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BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

Titel: BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
Autoren: Michael A. Stackpole
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ihre älteste Besessenheit. Kriege haben in den sieben Jahrtausenden der aufgezeichneten Geschichte deren Verlauf bestimmt, und die Kunst der Kriegsführung entstammt ohne jeden Zweifel einer noch weit älteren Quelle.«
    Hanse machte eine Pause und nahm einen Schluck aus dem neben dem Podium bereitgestellten Wasserglas. »In der Geschichte der Kriegsführung werden oft die Heldentaten glorifiziert, die zum Sieg in der Schlacht führen, oder auch die mutigen Anstrengungen derer, die gegen eine unvermeidliche Niederlage ankämpften. Historiker stellen freimütige Spekulationen über die Befehle dieses oder jenes Generals an, aber der menschliche Faktor spielt in ihren Berechnungen nur selten eine Rolle. Die Barbarei des Krieges läßt sich zur bloßen Statistik reduzieren, aber für die Menschen ist der Schmerz beim Verlust eines Sohnes, eines Vaters oder eines Bruders keine mathematische Abstraktion.
    Auch Kriege, die in Übereinstimmung mit der Ares-Konvention geführt werden — Kriege, bei denen die Auswirkungen auf die zivile Bevölkerung auf ein Mindestmaß reduziert werden —, kommen dennoch nicht ohne schmerzhafte Verluste aus. Aber nur selten hat ein Todesfall Auswirkungen auf eine ganze Nation. Heute habe ich die traurige Pflicht, Sie, mein Volk, von einem solchen Todesfall zu unterrichten.«
    Hanse sah, wie die Reporter einander fragend anblickten. Nein, eure Quellen haben euch nichts davon zukommen lassen. Diese Nachricht erfahrt ihr nur aus meinem Mund. Seine Unterlippe zuckte, und er senkte die Stimme.
    »Heute erhielten wir die Bestätigung des Todes Herzog Michael Hasek-Davions.« Der Prinz machte eine Pause, und die schockierten Reaktionen der Reporter hallten durch den Raum. Als er wieder das Wort ergriff, wurde es schlagartig still unter seiner Zuhörerschaft. »Sein Tod — genauer gesagt, der brutale Mord an ihm
— war das Werk Maximilian Liaos. Ich übernehme die volle Verantwortung für Michaels Tod. Er starb, weil er ein politisches Ziel verfolgte. Weil er mir helfen wollte.
    Es ist kein Geheimnis, daß Herzog Michael und ich in der Vergangenheit gewisse Meinungsverschiedenheiten hatten, aber sie waren keineswegs so düster und bösartig, wie sie von Ihnen in den Medien dargestellt wurden. Zwischen dem Verhältnis erbitterter Rivalen und dem, welches Herzog Michael und mich verband, besteht ein gewaltiger Unterschied. Sie sahen ihn als meinen Feind. Ich sah ihn als loyale Opposition.« Hanse seufzte. »Sein Verlust reißt eine tiefe Lücke, und sein Tod wird nicht ungesühnt bleiben.«
    Die Miene des Prinzen veränderte sich nicht, aber seine Stimme nahm wieder ihren normalen Klang an. »Liaos Meuchelmörder erhielten von ihrem wahnsinnigen Herren auch den Befehl, einen weiteren Menschen umzubringen. In einem Zug, der wahrhaft nur als psychotisch und paranoid bezeichnet werden kann, befahl Liao den Mord an Oberst Pavel Ridzik. Die Maskirovka bewies ihre übliche Effizienz und schaffte es nicht, den Oberst zu töten. Sie ermordete und verstümmelte jedoch Hunderte Unschuldiger, als ihre Attentäter einen ganzen Häuserblock in die Luft jagten, um einen Mann zu erwischen.«
    Hanse ließ die Andeutung eines Lächelns um seine Mundwinkel spielen. »Getrieben von der Sorge um sein Volk, die Menschen Tikonovs, wandte Oberst Ridzik sich an uns. Nach einer Reihe von Verhandlungen sind wir übereingekommen, die Freie Republik Tikonov anzuerkennen und alle feindseligen Handlungen innerhalb ihres Staatsgebietes einzustellen. Zugleich wurde ein gegenseitiger Schutz- und Beistandspakt geschlossen. Wieder einmal haben die Völker der Nachfolgerstaaten einen Beweis dafür erhalten, daß wir politische Freiheit und das Recht des Einzelnen, sein Schicksal frei zu bestimmen, unterstützen.«
    Der Prinz ließ den Blick über die versammelten Journalisten schweifen. »Ohne Zweifel werden Sie mich jetzt fragen, warum wir dann im Krieg mit der Konföderation Capella stehen. Warum lassen wir die Capellaner nicht in Frieden leben? Darauf antworte ich Ihnen mit einer Gegenfrage: Kann irgend jemand wirklich frei sein, wenn ein derart skrupelloser Staatsführer so nahe lauert? Für Liao stellt es kein Problem dar, einen ganzen Häuserblock zu zerstören, nur um einen Mann umzubringen. Können Konzepte wie persönliche Freiheit und Selbstbestimmung für einen solchen Geist überhaupt eine Bedeutung haben? Die Antwort darauf lautet ganz einfach nein. Wir werden tun, was getan werden muß, um Liaos Wahnsinn ein Ende zu
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