Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren
Autoren: James D. Long
Vom Netzwerk:
unserer Seite, Adept Rose. Aber wie ich höre, führen Sie diesen Titel nicht mehr. Vielleicht sollte ich Sie Jeremiah nennen.« Bei der Erwähnung von Rose’ altem ComStar-Titel drehten sich einige Köpfe in seine Richtung, aber er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Ganz wie Sie wünschen, Oberst. Mein Titel spielt keine Rolle. Ihre Neigung hingegen hat große Bedeutung für mich.« Senn beobachtete Rose schweigend, als dieser die traditionelle Begrüßung absolvierte. Man erwartete rituelle Höflichkeit von ihm, und Rose war entschlossen, die Erwartungen der Highlanders zu erfüllen.
    »Ich bringe ein kleines Dankgeschenk in Erwiderung Ihrer Gastfreundschaft.« Vorsichtig griff Rose in die linke Hosentasche seines Overalls und zog ein in ein Ledertuch gewickeltes Bündel heraus. Mit der Linken reichte er es Senn, der augenblicklich die Lederriemen löste.
    »Ich habe es im Kampf gegen die Nebelparder erbeutet. Es ist nur ein einfaches Stück, aber so präzise gefertigt, daß es eines Kriegers würdig ist.« Senn öffnete das Päckchen und nahm ein Stiefelmesser heraus. Die silberne Waffe war dem legendären Skaen Doo nachempfunden und besaß einen Griff aus dunklem, kirschfarbenen Holz, das Rose trotz wiederholter Versuche nicht hatte identifizieren können. Wahrscheinlich war es vor der Clan-Invasion in der Inneren Sphäre unbekannt gewesen, was die Waffe ebenso einzigartig wie wertvoll machte, ebenso schön wie praktisch. »Danke, Jeremiah Rose. Ich nehme Ihr Geschenk in dem Geist an, in dem Sie es gemacht haben.« Senn zog sein Messer aus der rechten Stiefelscheide und ersetzte es durch die Clannerwaffe.
    »Und jetzt, Mister Rose, werden Sie sich an diese Versammlung wenden wollen.«
    »So ist es, Oberst.« Abrupt drehte sich Rose um. Zum erstenmal bemerkte er die Glasfenster der Zuschauergalerie. Hinter den dunklen Scheiben beobachteten Hunderte stumm das Geschehen im Innern des Saales. Rose fühlte ihre Aufmerksamkeit wie eine schwere Last auf sich ruhen, als er auf die versammelten Krieger hinabsah. Nachdem die Formalitäten abgehandelt waren, blickten sie erwartend zu ihm auf. Privatgespräche verebbten, als er an den Rand der Empore trat. Er hatte auf ein Rednerpult gehofft, aber hier wäre es nur ein überflüssiges Versatzstück gewesen. Die offene Plattform bot ihm keine Möglichkeit sich zu verstecken, und genauso war es auch beabsichtigt.
    »Ich möchte über die Clans zu Ihnen sprechen – die Geisterbären, die Novakatzen und die Nebelparder. Die Jadefalken, die Stahlvipern und die Wölfe. Wie viele unter Ihnen habe ich gegen sie und ihre Hochtechnologie gekämpft. Ich stand ihren OmniMechs gegenüber und habe überlebt. Ich habe gesehen, wie die Clan-Invasoren auf dem Schlachtfeld zermalmt wurden, und habe ihre Landungsschiffe beim Rückzug den Nachthimmel über unseren Lagerfeuern erhellen sehen.«
    Unter den Kriegern wurde Murmeln laut. Er verlangte ihnen mit seiner Geschichte einiges ab. Die Clans waren nur selten geschlagen worden, und die Flucht ergriffen, so wie Rose es beschrieb, hatten sie überhaupt nur zweimal.
    »Ich rede natürlich von der Schlacht um Tukayyid und ComStars Sieg über die vereinigten Kräfte der Clans.« Das Murren wurde lauter. Trotz der Erfolge seines Militärarms auf Tukayyid und dem daraus erwachsenen Waffenstillstands mit den Clans war ComStar noch immer unbeliebt. »Heute aber will ich von der Zukunft sprechen, nicht von der Vergangenheit. Zu lange hat die Innere Sphäre den Clans gestattet, den Verlauf des Kriegs zu diktieren. Wir reagieren auf ihre Angriffe und werden in die Rolle des Verteidigers gezwungen. Dazu kann ich nur sagen: Genug! Es wird Zeit, den Krieg zu den Clans zu tragen. Es wird Zeit, ihnen zu unseren Bedingungen entgegenzutreten.« Ein paar Krieger nickten. Andere lehnten sich vor und hörten interessiert zu. Ein Krieger schlug mit der Faust auf den Tisch und ermutigte Rose weiterzureden.
    »Ich war auf Tukayyid, als die ComGuards die Clans besiegten. Es war ein großer Sieg für die Innere Sphäre, aber er wurde teuer erkauft. Wegen dieser Schlacht haben die Clans sich verpflichtet, nicht über die durch Tukayyid verlaufende Waffenstillstandslinie hinaus vorzudringen. Ja, in Richtung Terra wurde die Invasion aufgehalten, aber was ist mit den Welten links und rechts des Clankeils? Was ist mit den Planeten oberhalb Tukayyids, die von der Waffenruhe nicht betroffen sind? Werden die kriegslüsternen Clanner den Bewohnern dieser Welten ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher