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BattleTech 22: Fernes Land

BattleTech 22: Fernes Land

Titel: BattleTech 22: Fernes Land
Autoren: Peter Rice
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Menschen ins All stürzen.
Die Landungsschiffe entfernten sich und nahmen Kurs auf die Planetenoberfläche. Die Bordcomputer waren mit den Koordinaten gefüttert worden und hätten auch ohne menschliche Kontrolle diesen Kurs eingeschlagen. Sie würden vielleicht nicht die beste Landezone auswählen, aber sie würden die Schiffe auf den Boden bringen. Vier der Schiffe flogen in Formation. Sie würden dicht genug beieinander landen, um sich am Boden gegenseitig zu unterstützen. Die übrigen Schiffe verteilten sich. Einer der fliehenden Geier streifte mit der Tragflächenspitze eines seiner Schwesterschiffe. Außer Kontrolle taumelten beide Schiffe auf den Planeten zu. Hartwell sah ihnen nach und hoffte, daß ihre Besatzungen tot waren. Ein zwei Tage langer Sturz ohne Hoffnung auf ein Überleben war zu grausam.
Die Umgebung der Raiden leerte sich. In seinem Rettungsboot hielt der Tai-sa die Position, bis er keine weitere Bewegung mehr ausmachen konnte. Schockiert sah er, wie sich plötzlich das Solarsegel entfaltete, mit dessen Hilfe die Energie für den K-F-Antrieb des Sprungschiffs gesammelt wurde. Irgendein durch den fast komplett ausgefallenen Bordcomputer fahrender Impuls mußte das entsprechende Unterprogramm ausgelöst haben. Das riesige Segel würde die Schiffsposition in alle Ewigkeit markieren. Die verbliebene Energie des zerstörerischen Stromstoßes hatte die gesamte Absorptionsschicht abgebrannt, und das Tuch leuchtete grellweiß.
Harrwell wendete das Rettungsboot und folgte den Landungsschiffen in Richtung der wartenden blauen Weltkugel.
TEIL I
    7. November 3056
    Salford
    Draconis-Kombinat
3
    Das Sprungschiff der Scout -Klasse Telendine hielt seine angewiesene Position am Rand des Kontrollbereichs. Die abseits des Sprungpunkts im Raum hängende Kontrollstation hatte das Schiff unmittelbar nach seiner Materialisation dorthin beordert. Seitdem kochte der Kommandeur des Schiffes, Reston Bannin, innerlich. Vierzehn Tage hatte die Telendine jetzt schon hier herumgehangen und den Antrieb aufgeladen; er war bereit zum Abflug, aber er hatte weder eine Freigabe noch eine Ladung.
    Oder zumindest keine Ladung an Bord. Auf der Oberfläche Salfords wartete ein von Schottwand zu Schottwand und oben bis unten mit kostbarem Cholobarawein von Shibukawa beladenes Landungsschiff. Cholobara war ein empfindliches und nur kurze Zeit haltbares Getränk von erstaunlicher Stärke. Sein Alkoholgehalt lag doppelt so hoch wie der normalen Weins, und hinzu kamen beachtliche aphrodisierende Eigenschaften. Beides sorgte dafür, daß die Nachfrage nach diesem Wein astronomische Ausmaße erreichte. Aber der Wein behielt seine lustfördernden Eigenschaften nicht einmal zwei Monate lang. Das machte einen schnellen Weitertransport zur absoluten Notwendigkeit, wollte man mit den mit Datumsstempel gekennzeichneten Amphoren einen Gewinn erzielen. Planmäßig hätte Bannin die Fracht übernehmen sollen, sobald der K-F-Antrieb wieder aufgeladen war, aber statt dessen hielt man ihn hier fest.
    Ein Scout wie die Telendine eignete sich nicht für Massenfracht. Die wenigen Schiffe dieses Typs, die noch Dienst für das Kombinatsmilitär taten, beförderten einzelne Landungsschiffe von hoher Bedeutung. Im Zivilleben wurden Scouts für kostbare Frachten verwendet, die an Bord eines einzelnen Landungsschiffes paßten, Frachten wie Bannins Ladung Cholobara. Bannin hatte die Telendine speziell für hochprofitable Flüge wie diesen ersteigert. Und jetzt hing er hier ohne Sprunggenehmigung fest, während am Boden seine Fracht langsam verdarb.
    »Anruf von der Station«, meldete Erster Maat Elizabeth Hoond, und sah von der Komkonsole auf. »Sie wollen noch eine Meldung über unseren Einsatzstatus.«
    »Sie sollen sich meine Meldung von vor drei Stunden raussuchen«, bellte Bannin. »Erklären Sie ihnen, daß ich seit vier Tagen voll aufgeladen hier warte, und daß sie das ganz genau wissen. Und daß ich mich über Ihre Pflichtvergessenheit bei der Planetenkontrolle beschweren werde, wenn ich nicht endlich die Genehmigung erhalte, Fracht aufzunehmen und abzuspringen.« Bannin hievte sich aus seinem Sessel und schleuderte dabei Brotkrümel, die sich hinter ihm zu einer Null-g-Wolke versammelten. Seit der K-F-Antrieb voll aufgeladen war, hatte er die Zentrale kaum verlassen. Er hatte eine eigene Kabine, aber wie die meisten Schiffskapitäne zog er es vor, auf der Brücke zu leben, solange das Schiff betriebsbereit war. Und wenn Reston Bannin irgendwo lebte,
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