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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind
Autoren: Robert Thurston
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für dich, wolltest du sagen. Krieger sind kaum noch Menschen. All die Strenge und das militärische Brimborium.«
Ȇbertreib es nicht, Bursche. Ich respektiere die
    Krieger, und du solltest das auch tun.«
»Du bist wahrgeboren. Ich nicht.«
Der Drink sorgte dafür, daß sie auf eine Antwort
    verzichtete. In der langen Pause lauschte Peri angestrengt auf irgendein Geräusch, das vom Verschwinden ihres ungebetenen Begleiters zeugte, aber der Altersgeruch blieb.
    »Seltsam«, stellte er plötzlich fest. »In dem Licht hier, oder sollte ich sagen, in der Dunkelheit hier siehst du aus wie jemand, den ich mal gekannt habe. Gut gekannt habe sogar.«
    »Dann sieh weg, und das Gefühl wird vergehen.« Der Fusionnaire machte sie für ihre Verhältnisse ungewöhnlich sarkastisch.
    »Schon gut. Aber du siehst aus wie ein Held. Ich dachte, das möchtest du vielleicht wissen.«
»Held?«
»Aidan Pryde. Ich bin sicher, du ...«
Peri konnte nicht anders, als sich umzusehen. Was sie erblickte, war wirklich ein alter Mann. Selbst die Falten in seinem Gesicht schienen Falten zu haben. Einen Augenblick lang nahm ihr der Ekel fast den Atem. Es war ganz üblich für Wahrgeborene, sich vor jemandem zu ekeln, der alt war, aber das war, wenn es denn vorkam, eigentlich nur jemand Älteres, im Solahma-Alter. Dieser Mann war steinalt, wie eine Mumie, deren Binden man entfernt hatte. Und doch wirkten die Züge unter dieser abstoßenden Maske der Jahrzehnte vertraut.
»Du hast Aidan Pryde gekannt?« fragte Peri.
»Ja. Und jetzt, da du mich ansiehst, weiß ich auch, warum du mich an ihn erinnert hast. Du warst in seiner Geschko. Dein Name ist Peri, und ich habe dich, glaube ich, zuletzt auf Tokasha gesehen, als wir diesen Lauser Aidan einfingen, um ihn zurück nach Ironhold zu schaffen, Sterncommander Joanna und ich.«
»Du warst der Bastard, der diese Stravag begleitete?«
»Ja.«
Tokasha. Das war so lange her. Peri starrte den Greis an und schälte die Jahre von seinem faltigen Gesicht.
»Du ... du bist Nomad?«
»Glückwunsch! Was für ein Gedächtnis.«
»Ich bin Wissenschaftlerin. Wir organisieren, klassifizieren, definieren. Ich erinnere mich an jeden, dem ich je begegnet bin. Ich erinnere mich an die Wut, die ich gefühlt habe, als Joanna und du meine Welt zerstört habt. Ich hörte, du wärst tot.«
»Das Gerücht ging um ...«
In der folgenden Stunde tauschten Peri und Nomad Erinnerungen an Aidan aus, und Berichte über ihr eigenes Leben, wie es so häufig geschah, wenn zwei Menschen sich nach langer Zeit wieder begegneten. Peri fand heraus, daß Nomad seine Stelle in einem Team MechTechs verloren hatte, als Arthritis, eine verbreitete Berufskrankheit im Feld der BattleMechreparaturen, seine Hände verkrüppelt hatte.
»Dank der Schmerzen habe ich mich schnell auch in einer ganzen Reihe anderer Stellen als nutzlos erwiesen. Schließlich bin ich zur Reinigerkaste versetzt worden. Einen Besen kann man auch mit schmerzenden Händen halten.«
»Eine Verschwendung deiner Talente.«
»Darüber läßt sich streiten.«
Schließlich fragte Nomad sie, warum sie sich in den Gassen der Stadt herumtrieb, und sie hatte schon so viele Fusionnaires getrunken, daß sie es ihm sagte. Es tat ihr gut, ihrer Wut auf Balzac Luft zu machen. Als sie die geheimen Projekte erwähnte, nickte der Tech.
»Du weißt etwas darüber, Nomad.«
»Ich weiß über alles was. Das ist meine Spezialität.«
»Verschone mich mit kryptischen Bemerkungen. Sag schon.«
Nomad beschrieb ihr auf seine direkte, wenn auch gelegentlich ausufernde Art ein Wildnislager unter wissenschaftlicher Leitung. Gerüchteweise wurde es von einigen mürrischen Schlägertypen bewacht, die vorgaben, Krieger zu sein und in militärischen Uniformen vergangener Zeiten steckten. Es hieß, sie gehörten in Wahrheit zur Banditenkaste und wären gefangen und zum Dienst als Balzacs Elitewachen gezwungen worden.
»Die meisten Leute halten sich von der Gegend fern«, meinte Nomad. »In manchen Kreisen erzählt man sich Geschichten über Geister und Kobolde - das übliche.«
»Aber du weißt es besser.«
»Natürlich. Wie ich höre, wird das Lager regelmäßig von Balzac und seinen Gefolgsleuten besucht. Sie scheinen sich besondere Mühe mit diesem Projekt zu machen. Ich weiß eine Menge, aber nicht, worum es dabei geht.«
Ein paar Minuten später hatten Peri und Nomad beide zu viele Fusionnaires konsumiert, um noch irgendein sinnvolles Gespräch zu führen. Sie döste kurz ein, und als sie aufwachte, war
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