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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese
Autoren: Michael A. Stackpole
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an ihr geliebt hatte, aber zwei Jahre der Tra uer hatten sie verändert.
    »Ich hätte dir nie erlauben dürfen, ihnen diese Dinger zu schenken, Kommandant.« Ihre Stimme war schneidend. »Das ist Teufelszeug. Es verführt unsere Kinder mit der Illusion von Ruhm und Ehre, um sie dann zu verraten.«
    Nelson sah schnell weg und nahm die Tasse wieder auf. Sein linker Handrücken war mit Narben bedeckt. Die Nervenimpulse gaukelten ihm vor, die beiden fehlenden Finger existierten noch, aber er ignorierte das Gefühl und zwang sich, die Tasse mit den verbliebenen Fingern zu greifen. Indem er seine ganze Wut auf diese Aktion konze ntrierte, brachte er sich wieder unter Kontrolle. »Du kannst sie nicht vor dem Leben schützen, Dorete. Sie müssen lernen. Sie müssen auf ihren Vater stolz sein.«
    Ihre blauen Augen zuckten wie ein PPK-Strahl. »Stolz, Komma ndant? Stolz, auf einen Mann, der so dumm war, einem Prinzling auf eine Mission zu folgen, damit der den Sprößling unseres schlimmsten Feindes retten konnte? Komm mir nicht mit dem Geprahle darüber, wie er den Heldentod starb, um Victor vor einem Clanangriff zu retten. Ich habe die Holodisk gesehen, die der Prinz geschickt hat, und ich kenne jede Silbe seiner Botschaft auswendig. Victor ist genau wie sein Vater – in der Hölle soll er schmoren -, er vergewaltigt das Lyranische Commonwealth und tötet unsere Männer. Jon starb als Opfer auf dem Altar von Victors Ego, das weißt du genausogut wie ich. Hast du etwa nicht die Hälfte deiner Männer auf demselben Altar verloren? Wie kannst du den Mann verteidigen, der deinen Sohn ermordet hat?«
    »Der Prinz hat Jon nicht getötet!« Nelsons Ausbruch schockierte Dorete, und die Knaben fuhren von ihrem Spiel hoch. »Jon starb, als er die Innere Sphäre gegen die Clans verteidigte. Ich habe meine Finger und noch mehr gute junge Männer und Frauen bei derselben Aufgabe verloren.« Er sah auf seine Enkel hinab. »Diese Krieger sind gestorben, um zu verhindern, daß ihre Familien von den Clans versklavt werden. Die Jungs müssen das lernen und verstehen, denn der Tag wird kommen, an dem sie ihre Heimat mit der Waffe verteidigen müssen.«
    »Niemals!« Doretes Blick wurde eisig. »Die Clans haben uns den Frieden gegeben.«
    »Aber nur Dank ComStar, und nur noch für dreizehn Jahre. Außerdem leben wir oberhalb der Waffenstillstandslinie. Die Clans haben bereits begrenzte Angriffe und Überfälle ins Gebiet des Vereinigten Commonwealth durchgeführt, und wenn der Waffenstillstand erst abgelaufen ist, werden sie wieder mit ganzer Kraft losschlagen. Wenn der Tag kommt, werden deine Söhne alt genug sein zu kämpfen.«
    »Alt genug, um zu sterben, meinst du.«
    »Nein, nicht, wenn sie vorbereitet sind.«
    »Jon hat die Vorbereitung auch nicht gerettet.«
    »Dorete…«
    »Nein, Kommandant. Nein. Du verstehst es einfach nicht!« Sie wandte sich ab. In ihren Augen glitzerten Tränen und drohten, über die bleichen Wangen zu laufen. »Dein Universum ist verschwunden. Die Dinge ändern sich. Takashi Kurita ist tot. Hanse Davion ist tot. Jaime Wolf spielt keine Rolle mehr. Morgan Kell geht in Pension. Die alten Regeln gelten nicht mehr. Ich werde nicht zulassen, daß meine Söhne dazu erzogen werden, alte Regeln zu erhalten, die schon Milliarden Tote gekostet haben.«
    Nelsons Nasenflügel bebten. »Sie sind auch Jons Söhne, Dorete. Vergiß das nicht.«
    Ihre Unterlippe zitterte. »Ich denke an nichts anderes.« Sie wirbelte herum und floh zurück ins Haus. Ihre Schultern bebten vor unterdrücktem Schluchzen.
    »Großvater, warum weint Mami?«
    Nelson schluckte schwer. »Weil sie euren Vater so sehr vermißt.« Dorete haßte es, auf ihn angewiesen zu sein, aber nach Jons Tod war sie völlig zusammengebrochen. Nelson hatte sie und die Knaben gern aufgenommen, aber Doretes Gefühle der Hilflosigkeit und des Verlassenseins wetteiferten miteinander. Er war das einzige Ziel, das sich für ihre Frustrationen anbot, und er nahm diese Rolle auf sich. So sehr ihn ihre Ausbrüche auch schmerzten, sie erklärten sich aus ihrer Liebe zu seinem Sohn, und er konnte weder diese Liebe noch Jons Angedenken entehren. »Sie liebt euren Vater sehr, und es tut ihr weh, daß er nicht hier ist.«
    Als er sich müde auf die Stufen setzte, kamen die Zwillinge heran. Joachim stellte den winzigen Feuerfalke auf Nelsons linkes Knie und setzte einen zweiten Mech daneben. »Du hattest einen Kampftitan. «
    Nelson nickte. »Genau so einen wie den da. Einen KMT-3S
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