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Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha
Autoren: Daniel F. Galouye
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war es eine verhältnismäßig unkomplizierte Reise gewesen. Und O'Brien konnte nur hoffen, daß die beiden Nachschubzüge, die im Abstand von einer Woche nachkommen sollten, ebenso wenige Schwierigkeiten hatten. Eigentlich war es anzunehmen – wenn sie keine Wastroms an Bord hatten.
    Es war ein eindrucksvolles Unternehmen – was man bei vierzig Milliarden auch verlangen konnte. Aber wer stritt schon um ein paar Dollar, wenn die Roten den Mond praktisch in der Hand hatten und jede andere Nation erpressen konnten.
    Ein Dutzend Mondbasen, alle heimlich bewaffnet, obwohl der Kreml ihre militärische Neutralität »garantierte« (ohne internationale Inspektionen zuzulassen), waren ein dicker Trumpf im Ärmel und ein unüberwindliches Hindernis für Diplomaten. Die Bewaffnungssysteme auf der Erde hoben einander auf. Einzig und allein der Vorsprung auf dem Mond gab den Russen das Übergewicht.
    Wenn die Amerikaner nicht bald ihre eigenen extraterrestrischen Stützpunkte hatten, konnten sie sich ihr Grab schaufeln.
    O'Brien zuckte unbewußt mit den Schultern. Was konnte man anderes machen, als Venus auszukundschaften? Und so waren Versorgungszüge und Personal unterwegs, denen man interplanetarische Waffen nachschicken wollte, sobald sie sich eingerichtet hatten.
     
    *
     
    »Was machen wir, wenn es da unten Leben gibt?« Wastroms Stimme durchdrang das Pfeifen des Oszillators. »Feindliches Leben, meine ich. So intelligent, daß es unseren Sonden ausweicht.«
    Bevor O'Brien eine seiner üblichen Antworten geben konnte, erklärte Commander Green: »Drei dreißig.«
    Wastrom beugte sich vor. »Ich sagte, was machen wir, wenn es da unten feindliches Leben gibt? Die Sonden haben nur zwei vierbeinige Dinger und einen kleinen Zweifüßler aufgenommen. Das sind vielleicht die niedrigeren Lebensformen. Wenn ...«
    »Drei dreißig «, wiederholte Green wütend. »Eigentlich wärst du an der Reihe gewesen, Wastrom.«
    Der Commander drehte sich mühsam um. Sie waren alle schon festgeschnallt. Er drehte einen Schalter auf dem Instrumentenbrett des Elektronikers herum.
    Wieder ging ein Rütteln durch das Schiff. »Funkanlage abgeworfen.«
    »Tut mir leid«, sagte Wastrom.
    O'Brien prüfte den Trennvorgang auf seinem Schirm nach. Die Funkrelaisstation, die um den Planeten kreisen sollte, entfernte sich immer weiter vom Zentrum des Bildschirms. Sie stellte das nötige Bindeglied zwischen dem Erde-Venus-Funkverkehr dar.
    Immer noch wütend streifte Green den Kopfhörer ab. »Signal klar und deutlich.« Etwas leiser, aber doch noch für den Oberst deutlich hörbar, fügte er hinzu. »Jetzt wissen sie, daß wir wenigstens bis hierher gekommen sind.«
    O'Brien grinste. »Keine Angst. Wir bringen dich sicher zurück.«
    Wastrom hob die Hand. »Ich sagte, daß es mir leid tut.«
    Schweigend vergingen die beiden letzten Minuten des Countdowns. Jeder hatte genug zu tun. Der Oberst rechnete die Bahn aus, die die Argo im Zentrum absetzen würde, während sich die Vorratskapseln in Abständen von einer halben Meile über den ganzen Landestreifen erstreckten.
    »Noch zehn Sekunden«, sagte Green warnend. O'Brien drückte auf die Landeautomatik. Mehr konnten sie jetzt nicht tun.

 
2.
     
    Murrend folgte K'Tawa seinem jungen Verwandten ins Dorf. Diese Unterbrechung seiner Meditationen war höchst rücksichtslos. Aber was konnte er anderes tun, als Zu-Bachs dringender Bitte nachzugeben. Der Verwandtschaftskodex verlangte es.
    Dennoch waren seine eigenen Interessen im Augenblick wichtiger. Er schloß einen Kompromiß. Die Augenlider gesenkt, verließ er sich ganz auf sein Spürhorn, während er durch den Wald trottete. So konnte er den Meditationen der Siebenten Phase volle Aufmerksamkeit schenken.
    Der Aufschwung kam bald und gab zu der Hoffnung Anlaß, daß die Ergebnisse von vorhin nicht vorschnell gefaßt waren. Da war beispielsweise ein entfernter Vorfahre (sein Name schien Y'Lem-Ah oder so ähnlich zu sein), der ihm jetzt lebhafte Eindrücke übermittelte. Er hatte endlose Zeit damit verbracht, in die glänzenden Flächen von alten Gegenständen zu schauen, die sein Volk auf der winzigen »Insel« gefunden hatte. Und so hatte K'Tawa nun sein Bild lebhaft vor Augen.
    Trotz seiner Meditation runzelte der Alte die Stirn. Y'Lem-Ah hatte kein Spürhorn gehabt. Und kein anderer seines Volkes – zumindest nicht bis zu der Zeit, als ihre »Insel« im Wasser versunken war und sie auf Flößen nach Nurland gekommen waren.
    Die Erinnerung verblaßte,
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