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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Autoren: Michael A. Stackpole
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einen gemeinsamen Jahr an der Militärakademie New Avalon über die Zeit auf Outreach bis zu den letzten Sekunden auf der Klippe. Seine rechte Hand schloß sich wieder um den Jadeaffen, und er erinnerte sich, was Kai gesagt hatte, als er ihm das Geschenk überreichte. Dieses Totem soll dich daran erinnern, immer du selbst zu bleiben, was auch geschieht.
Victor biß die Zähne zusammen, um die Tränen zurückzuhalten, dann drehte er sich zu Galen um. »Du hast recht. Kai hatte recht.« Er stand auf und öffnete die Kühlweste. »Ich werde duschen und mich umziehen gehen. Warte mit frischem Kaffee im Besprechungsraum und besorge uns alle Lageberichte. Wir werden diese Schlacht genau analysieren. Wir werden herausfinden, wie und warum sie uns schlagen konnten. Wir werden sie besser kennenlernen, als sie sich selbst kennen.«
Galen stand auf und grinste. »Ja, Sir.«
Victor blickte an ihm vorbei und nickte dem Geist Kais zu, den er auf dem Sichtschirm vor der Weltkugel sah, die hinter ihrem Schiff kleiner wurde. »Ich werde es tun. Ich werde ich selbst bleiben. Ich werde mich meines Namens würdig erweisen. Was auch geschieht, beim nächstenmal werde ich den Clannern ihre Köpfe servieren.«
46
    Sian
Kommunalität Sian, Konföderation Capella 6. Januar 3052
    Der Luftzug der offenen Tür trieb eine dünne Staubwolke über den Boden des Büros, als Sun-Tzu Liao eintrat. Er drückte die Tür sorgfältig hinter sich zu und ließ den Türknopf so vorsichtig los, daß das Schloß keinen Laut von sich gab. Mit dem Rücken zur Tür verriegelte er die Kammer wieder. Ein zufriedenes Grinsen trat auf sein Gesicht, als ihm die Fußspuren auf dem Boden bewiesen, daß seit seinem letzten Besuch niemand anderer den Raum betreten hatte.
    Natürlich wagt niemand sonst, hier einzudringen, weil meine Mutter, die allmächtige Romano Liao, Madam Kanzlerin der Konföderation Capella, ihn vor zwanzig Jahren versiegeln ließ. Er musterte das mit Spinnweben behangene Mobiliar. Die efeuumrankten Glastüren zum Garten ließen gerade genug Sonne eindringen. Der Raum war nicht verändert worden, seit Justin Xiang Allard Maximilian Liao verraten und zusammen mit Candace Sian den Rücken gekehrt hatte.
    Es hatte Jahre gedauert, bis Sun-Tzus Neugierde und Mut stärker waren als die Angst, seine Mutter zu verärgern. Als er aber schließlich festgestellt hatte, daß er sie um den Finger wickeln konnte, war er auch zu der Überzeugung gekommen, daß sie vollkommen wahnsinnig war. Um sich seine Unabhängigkeit zu beweisen und einem ihrer Wutausbrüche zu entfliehen, hatte er eines Tages Justins altes Büro geöffnet.
    Selbst jetzt kann ich nicht glauben, daß er tot ist. Was hast du getan, Mutter? Sun-Tzu trat an den Tisch und starrte auf Justins Stuhl. »Du hattest eine Metallhand als Ersatz für die im Kampf verlorene, aber dein Schreibtisch zeigt keine Bevorzugung der rechten Hand. Du hast an deiner Behinderung gearbeitet, bis sie zu einem Vorteil wurde. Dieses ganze Büro ist so aufgebaut. Es ist kein Wunder, daß du die Konföderation in die Knie zwingen konntest. Das einzige Wunder ist, daß sie dich je entdeckt haben.«
    Sun-Tzu schüttelte den Kopf und warnte sich davor, mit Geistern zu reden. Überlaß die Gespräche mit Unsichtbaren deiner Mutter und Kali. Er schauderte. »Wie konntest du mir das antun, Mutter?«
    Candace und Justin umzubringen, war purer Wahnsinn. Ja, für seine Mutter stellte es das Begleichen einer alten Rechnung dar. In ihren Augen rächte es den Tod ihres Vaters und half die Ehre der Konföderation wiederherzustellen. Aber es schwächte die Feinde der Konföderation in keiner Weise, und Sun-Tzu schauderte bei dem Gedanken an Hanse Davions Vergeltung. Der Prinz der Vereinigten Commonwealths war momentan vielleicht zu beschäftigt mit den Clans, um sofort zurückzuschlagen, aber Sun-Tzu hatte nicht den geringsten Zweifel, daß Hanse Davion Romano für diesen Mord würde bezahlen lassen.
    Sun-Tzu hatte keine Angst vor Hanse Davion selbst. Nicht einmal der Fuchs ahnte etwas von dem Spiel, das er auf Outreach getrieben hatte. Es stimmte, sein Plan, Kai bei der letzten Prüfung auf Outreach zu blamieren, hatte nicht funktioniert, weil er seinen Vetter gewaltig unterschätzt hatte. Aber letztendlich würde dies alles für Sun arbeiten, weil ihn nun alle noch mehr unterschätzen würden.
    Er hatte seine Rolle auf Outreach perfekt gespielt. Nach seinem seltsamen Benehmen würde ihm keiner seiner Feinde noch trauen, aber sie würden
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