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BattleTech 32: Operation Excalibur

BattleTech 32: Operation Excalibur

Titel: BattleTech 32: Operation Excalibur
Autoren: William H Keith
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die engen, teilweise gepolsterten Stahlkorridore des Landungsschiffs schwebte. Schon ein einziger Tod oder eine schwere Verletzung war für die Familie des Opfers eine Tragödie. Eine Schlacht, jede Schlacht, vervielfachte diesen Schmerz um ein Dutzendfaches, Hundertfaches, Tausendfaches.
Die Endeavour war ein militärisches Landungsschiff der UnionKlasse, eine 3500-Tonnen-Kugel, die von der Brückenkuppel bis zu den Haupttriebwerken keine achtzig Meter maß. Im Moment war sie mit dem Heck an die magnetischen Halteklammern mittschiffs des Freihändlers Blauer Stern angedockt, eines Sprungschiffs der InvasorKlasse. Das 505 Meter lange Sprungschiff hielt sich auf einem fokussierten Strahl geladener Teilchen und befand sich genaugenommen nicht im Zustand der Schwerelosigkeit, sondern unter konstantem Mikroschub von einigen
Erdschwerkraft, gerade ausreichend, um
wenigen Hundertstel die Anziehung des Systemgestirns auf das 152.000 Tonnen schwere Raumschiff zu neutralisieren und die Position für die Dauer der Woche zu halten, die erforderlich war, um die Antriebsspulen des Sprungtriebwerks aufzuladen. Dadurch trieben lose Objekte und Personen in den engen Kabinen und Korridoren der Endeavour langsam in Richtung der dem Bug der Blauer Stern gegenüberliegenden Schottwand ab. Die Bewegung unter Mikroschwerkraft erforderte Übung, aber in der Regel hatten MechKrieger sie nach etwa drei Hyperraumsprüngen gelernt. Alex bemerkte die minimale Anziehung kaum, als er McCall zur Funkzentrale folgte.
Die Kommstation des Landungsschiffs befand sich im Vorderschiff, drei Decks über der Krankenstation und unmittelbar unter der Brücke, auch wenn Begriffe wie ›oben‹ und ›unten‹ in der Schwerelosigkeit kaum eine praktische Bedeutung hatten. Es war eine enge, mit Flachbildschirmen und großen Vektor-3-Holoprojektorplatten vollgepfropfte Kabine. McCall deutete auf den Hauptsichtschirm neben einer der beiden Andruckliegen. »Vorr ein paarr Minuten is' eine Botschaft von Glengarrry eingetrroffen.«
Alex hob die Augenbrauen. »Von meiner Mutter?«
»Aye, Lad, von deinerr Mutterr. Sie hat im Moment noch alles im Grriff, aberr es sieht da garr nicht gut aus. Und… ich sollte dich wohl warrnen. Ihrre Botschaft wurrde abrrupt unterrbrrochen.«
Alex glitt auf die Liege und schnallte sich an. »Lassen Sie sehen.« »Aye…«
McCall betätigte eine Taste auf der Armlehne der Liege. Der Hauptkommschirm leuchtete auf und zeigte das ComStar-Logo. In der unteren rechten Ecke tauchten Schriftzeichen auf.
    HPG-SENDUNG
09. MAI 3057 KEINE ANTWORT, KEINE PRIORITÄT
GLENGARRY NACH GLADIUS
AUFGEZEICHNET FÜR INTERPLANETARISCHE ÜBERTRAGUNG CODE BLAU SIERRA 2
5
Sie warteten, und die 5 wurde von einer 4 ersetzt, einer 3…2…1…
    Das Logo verblaßte und machte dem Gesicht von Alex' Mutter Platz.
Auch mit fünfundsechzig Standardjahren war Lori Kalmar-Carlyle noch eine schöne Frau. Die Falten ihres Gesichts kündeten mehr von ihrem Charakter als von ihrem Alter. Das einst blonde Haar war inzwischen weiß, was ihren Augen einen intensiven dunklen Glanz verlieh. Sie wirkte müde, und in ihrer Stimme lag eine ernste, professionelle Schärfe. Alex wußte, daß dieser Ton eine verborgene Besorgnis überdeckte. »Hallo, Davis«, sagte sie. »Und Alex. Ich nehme an, du bist auch da. Hier bei uns sieht es nicht so gut aus.«
Das Bild flackerte, dann machte es einer anderen Szene Platz, die offenbar aus einem Flugzeug oder einer Flugdrohne hoch über Dunkeld aufgenommen worden war. Glengarrys Hauptstadt breitete sich wie ein Diorama unter Alex' Augen aus, winzige Gebäude, die aus dem grünen Flickenteppich der Stadtparks hochragten. Im Norden der Stadt erhob sich ein kahler, verwitterter Berg wie die Kuppe eines braunen, wettergegerbten Schädels. Über seinen Gipfel verteilt stachen die glattschwarzen Mauern und Geschütztürme der Residenz in den Himmel, der Festung der Legion auf dem Castle Hill. An der Unterkante des Bildschirms blinkten Schriftzeichen, Datum und Uhrzeit der Aufnahme sowie die Mitteilung auf:
DROHNE 7:
DATENEMPFANG DIREKTEINSPEISUNG: ECHTZEIT
Die Übermittlung farbiger Livebilder wie dieser war ungeheuer kostspielig, beinahe so teuer wie die 3D-Holoübertragungen, die bei den Reichen und Mächtigen der Inneren Sphäre so beliebt waren. Die meisten kleinen Datenbündeln von höchstens einer Millisekunde Dauer übertragen. Längere Nachrichten, Holobilder oder Echtzeit-2D-Übertragungen wie diese erforderten eine sehr viel längere
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