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BattleTech 23: Black Thorn Blues

BattleTech 23: Black Thorn Blues

Titel: BattleTech 23: Black Thorn Blues
Autoren: James D. Long
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Rose zielte und zog den Abzug dreimal schnell hintereinander durch. Der Laser brannte ein einziges Loch in die Mitte der Scheibe, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen. Esmeralda bewunderte immer wieder diese Pistole, obwohl sie sie schon oft in Aktion gesehen hatte. Sie sah wie jede andere Waffe dieses Typs aus, aber sie war eindeutig mehr.
    Der abgenutzte Plastikgriff war zu glatt, um nur von einer Person benutzt worden zu sein, selbst bei täglichem Gebrauch. Auf den ersten Blick sah sie wie eine Nakjama-Pistole aus, was, oberflächlich betrachtet, nichts Besonderes war. Nach allem, was man wußte, war Jeremiah Rose während seiner Dienstzeit bei den ComGuards auf Luthien stationiert gewesen, und die Nakjama war die Standardwaffe eines Kurita-MechKriegers. Äußerlichkeiten waren irreführend. Feine, aber wichtige Abweichungen unterschieden die Pistole in Rose' Hand von der Nakjama. Genaugenommen hatte Rose ihnen erzählt, daß die Nakjama auf seiner Waffe basieren würde, und nicht umgekehrt. Zum Beispiel war die Trommel seines Modells im Durchmesser um einen Millimeter größer. Das bedeutete einen größeren, abgestimmten Kristall, der mehr Energie umsetzen konnte. Die Reichweite war ebenfalls um einiges größer – allerdings spielte die Reichweite eines Lasers keine große Rolle. Die meisten Menschen, selbst MechKrieger, konnten eh nicht so weit sehen, wie ein Laser schießt, und ruhig halten konnten sie die Pistole auch nicht, wenn sie ein Ziel in extremer Entfernung anvisierten. Etwas anderes machte die Waffe so besonders.
    Rose' Laser verursachte kein Geräusch, wenn er ihn abfeuerte. Jedesmal wenn sie beim Schießen in der Nähe war, hatte Esmeralda sehr genau hingehört und weder das bekannte Summen der Kondensatoren noch die charakteristische schrille Entladung wahrgenommen. Alles was man bei Rose' Pistole beobachten konnte, war ein kurzes Aufblitzen roten Lichts. Das menschliche Auge kann das Licht eines Lasers nicht wirklich wahrnehmen, aber das Nachbild brennt sich in die Netzhaut und hinterläßt die Illusion des Sehens.
    Rose ließ die Pistole langsam sinken und wandte sich wieder Eber zu. »Thomas Marik mag in der Liga Freier Welten immer noch das Sagen haben, aber kann er diesen Status über die Dauer eines Kontraktes aufrecht halten? Das nächste Haus, bei dem wir unterschreiben, muß schon eine gewisse Stabilität aufweisen. Und die hat Marik nicht.«
    »Aber die Liga wurde von der Invasion der Clans nicht betroffen«, argumentierte Eber.
    Rose nickte. »Das stimmt, aber sie haben immer noch eine Menge Probleme, und die Heirat zwischen Isis Marik und Sun Tzu macht ihr Reich auch nicht gerade stabiler.«
    »Ich stimme dir zu«, sagte der dritte Mann, der bis jetzt geschwiegen hatte. Esmeralda bemerkte, daß Antioch Bell die Stirn runzelte und nicht wie üblich grinste, während er sich das Kinn rieb. »Wir sollten Marik nicht als Brötchengeber in Betracht ziehen, außer wir akzeptieren Sun Tzu als unseren eventuellen Kommandanten – und wenn Thomas irgend etwas passiert, dann rückt Sun Tzu nach. Ich persönlich glaube nicht, daß er so verrückt ist, wie alle behaupten, aber es sieht so aus, als benutze er die Leute nur zu seinem eigenen Vorteil. Ich hasse den Gedanken, daß die Black Thorns nur ein weiterer Bauer in seinem Spiel sein sollen.«
    Esmeralda nickte im Einklang mit Rose und Eber. Sie war froh drüber, daß Haus Marik nicht als potentieller Dienstherr in Betracht kam.
    »Also gut«, setzte Eber fort. »Ich behaupte, Mutter hat keinen Idioten großgezogen und streiche St. Ives, Tikonov und alle anderen Regierungen entlang der Peripherie ebenfalls von unserer Liste. Die können sich uns nicht leisten und werden sich mit den Clans sowieso nicht anlegen.« Eber legte die Sternennacht an und feuerte auf die Zielscheibe. Rose' Loch verschwand in dem größeren Loch der Projektilwaffe.
    »Einverstanden«, sagte Rose. »Ich habe die Black Thorns gegründet, um die Clans zu bekämpfen, und das werden wir auch tun. Somit bleibt nur noch das Vereinigte Commonwealth, das uns im Augenblick bezahlt, und das Draconis Kombinat.« Rose nickte Antioch Bell zu und warf einen kurzen Blick auf die Zielscheibe. Bell schüttelte seine Gedanken ab und griff nach dem Holster. Aus der Hüfte schießend sengte er ein Loch in das rechte Auge des Ziels. Sein SunbeamLaser machte die vertrauten Geräusche, die Esmeralda mit einem Laserschuß verband. Als ihr Blick vom Ziel wieder zu Bell wanderte, war die
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