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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis
Autoren: Michael A. Stackpole
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Situation wünscht, muß ich ihm davon abraten. Ich werde ihn jedoch auf jeden Fall unterstützen. Seine Eltern bleiben zwei Tage hier in der Hauptstadt aufgebahrt, dann werden sie nach Kestrel verschifft, um in der Familiengruft der Allards beigesetzt zu werden. Cassandra und Quintus Daniel befehligen die Ehrengarde, die ihre Leichen nach Kestrel begleitet.
Ich weiß, daß es dir nicht leichtfallen wird, Kai diese Nachricht zu überbringen, Victor. Ich entschuldige mich dafür, daß ich es von dir verlangen muß, aber ich denke, er sollte es von einem Freund erfahren. Hätte ich die Möglichkeit, zu euch zu kommen, würde ich es ihm persönlich sagen.«
Victor schmeckte bittere Tränen auf den Lippen. Er wollte die Botschaft abschalten, aber gleichzeitig wollte er seinen Vater bis zu Ende hören.
»Victor, sag Kai, daß der Verlust seiner Eltern uns alle trifft, als Nation und Volk. Meine Beziehung zu seinem Vater und Großvater war etwas ganz Besonderes. Ohne sie wäre die Geschichte der Inneren Sphäre grundlegend anders verlaufen. Deine Mutter und ich sind stolz auf deine Freundschaft mit Kai, weil wir wissen, daß er dir dieselbe Unterstützung und Weisheit anbieten kann, die seine Vorfahren uns geboten haben.«
Der Schirm wurde dunkel. Victor starrte auf den schwarzen Schirm und schlug sich immer wieder mit der Faust auf den Oberschenkel. »Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt! Warum mußte er sterben, Galen? Warum hat er sein Leben vergeudet?« »Wie kannst du es wagen?!«
Der unverhüllte Zorn in Galens Stimme riß Victors Kopf herum, als hätte er einen Schlag ins Gesicht erhalten. »W-was?«
»Wie kannst du behaupten, Kai habe sein Leben vergeudet!«
Das wütende Funkeln in Galens Augen und die Rage in seiner Stimme ließen Victor entsprechend reagieren. »Es war eine Vergeudung, verdammt noch mal. Fünfzehn Minuten nach Kais Tod haben wir Alyina aufgegeben, oder hast du das vergessen? Kai ist umsonst gestorben!«
Galen stand auf und blickte auf den Prinz hinab. »Ist das dein Urteil oder eine Prophezeiung, die du erfüllen willst? Wir haben Alyina vielleicht verloren, aber Kai ist nicht gestorben, um Alyina zu retten. Du warst da, du hast seine Männer gehört. Er hat ihnen befohlen, dich zu retten, und er wußte, daß er ihnen dazu die Zeit verschaffte, die nur er mit diesen neuen Myomeren ihnen liefern konnte. Die Clanner auf der Klippe oder die Clanner im Wald, das war egal. Er hat nicht gezögert, weil er wußte, daß er tot war. Er wollte dich da herausbringen, und, verflucht sollst du sein, das hat er geschafft.«
Galen packte die Decke und riß sie Victor weg. »Sieh dich nur an. Du hast noch immer Kühlweste und Shorts an. Du sitzt hier wie ein Säugling eingerollt herum, seit wir an Bord gekommen sind. Wenn Kai sein Leben vergeudet hat, dann nur, weil du hier herumsitzt und schmollst.«
»Ich trauere! Ich trauere um einen sehr engen Freund — meinen besten Freund.« Victors rechte Hand streichelte den Jadeaffen an seinem Hals. »Vielleicht verstehst du das nicht.«
»Victor, wenn du glaubst, ich würde nicht um Kai und die anderen trauern, die wir auf Alyina verloren haben, dann hoffe ich nur, daß dein Vater niemals den Thron verläßt«, knurrte Galen. Dann schloß er die Augen und ließ seine Anspannung abklingen. »Willkommen im Leben, Hoheit. Willkommen im Bewußtsein, daß Krieg mehr ist als Spielzeugsoldaten und große Strategien.«
»Du verstehst es nicht!« Victor strich sich die Tränen aus dem Gesicht. »Ich kann nicht vergessen, was Kai und ich uns versprochen haben. In zwanzig Jahren wollten wir uns wieder treffen. Wir hatten eine Übereinkunft, und irgendwie habe ich das Gefühl, daß ich ihn im Stich gelassen habe.« Victor stieß mit dem Daumen auf seine Brust. »Kai ist meinetwegen gestorben.«
Galen ging vor ihm in die Hocke. »Kai ist gestorben, weil er glaubte, daß dein Leben für das Commonwealth wichtiger ist als seines. Du hast ihn nicht im Stich gelassen. Aber du läßt ihn im Stich, wenn du seinem Opfer den Wert nimmst. Du wirst ihn in zwanzig Jahren nicht treffen können, aber wenn du das Beste aus deinem Leben machst, kannst du in dem Bewußtsein in den Spiegel schauen, daß er stolz auf dich wäre. Er hat genug an dich geglaubt, um für diese Chance sein Leben zu geben. Du bist es ihm schuldig, dieses Opfer zu rechtfertigen.«
Als Galen sprach, hörte Victor die Worte mit Kais Stimme durch seine Gedanken hallen. Erinnerungen an Kai zogen an ihm vorbei, von ihrem
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