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BattleTech 19: Stahlgladiatoren

BattleTech 19: Stahlgladiatoren

Titel: BattleTech 19: Stahlgladiatoren
Autoren: James D. Long
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war in alle Winde zerstoben. Die Türen hatten sich im Laufe des Tages einige Male geöffnet, und die Posten waren zweimal abgelöst worden, aber Rose’ Name war nicht gefallen. Das Ende der Sitzung für diesen Tag rückte immer näher. Er blickte langsam auf, als sich die Türen wieder einmal öffneten, und zwang sich, ruhig zu bleiben. Stimmengewirr drang in den Korridor. Ein Posten trat aus dem Saal.
    »Jeremiah Rose, die Versammlung der Krieger erwartet dich.« Rose stand auf und folgte dem Mann in den Saal. Wenn er mit seiner Rede Erfolg hatte, wurde dies der erste Schritt auf einem langen Weg werden. Mit einer unguten Vorahnung stellte Rose fest, daß sich sein Magen offenbar entschlossen hatte, draußen zu bleiben.
2
    Tara, Northwind

    23. April 3054

    Als Rose durch die Tür trat, schien er in eine andere Zeit zu reisen. Im Gegensatz zum Rest des Forts war der hufeisenförmige Saal der Krieger aus Holz gebaut. Der Türwächter trat zur Seite und gab Rose den Weg die flachen Steinstufen zur hölzernen Rednerempore frei. Die Lampen in Wänden und Decke lieferten eine ausreichende, aber dämmrige Beleuchtung.
    Links und rechts saßen die Krieger auf Holzbänken hinter schweren Eichentischen mit Computerterminals und modernen Kommunikatoranlagen. Viele der hier versammelten Soldaten trugen traditionelle Kilts und die schweren Stiefel, wie MechKrieger und Luft/Raumpiloten sie bevorzugten. Ausgehuniformen galten in der Versammlung der Krieger für Mitglieder wie für Redner als unpassend. Dahingegen trugen viele der Anwesenden Klingenwaffen jeder Art. Rose war sich bewußt, daß diese Waffen schon häufig zum Einsatz gekommen waren, um Meinungsverschiedenheiten zwischen Sprecher und Zuhörern zu entscheiden.
    Während er den Lehmboden überquerte, spürte er die Blicke in seinem Rücken. Jede seiner Bewegungen wurde überwacht. Die Krieger suchten nach dem kleinsten Anzeichen von Schwäche oder Unsicherheit. Sollten sie eines finden, würde dies die Abstimmung über Rose’ Antrag spürbar beeinflussen.
    Er stieg die fünf hölzernen Stufen zur Rednerempore hinauf und sah zu den drei Personen hinüber, die dort saßen. Im mittleren Stuhl saß Oberst Edward Senn. Als Kommandeur der Ersten Kearny Highlanders, des ältesten Regiments der Northwind-Highlanders, hatte Senn, sofern er nicht im Einsatz war, den Vorsitz in der Versammlung der Krieger. Rose begrüßte ihn mit einem kurzen Blickkontakt, gestattete sich jedoch nicht, ihn länger zu fixieren. Was hier verlangt wurde, war Selbstbewußtsein, nicht Stolz – was viele Redner zu spät erkannten. Rechts von Senn saß Oberst James Cochraine, Kommandeur der Zweiten Kearny. Rose grüßte auch ihn, aber Cochraines Aufmerksamkeit war ganz und gar auf den Kommunikator in seiner Stuhllehne konzentriert. Rose bezweifelte, daß der Offizier sich auch nur seiner Anwesenheit auf der Empore bewußt war.
    Links von Senn standen zwei Stühle, von denen nur der äußere besetzt war. Der leere Platz war dem Kommandeur von MacCleods Highlanders vorbehalten, aber diese Einheit war vor kurzem verlegt worden. Es war ungewöhnlich, daß ein Sitz während der Hohen Versammlung frei blieb, aber MacCleod hatte nicht zurückbleiben wollen, als seine Einheit abflog. Dieser Verstoß gegen die Konventionen war typisch für den Mann und den wilden Haufen unter seinem Befehl.
    Im letzten Stuhl der Reihe saß Andrea Stirling, Kommandeurin von Stirlings Füsiliers. Sie hatte ein Bein über die Stuhllehne geschwungen, und ihr Kopf ruhte auf der gegenüberliegenden Lehne in ihrer Hand. Sie lieferte ein Bild betonter Langeweile, wie sie mit einer Strähne ihres langen dunklen Haars spielte und Rose unter schweren Lidern hindurch beobachtete. Kein Wunder, daß man sie »die Katze« nannte, dachte er. Von den drei Highlandern auf der Empore führte sie ihr Regiment die kürzeste Zeit, aber in seiner Einschätzung war sie die gefährlichste Gegnerin unter den dreien. Selbst im trüben Licht des Versammlungssaales ließen ihre grünen Augen daran keinen Zweifel.
    Auf der Empore überquerte Rose die Plattform und blieb vor Oberst Senn stehen. Bevor er das Wort ergriff, wartete er geduldig, bis Senn seine Anwesenheit mit einem Nicken zur Kenntnis nahm.
    »Ich grüße Sie, Oberst Senn und danke Ihnen für die Gelegenheit, vor der Versammlung sprechen zu dürfen.« Rose verbeugte sich leicht. Dabei achtete er darauf, den Blick nicht von Senn zu lassen.
    Wieder nickte Senn. »Das Vergnügen liegt auf
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