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BattleTech 44: Falke im Aufwind

BattleTech 44: Falke im Aufwind

Titel: BattleTech 44: Falke im Aufwind
Autoren: Robert Thurston
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sie und rammte
die flache Hand gegen seinen Adamsapfel. Der
Schlag verwirrte ihn mehr, als daß er ihm Schaden
zugefügt hätte, aber er gab ihr Gelegenheit, sich zu
befreien und mit einer dieser wunderbar athletischen
Bewegungen aufzuspringen, für die sie in ihrer Geschko bereits berühmt war, bereit, Andi zu erledigen.
Der Sieg war ihr sicher, aber dann machte das
Schicksal ihr einen Strich durch die Rechnung. »Schluß jetzt, Kinder«, erklärte Octavian, der aus
dem Nichts aufzutauchen schien und in den Kreis der
Gleichen trat.
Alle drei Kogeschwister kochten innerlich bei Octavians beleidigender Bezeichnung. Für sie waren Kinder freigeborene Nachkommen, während sie als Brutkastenprodukte Geschkinder waren, bis sie in die Kriegerausbildung eintraten. Manchmal wurde der
Begriff auch dann noch benutzt.
Octavians lange Beine trugen ihn mit zwei Schritten zwischen die beiden Streithähne. Er packte Naiad
am Kragen und Andi an der Schulter.
Es war die trotz seiner eher schmächtigen Statur
beeindruckende Kraft Octavians, die dafür sorgte,
daß die Geschko ihn fürchtete. Das, und das Feuer in
seinen Augen. Und die Narben in seinem Gesicht
und auf seinem ganzen Körper, Zeugnisse seiner Tage als erstklassiger BattleMechpilot.
Naiad forderte den starken ehemaligen Krieger
häufig zum Kampf. Sie wußte genau, daß sie verloren gewesen wäre, hätte er diese Herausforderungen
jemals angenommen. Aber sie hatte keine Angst vor
ihm. Sie war entschlossen, niemals und vor niemandem Angst zu haben.
»Sie haben den Kreis der Gleichen betreten, Octavian«, schrie sie. »Das ist falsch!«
Octavian lächelte, aber anders als Andi. Sein Lächeln war böse und verächtlich, und niemand freute
sich, es zu sehen. »Du bist nur eine MöchtegernKriegerin, Naiad. Vergiß das nicht. Ihr seid alle nur
Kinder, und das solltet ihr nicht vergessen.« Er sprach jetzt zur ganzen Geschko. Die anderen,
die in der Baracke geblieben waren, hatten sich beeilt, nach draußen zu kommen, sobald sie seine
Stimme hörten. »Ihr mögt das einen Kreis der Gleichen nennen, wenn euch Babys das gefällt. Aber das
hier ist kein Kreis der Gleichen und wird es auch nie
sein, nicht, solange ihr unter meiner Aufsicht steht.
Wenn ihr erst in der Kriegerausbildung sein werdet,
könnt ihr tun, was ihr wollt, und kämpfen, wann ihr
wollt. Dann könnt ihr euch umbringen lassen, wie es
euch gefällt. Aber hier seid ihr nichts als Kinder.
Kinder, die sich wie Babys aufführen. Was sollte
dieses Gerangel?«
»Er hat mich angelächelt«, brüllte Naiad und zeigte auf Andi.
»Du hast ihn wegen eines Lächelns herausgefordert?«
»Ja!« schrie Naiad trotzig.
»Verschwendung. Zurück in die Baracke, alle.
Wenn ihr glaubt, heute vormittag hättet ihr es schwer
gehabt, werdet ihr heute abend wahrscheinlich alle
tot sein. Ruht euch aus, solange ihr die Gelegenheit
habt.«
Als die Geschko zurück in die Baracke marschierte, behielt Octavian Naiad zurück. Als sie allein waren, fragte er: »Dieser Kampf ging nur um ein simples
Lächeln, frapos?«
»Pos.«
»Das ist dumm, Naiad. Du hältst dich für eine
Kriegerin, bevor du das Recht dazu hast. Du bist erst
eine Kriegerin, wenn du dich qualifiziert hast. Solange du Teil der Geschko bist und deinen Positionstest noch vor dir hast, bist du nur ein Kind. Weggetre
ten.«
Während sie zur Baracke ging, stellte Octavian mit
ruhiger Stimme fest: »Eine Kriegerin, bevor du das
Recht dazu hast. Aber andererseits denke ich durchaus, daß du einmal eine Kriegerin werden wirst,
Naiad.«
Sie sah ihm nach. Als er außer Sicht war, rannte
sie hastig zur Außengrenze des Lagers, auf ein offenes Feld bei ein paar verlassenen Baracken in der
Nähe des Zauns. Dort trainierte sie verbissen, um bei
den Übungen des nächsten Tages besser abzuschneiden.
Während sie eine lange Serie von Hampelmännern
ausführte, sah sie durch den Zaun und bemerkte eine
Bewegung in den Hügeln, die dahinter lagen. Sie war
sicher, daß sich dort jemand in einem Gebüsch versteckt hielt. Sie hielt das Gelände aus dem Augenwinkel im Blick, ohne den Rhythmus ihrer Übung zu
unterbrechen.
Nach einer Weile war sie sicher, daß dort draußen
jemand war und spionierte. Sie verachtete Spione,
war aber gleichzeitig begeistert, möglicherweise einen entdeckt zu haben. Sie schmiedete einen Plan.

3
    Geschko-Ausbildungszentrum 111, Kerenskywald, Ironhold
Kerensky-Sternhaufen, Clan-Raum
3. Januar 3060
    Aus ihrem Versteck hinter einigen blühenden Büschen beobachtete Peri
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