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Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha
Autoren: Daniel F. Galouye
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ihre jeweiligen Meditationsplatten zurückgezogen und Denkstellung eingenommen.
     
    *
     
    Dennoch fuhr Zu-Bach fort. Er wandte sich direkt an den Vorsteher. »Es hatte ein Auge, das kein richtiges Auge war, aber doch herumschauen konnte. Ich spürte, daß es etwas suchte, und hielt mich im Hintergrund. Es atmete die Luft ein und schluckte das Wasser und fing den Regen. Während es Schlamm und Sand aufnahm, redete es dauernd vor sich hin ...«
    »Es redete?« wiederholte L'Jork. »Mit wem?«
    »Ich weiß nicht. Das konnte ich nicht spüren. Ich konnte auch nicht spüren, was es in seiner leisen, summenden Stimme sagte. Aber ich sah von den Büschen aus zu, wie ein Herola herankam und an dem Ding schnüffelte. Plötzlich war an der Seite eine Öffnung ...«
    »Und das Herola ging hinein?« fragte der Vorsteher vorsichtig.
    »Natürlich nicht. Dazu sind Herolas zu klug. Ein Strahl grüner Luft kam heraus, und das Herola fiel hin und lag still da. Ein Arm, so dünn wie der Schaft eines Speers, erschien durch die Öffnung und zog das Tier herein. Drei Schlafperioden später fand ich das Herola wieder draußen – tot. Das Ding, das eine Falle war, hatte zu reden aufgehört. Ich konnte spüren, daß es ohne Leben war. Ich warf es in die Sorgende See.«
    »War es so klein, daß du es werfen konntest?«
    »Ja, Vorsteher.«
    »Dann hätte es dich nicht fangen können. Und was ist mit den einundvierzig Dingern in der oberen Unendlichkeit? Könnten sie einen von uns fangen?«
    »Eines ist so groß, daß es viele von uns fangen kann.«
    K'Tawa, der gerade überlegt hatte, ob er sich ein paar Augenblicke der Meditation leisten konnte, streckte sich aufmerksam und sah herum. Auch die anderen Denker bewegten sich auf ihren Platten. Sie hatten etwas gespürt. Und nun spürten es auch L'Jork und K'Tawa. Ein Lynko.
    Das kleine, freundlich gesinnte Tier war vom Wald auf die Lichtung herausgetreten. Es hatte den Schwanz aufgerichtet und ging auf seinen zwei Beinen durch das Dorf. Und jeder Denker erhob sich und berührte mit dem Spürhorn respektvoll den Boden, als es vorbeistrich.
    K'Tawa spürte Zu-Bachs Gefühl der Mutlosigkeit. Das Tier hatte die Aufmerksamkeit erhalten, die ihm die Denker verweigert hatten. Aber, so sagte sich der Alte, auch Zu-Bach würde schließlich lernen, daß sich das Gesetz der Verwandtschaft auf Tiere erstreckte, die aufrecht gingen.
    Der Vorsteher verneigte sich ebenfalls vor dem Lynko und drehte Zu-Bach den Rücken zu. »Sehr interessant«, sagte er und eilte auf seine Hütte zu. »Dein Ding, das eine Falle ist und die Dinger in der oberen Unendlichkeit. Ich bin sicher, sie werden mir viel Stoff zum Nachdenken geben.«
    Zu-Bach gab auf. Er packte seinen Speer und stürmte fort.
    L'Jork blieb stehen, drehte sich um und nickte dem Alten verständnisvoll zu. »Halte dein Spürhorn über den Jungen, K'Tawa. Er ist impulsiv. Wenn wir ihm je zum Aufstieg verhelfen wollen, braucht er deine Führung.«
    Der Alte pflichtete ihm bei, dann zog er hinter Zu-Bach her.
    »Ihnen wäre es egal, wenn so ein Ding herunterkäme und das ganze Dorf fangen würde«, sagte Zu-Bach verdrossen.
    »Der erste Schritt zur Askese«, begann K'Tawa besänftigend, »ist die erzwungene Loslösung vom Materiellen.«
    »Ach, Lynko-Mist!« rief der andere.
    Und dann hörte man über dem Rauschen des Regens, über dem endlosen Donner, ein Heulen in der Nähe der See. Und ein seltsamer Blitz, der viel länger dauerte als die anderen Blitze, erleuchtete die Ewigen Wolken.
    »Da!« rief Zu-Bach. »Sie kommen nach unten.«
    Er wollte zum Ufer losrennen. Aber K'Tawa übte das unbestrittene Vorrecht des Älteren aus.
    »Bleib!« befahl er. »Es ist Schlafensperiode. Vor der ersten Mahlzeit beschäftigen wir uns nicht mit den fremden Dingern.«
    Mit hängenden Schultern folgte ihm Zu-Bach zu ihrer Hütte. Und der Alte freute sich schon auf die angenehme Meditation vor dem Einschlafen.
     
    *
     
    Oberst O'Brien stand vor der geschlossenen Außentür der Schleuse, schob den Kunststoff-Atemhelm über den Kopf und hakte den Sauerstoffbehälter an seinem Gürtel fest. Dann schob er Kopfhörer und Mikrophon zurecht.
    »Test«, sagte er leise.
    Und sofort kam Commander Greens Antwort von der anderen Seite der Luftschleuse.
    Neben dem Oberst streifte Wastrom den Helm über das angespannte, gerötete Gesicht. Dann sah er O'Brien an. »Was ist, wenn das Kohlendioxyd bis in den Helm kommt?«
    Dem Oberst lag schon auf der Zunge, zu sagen, daß die meisten
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