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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch
Autoren: Ardath Mayhar
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zwischen seinen Brauen erhob sich noch immer eine steile Sorgenfalte.
»Aber du arbeitest mit Leuten, denen wir nicht vertrauen können ... handelst auf eine Weise, der ich nicht zustimmen kann!« bestand Ardan.
»Die Politik hat eine unschöne Kehrseite«, gab Hanse zu. »Aber so funktioniert die Sache nun mal, auch wenn mir das erst klar wurde, als ich gezwungen war, mich direkt damit auseinanderzusetzen. Du stehst nicht an meinem Platz, Dan. Du kannst nicht wissen, wie schwer es ist, alle Fäden zusammenzuhalten. Das ist, als müßte ein Jongleur versuchen, fünfzehn Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten ... aber mit nur einer Hand!«
Ardan zuckte die Achseln, drehte sich um und blickte in den Garten. Hanse trat neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter.
»Siehst du die Gathbäume dort unten im Garten?« fragte er leise. »Ohne den speziellen Humus um ihre Wurzeln und das spezialbehandelte Wasser in ihrem Bewässerungssystem könnten sie nicht existieren. Und das Bösgras von Kentares muß mit Tierblut gedüngt werden, wenn es nicht verdorren soll. Die Politik ist auch eine dieser seltsamen Pflanzen. Sie hat erstaunliche und gelegentlich unschöne Erfordernisse. Aber sie hat sich in den Tausenden von Jahren menschlicher Geschichte kaum verändert.« Hanse verzog das Gesicht, als er nach den richtigen Worten suchte.
»Selbst die besten Herrscher all der vergangenen Generationen haben es nicht geschafft, Tugend in ihren Schlund zu stopfen. Ich kann keinen Zauberstab schwenken und dafür sorgen, daß die Menschen einander nicht mehr betrügen. Und wenn ich es könnte, würde ich es wahrscheinlich trotzdem nicht tun. Ich weiß auch nicht immer, was richtig ist.«
Ardan drehte sich um und starrte seinem Freund ins Gesicht. »Ich habe Dinge gesehen ... die ich nicht akzeptieren kann. Ich habe gesehen, wie du dich verändert hast. Ich habe gesehen, wie ich mich selbst langsam verändere. Mein Beruf ist der Krieg, Hanse. Ich eigne mich nicht für die Politik, nicht einmal im zweiten Glied. Ich weiß, daß es mir viel lieber wäre, von einer Menge der Dinge, die sich hier am Hof zutragen, nichts zu wissen.«
Hanse öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Ardan kam ihm zuvor. »Ich bin hier überflüssig. New Avalon ist sicher, aber unsere Grenzen werden wieder angegriffen. Redfield und Stein's Folly sind dem Liao- Ansturm zum Opfer gefallen, und unsere Feinde scheinen entschlossen, noch tiefer in unser Gebiet vorzustoßen. Dein Schwager Michael scheint unfähig, sie ohne Unterstützung aufzuhalten. Ich weiß, daß du Pläne für eine Gegeninvasion von Stein's Folly hast. Und dort kann ich am meisten erreichen ... im aktiven Dienst.«
Der Prinz seufzte. Auch er wandte sich um und schaute über die Gärten.
»Erinnerst du dich noch, wie es war, Dan? In der Schlacht? Der Schrecken, das Blut, der Krach? Die Vernichtung der Landschaft, wenn die Mechs gegeneinander antraten, wenn sie Wälder, Felder und Häuser unter ihren gepanzerten Füßen zertraten? Du hast es gehaßt, das weiß ich. Wir sind einander zu ähnlich, als daß ich daran zweifeln könnte, auch wenn ich mit anderen Dingen beschäftigt war, als du deine Ausbildung abgeschlossen hattest und bereit zum Kriegseinsatz warst. Willst du wirklich dorthin zurück?« Hanse drehte sich wieder um und packte sein jüngeres Gegenüber an beiden Schultern.
»Denk an all das, was du zurückläßt!« Auch wenn er Seps Namen nicht aussprach, wußte Ardan, daß Hanse von ihr redete.
»Wozu ist ein MechKrieger sonst nütze?« fragte Ardan leise. »Hier kann ich nicht länger bleiben — und das weiß ich jetzt seit zwei Jahren. Blut und Tod sind auch nicht schlimmer als Heimtücke und Ehrlosigkeit.«
Hans keuchte. Nie zuvor hatte sein Freund so unverblümt mit ihm geredet. Obwohl sie sich nahe standen, war Ardan gleichzeitig ein Untertan, der bis jetzt immer die Grenzen der Höflichkeit beachtet hatte.
Obwohl sein gerötetes Gesicht von aufsteigendem Zorn zeugte, beherrschte Hanse sich. »Du bist naiv, Ardan. Du glaubst, die unverblümte Vorgehensweise eines Militärs ließe sich auch auf die Diplomatie zwischen Großmächten anwenden. Aber da liegst du falsch.« Hanse drehte sich wieder zum Garten hin und schaute zur fernen Wand der Wälder um den Palast.
»Ich stimme deinem Gesuch zu«, erklärte er schließlich. »Du wirst mit der Einsatztruppe nach Stein's Folly ausrücken. Ich wünsche dir viel Glück.« Hanse trat einen Schritt zurück, schien noch etwas sagen zu
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