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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese
Autoren: Michael A. Stackpole
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Kell Hounds auf Günzburg festsaßen. Er hätte auf der Verwüstung des Planeten bestehen können. Und ich bin sicher, mehr als ein Bewohner der Inneren Sphäre hätte sich darüber gefreut, wenn ihm der Wolfsclan Tor Miraborgs arroganten Schädel auf dem Tablett serviert hätte.«
    »Ich gehöre auf jeden Fall dazu«, warf Morgan leise ein. Victor wußte, in welchem Dilemma sein Onkel steckte. Natürlich liebte der Kommandeur der Kell Hounds seinen Sohn, und er respektierte, was er auf Günzburg und anderen Welten geleistet hatte, aber Phelans Ro lle bei den Clans stand in deutlichem Gegensatz zu diesen Gefühlen.
    Ich möchte nie in Morgans Haut stecken. Es muß furchtbar sein, sich zwischen seiner Familie und der Nation entscheiden zu müssen.
    Mark runzelte die Stirn. »Aber Phelan ist einer ihrer Anführer, ein sogenannter Khan. Genau wie Natascha Kerensky, die Verräterin.«
    Victor schüttelte den Kopf. »Nein. Natascha war schon immer Clannerin. Und vermutlich trifft für Phelan irgendwie dasselbe zu. In deiner Vorstellung hast du ihn zu einem Monster aufgebaut, auch wenn ich zugeben muß, daß du damit nicht alleine stehst. Eine Menge Leute halten Phelans Aktionen für ein Verbrechen, einen Verrat. Aber wer weiß, Phelans Aufstieg könnte eine Bekräftigung der Siege der Kell Hounds über die Clans auf Luthien und Teniente sein. Und des Siegs meiner Untoten. Die Clans produzieren vielleicht große Krieger, aber nicht notwendigerweise die besten.«
    Morgan drückte seinen Enkel an sich. »Ich war bei den Clans, Mark. Ich habe Phelan und ilKhan Ulric getroffen. Gib deinem Onkel eine Chance.«
    Draußen erhellte ein silberner Lichtschein wie eine Magnesiumfackel den Himmel. Das Licht spielte über den Stahlbetonlandeplatz wie weißes Mondlicht über einen stillen See. Kleine Staubwolken wurden aufgewirbelt, als das Landungsschiff sich langsam zu Boden senkte. Die lonendüsen stießen Millionen Pond an Schub aus, und Victor konnte die Hitzeentwicklung noch durch die Fenster fühlen.
    Sekunden, bevor die kugelförmige Landefähre der K-l-Klasse aufsetzte, fuhren die Landestützen aus und rasteten ein. Victor, der wußte, wieviel Mut und Können ein solches Manöver erforderte, mußte dem Piloten unwillige Bewunderung zollen.
    Ich bin noch keinem Clanner begegnet, der keine außergewöhnlichen Fähigkeiten gezeigt hätte. Ich frage mich, wie wir es geschafft haben, sie auch nur zu bremsen.
    Als das Schiff endlich aufgesetzt hatte, wurde der Landekran angefahren. Victor beobachtete, wie sich der riesige Dockarm über die Ausstiegsluke des Schiffes senkte, und fühlte die Erschütterung, mit der er festmachte. Einer seiner Leibwächter öffnete die Tür zur Empfangslobby, dann marschierte er den Gang zum Clanschiff hinab.
    Mit einem Stirnrunzeln bemerkte Victor, daß seine Hände feucht waren. Er wischte sie heimlich an der marineblauen Hose ab, dann zupfte er die graugeränderten Manschetten der Jacke zurecht. Einen Augenblick wünschte er, einen Spiegel zu haben, dann ärgerte er sich selbst über seine Eitelkeit.
    Der Ärger stand ihm noch auf dem Gesicht geschrieben, als er seinen Vetter sah, den Mann, den er einmal als Phelan Kell gekannt hatte, und der jetzt ein Khan des Wolfsclans war.
    Beinahe sofort erinnerte sich Victor, daß er Phelan seine Größe immer übelgenommen hatte, dann wischte er den Gedanken beiseite. Seine Zeit bei den Clans hatte den schon immer hochgewachsenen Phelan noch imposanter werden lassen. Die graue Lederuniform lag eng an seinem muskulösen Körper, und er trug das schwarze Haar lang, wie sein Vater. Er trug jedoch keinen Bart, und Victor vermißte das spöttische Funkeln in den grünen Augen. Jetzt schienen sie mit heißem Feuer zu glühen.
    Phelan blickte sich um, dann salutierte er vor seinem Vater. »Danke für die Einladung, Oberst.«
    »Danke, daß Sie kommen konnten, Khan.« Morgan erwiderte den Salut, dann schloß er seinen Sohn in die Arme.
    Nachdem er die Umarmung seines Vaters erwidert hatte, wandte Phelan sich an Victor. »Danke für die Erlaubnis zu diesem Besuch, Prinz Steiner-Davion.«
    Victor nickte. Durch die kalte Förmlichkeit von Phelans Begrüßung keimte erneut die Besorgnis in ihm auf. »Wir sind gerne bereit, Oberst Keils Wünschen nachzukommen. Das Vereinigte Commonwealth hat ihm viel zu verdanken. Trotz der jüngsten Überfälle aus dem Jadefa lkenterritorium konnte ich seine Bitte um ein Treffen mit Ihnen nicht abschlagen.«
    »Es dürfte niemand
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