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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch
Autoren: Ardath Mayhar
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er zur Villa hinaufstieg.

3
    Ardan Sortek stapfte die Terrasse entlang. Seine Schritte hallten hart über den Kunststeinboden. Im Augenblick haßte er die Terrasse, den Palast und die Gärten, die ihn umgaben, samt ihrer fremdartigen Pflanzen von einem Dutzend Welten. Er haßte die Künstlichkeit dieses Ortes, die Künstlichkeit seines Freundes Hanse. Und sogar seine eigene.
    Er blieb an der niedrigen Mauer stehen, die als Begrenzung diente. Sein Freund Hanse, Prinz Davion ... unbewußt seufzte er. Die beiden waren seit Ardans Kindheit Gefährten gewesen, als er beinahe ehrfürchtig hinter seinem älteren Freund hergestiefelt war.
    Später, als er alt genug für die MechKriegerausbildung war, die ihn schließlich bis in die Royal Brigade of Guards brachte, hatte Ardan geglaubt, sein Leben hätte den Höhepunkt erreicht, und nie wieder würde er sich so glücklich fühlen können. Besonders angenehm war die Erinnerung an die Gelegenheiten, als sein Freund Hanse die Ausbildung persönlich überwacht hatte. Nach den beinharten Trainingssitzungen in ihren Mechs hatten die beiden sich zusammen entspannt und an dem See neben dem Exerzierfeld Bier miteinander getrunken.
    Beide waren sie so jung und idealistisch gewesen. Auch wenn Hanse zehn Jahre älter war, damals war er noch ungebeugt von der Last des Regierens gewesen und hatte sich in der Lage gesehen, weitreichende Pläne für die Entwicklung der Welten zu schmieden, die von Haus Davion verwaltet wurden.
    Die beiden hatten das Wohl aller im Sinn gehabt, vom MechKrieger bis zur Dienstmagd, und auch die Landbevölkerung und die Händlerklasse dazwischen hatten sie nicht vergessen. Weil Ardan aus einer Familie des niederen Adels stammte, konnte er Vorschläge anbringen, die dem jüngeren Sohn der Davion-Dynastie nie auch nur in den Sinn gekommen wären.
    Er erinnerte sich an all das, während seine Schritte über die Terrasse hallten. Kam Hanse denn gar nicht mehr?
    Ihm war übel. Er fühlte sich verraten. Als Ian Davion in der Schlacht gefallen war und Hanse Prinz Davion wurde, hatte Ardan geglaubt, jetzt würde sein Freund einen Teil der Reformen in Gang bringen, die unter den Vereinigten Sonnen so dringend erforderlich waren. Aber es war nicht so gekommen. Bei jeder Gelegenheit hatte er gesehen, wie Hanse Entscheidungen traf, die immer mehr von Machtgedanken beeinflußt waren, und immer weniger von der Sorge um seine Untertanen.
    Schritte in seinem Rücken ließen Ardan herumfahren. Er stockte, nahm Haltung an ... dann ging er entschlossen auf den rothaarigen Mann zu, der sich ihm näherte.
    »Ardan! Alter Freund! Ich freue mich, daß wir endlich Zeit haben, miteinander zu reden. Dein Versetzungsgesuch hat mir Kummer bereitet. Kann ich dich nicht doch irgendwie überreden, bei den Guards zu bleiben?«
    Sortek ergriff die ihm angebotene Hand. Unter dem harten Druck fühlte er die alte Zuneigung wieder aufkeimen. Was auch aus Hanse geworden war, er war immer noch der große Beinahe-Bruder, den Ardan so lange gekannt hatte.
    Dann erinnerte er sich ... und löste seinen Griff. Trat einen Schritt zurück. Schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein. Es hat sich nicht so entwickelt ... wie ich es erwartet hatte, Hoheit. Ich bin mit nichts mehr zufrieden. Nicht mit dem Hof, nicht mit mir selbst. Nicht einmal ... nicht einmal mit meinen Mitarbeitern.«
    Hanse grinste. »Hat die hübsche Candent Septarian dich verärgert?« fragte er mit aufreizend unschuldiger Miene.
    »Sep? Wer hat irgendwas von ... Nein, es ist nur so, daß mich heutzutage alles und jeder zu irritieren scheint. Überzeugungen, die ich für richtig gehalten hatte, haben sich als falsch erwiesen. Menschen, denen ich vertraut habe, scheinen verändert. Nicht mehr sie selbst. Ich hatte gehofft, das würde im Laufe der Zeit vergehen, aber dem war nicht so.«
    Das Grinsen des älteren Mannes verschwand, und seine Stirn legte sich in Falten.
»Hör mal, Dan«, setzte er an. »Ich weiß, was wir geredet haben, als wir jünger waren. Bevor mein Bruder fiel, als ich noch keine Ahnung von der Wirklichkeit des Regierens und der Macht hatte. Wir haben eine Menge geredet damals, du und ich. Und du mußt zugeben, daß ich viele unserer Träume wahrgemacht habe.«
»Maßnahmen, durch die die Vereinigten Sonnen stärker werden, die Truppen besser versorgt und das Volk weniger aufmüpfig!« unterbrach Ardan.
»Genau diese Maßnahmen sorgen auch dafür, daß alle glücklicher und zufriedener werden.« Hanse klang entspannt, aber
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