. Sie beantragte Termine beim Generalwissenschaftler, aber der fand immer neue Entschuldigungen, nicht mit ihr zu reden. Selbst als sie ihn bei seinem täglichen Spaziergang stellte, weigerte er sich, sich mit ihr zu unterhalten, und vertröstete sie auf später.
    Peris Suche hätte sich in diesem Vorschriftendikkicht leicht totlaufen können, hätte sie sich nicht eines Abends in düsterer Stimmung entschlossen, durch die Stadt zu ziehen.
    An der Bar einer der schummrigen, aber sauberen Techkneipen nippte Peri an einem Fusionnaire, dem beliebtesten Kriegerdrink. Er hatte mehr Geschmack als alles, was sie jemals in einer Kriegermesse getrunken hatte. Ein weiterer Vorzug des Trinkens unter Freien. In den meisten Clanstädten gab es die besten Drinks im Techviertel. Nur die Techs legten wirklich Wert darauf. Krieger und Wissenschaftler kümmerten sich in aller Regel nicht um die Qualität ihrer Getränke. Zu den seltenen Gelegenheiten, wenn sie ihre aufgewühlten Gedanken mit Alkohol betäuben mußte, verzog sie sich grundsätzlich ins nächste Techviertel.
Jemand kam herüber und setzte sich auf den Hokker neben ihr. Sie nahm seine Anwesenheit zur Kenntnis, sah aber nicht hinüber. Sie wußte, daß es ein Mann war, und dem Geruch des Alters nach zu schließen, der ihr in die Nüstern stieg, wahrscheinlich ein alter Mann.
    »Du trinkst einen Fusionnaire«, stellte der Fremde mit überraschend kräftiger Stimme fest. »Es ist sehr ungewöhnlich, daß eine Freigeborene einen Kriegerdrink bestellt.«
    Peri drehte sich nicht zu ihm um. »Ich war einmal eine Kriegerin, oder fast. Ausgesiebt. Pech für mich.« Sie fühlte schon, wie der Fusionnaire ihr zu Kopf stieg.
    »Glück
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