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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Autoren: Michael A. Stackpole
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auch seine wahren Absichten nicht ergründen. Sie hielten ihn für ebenso verrückt wie seine Mutter und würden ihm seine in Kürze zu erwartenden Schachzüge nie zutrauen. Ja, die Dinge entwickeln sich trefflich.
    Sun-Tzu wünschte nur, er hätte mehr Zeit gehabt, seinen Vetter zu studieren und dessen Schwachstellen zu ergründen, wie er es bei seinem Onkel Tormana getan hatte. Bei all seinem Gebrüll war Tormana vor allem ein Holovid-Revoluzzer. Mit lauter Selbstdarstellung sorgte Tormana dafür, daß ihn paranoide Commonwealth-Politiker in den Marken Sarna und Capella bezuschußten. Ein Teil des Geldes ging direkt an revolutionäre Zellen in der Konföderation, aber der größte Teil floß in Tormanas eigenes Regiment, die Mutig Herz-Kavallerie.
    »Tormana ist leicht zu kontrollieren. Die Kämpfe vor zwanzig Jahren haben ihn ausgelaugt. Er hat nicht wirklich den Wunsch, die Konföderation Capella zu regieren. Aber er ist schlau genug, ein ständiges Interesse vorzutäuschen, um den Respekt seiner Bekannten im Vereinigten Commonwealth nicht zu verlieren. Wenn sich die Eroberung als schwierig erweist, wenn er das Gefühl bekommt, verwundbar zu sein, wird er kein Risiko eingehen. So gesehen ist Candaces Tod eine so eindringliche Erinnerung an die Gefahr, in der er selbst schwebt, daß er möglicherweise doch einen Zweck erfüllt.«
    Sun-Tzu wandte sich wieder Justins Stuhl zu. »Bei Kai sieht die Sache anders aus. Solange er gegen die Clans kämpft, wird er mich in Ruhe lassen. Ich habe Glück, daß er die Clans für eine größere Bedrohung als die Konföderation Capella hält. Kai ist mit Sicherheit kein Feigling. Seine Herkunft stärkt ihn. Wenn er endlich soweit ist, sich mir zu widmen, wird das Spiel interessant. Ich muß soviel Macht sammeln, wie ich kann, um mich ihm zu widersetzen. Mit der Unterstützung Victors und Hanses könnte Kai unbesiegbar werden.«
    Sun-Tzu spielte in seinem Geiste eine Reihe Optionen und politische Schachzüge durch, um sich zu entscheiden, was er zu tun hatte, um sein Überleben und das der Konföderation Capella zu sichern. Plötzlich erkannte er eine klare Handlungslinie. Mit einem Nicken legte er sich auf einen Plan fest, der mindestens fünf Jahre Arbeit erforderte. Das Risiko war groß, aber verlieren konnte er höchstens das Leben, und der Tod erschien ihm um einiges wünschenswerter als ein Leben, wie er es in den letzten zwanzig Jahren gekannt hatte.
    Ein hohles Lachen riß ihn aus seinen Gedanken, aber als er sich umblickte, sah er nur einen Sonnenstrahl auf Justins Stuhl tanzen. Sun-Tzu nickte in Übereinstimmung mit den Phantomen des Zimmers. »Irgend etwas in diesem Raum fördert den Gedanken an Verrat.«
    Er lächelte und ging zur Tür. »Wenn der Thron erst mein ist, werde ich dieses Zimmer vernichten lassen.«
47
    Imperial City, Luthien
Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
6. Januar 3052
    Shin Yodama zuckte zusammen, als der Kell HoundsMechKrieger mit einem in Whiskey getauchten Stoffetzen die Schnittwunde an seinem Bein abtupfte.
    »Tut mir leid.« Der weißhaarige Krieger grinste. »Eingenommen ist er besser als äußerlich angewendet. Aber im Namen der Medizin müssen wir alle Opfer bringen.« Er säuberte die Wunde geschickt von Schmutz und getrocknetem Blut, dann rückte er die Brille zurecht. »Nicht allzu tief, abgesehen vom Anfang. Ein paar Schmetterlinge, und Sie behalten nicht mal eine Narbe.«
    Shin runzelte dir Stirn und las den Namen auf der Brust der Kühlweste seines Sanitäters. »Sumimasen, Murray Jack-san. Schmetterlinge?«
    Der Söldner zog zwei kleine Bandagen aus der Tasche an seiner linken Hüfte. Shin erinnerten sie an Hanteln. Jack drückte ein Ende auf die Haut oberhalb der Wunde und zog das kleine Verbindungsstück aus Elastikmaterial lang, bevor er das andere Ende unterhalb des Schnitts befestigte. Die elastische Verbindung zog sich zusammen und preßte die Ränder der Wunde zusammen. Der zweite Schmetterling wurde tiefer angesetzt und schloß die Wunde noch fester.
    »Wir nennen sie Schmetterlingsbandagen, weil sie zwei Flügel haben. Bei solchen Schnitten sind sie besser als Nähte.« Er sah sich in der Menge bandagierter Krieger um, die durch die Ruinen am Stadtrand von Imperial City streiften. »Außerdem habe ich keinen Faden mehr.«
    Shin nickte grimmig. Ein paar vereinzelte Novakatzen hatten es bis in die Stadt geschafft und einige Gebäude in den Außenbezirken verwüstet, aber ein Luftangriff der Dragoner hatte sie
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