Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung
Autoren: Michael Gerber
Vom Netzwerk:
Barry.
    »Sagt dir der Name >Niccolo, der Unkluge< etwas?«
    »Nein«, sagte Barry.
    »>Niccolo, die Nervensäge    »Nein«, sagte Barry.
    »>Niccolo, der Undurchsichtige«? >Niccolo, der Geistesgestörte«? >Niccolo, der vom Selbsthass Zerfressene«?«
    »Der letzte kommt mir vage bekannt vor«, sagte Barry.
    »Das ist alles ein und dieselbe Person, du Schwachkopf«, sagte Hermeline. »Dieser Fluch ist das Werk von Niccolo di Pollomusca alias Der Niccolo der Richtig Schlechten Ideen alias Nicholas Henratty.«
    »Nick Henratty!« sagte Nigel. »Dad, das ist der Mann von der SOKO Magie! Ich werde nie wieder einen Schluck Cola herunterkriegen!«
    »Wir müssen sie daran hindern, den Test zu schreiben«, sagte Hermeline.
    »Er hat bereits begonnen«, sagte Nigel.
    »Dann müssen wir ihn unterbrechen und hoffen, dass es noch nicht zu spät ist.« Sie krempelte die Ärmel hoch — sie hatte immer noch die Klamotten von gestern an und fühlte sich alles andere als frisch. »Ihr werdet eure Zauberstäbe brauchen. Und ich brauche einen schwarzen Kaffee.«

    Eine Viertelstunde später hatten sie sich im Kreis aufgestellt. In der Mitte lag der Test, umringt von Kerzen (die Nigel aus den Habseligkeiten des toten Byron geklaut hatte). Barry, Hermeline, Junior und Nigel hielten sich an den Händen und stimmten folgendes Lied an:
    Beim heiligen Peter, beim heiligen Paul
Ihr Lamas in Tibet, seid bitte nicht faul,
Wir rufen den Imam, den Ajatollah,
Rabbi und Priester — nun seid für uns da!
    Die Macht des Glaubens jedweder Konfession
Vereinige dich in einer Art Weltrevolution,
Auf dass Buddah, Allah wie Brahma nun lässt
Gar niemand bestehen bei Bumblemores Test!
    Die beiden Strophen wiederholten sie mehrere Minuten lang. Zwischendurch verstellte Barry immer wieder seine Stimme, einfach um die Stimmung ein bisschen zu heben, woraufhin Hermeline ihm auf den Fuß trat. Als sie fertig gesungen hatten, wurde es sehr still. Ein langes Schweigen trat ein, das schließlich von Nigel gebrochen wurde.
    »Es ist nichts passiert«, sagte er niedergeschlagen.
    »Das stimmt nicht«, sagte Barry. »Eine Kerze ist ausgegangen.«
    »Tut mir leid, ich habe eine ziemlich feuchte Aussprache«, sagte Junior.
    Ein Fünftklässler namens Algy kam durch das Gemälde herein. »Hi. Was macht ihr da?«
    »Hast du den Test geschrieben?« fragte Hermeline nervös. »Läuft er noch?«
    »Soweit ich weiß, ja«, sagte Algy. »Ich bin früher fertig geworden — ihr hättet ihn mitschreiben sollen, es war ganz leicht.«
    Algy ging die Treppe hoch in sein Zimmer. »Wir sehen uns beim Mittagessen!« sagte er.
    Nigel brach in Tränen aus. »Mum, Dad — ich will nicht, dass ihr weggeht!«
    Hermeline zog ihn an sich und begann ebenfalls zu weinen. »Du schlüpfst erst mal bei Oma und Opa unter, Nigel. Barry und ich werden einen Weg finden, wieder zurückzukommen, das versprechen wir dir.«
    »Aber ihr werdet doch verbrennen!« sagte Nigel, der inzwischen heulte wie ein Schlosshund.
    »Schht, schhht«, sagte Hermeline. Sie versuchte, stärker zu sein, als sie sich fühlte. »Wenn irgend jemand diesen Fluch austricksen kann, dann dein Vater und ich. Oder zumindest ich.«
    »Und was machen wir jetzt? « fragte Barry leicht gekränkt.
    Hermeline schaute auf die Uhr. Es war Mittag. »Mittag essen«, sagte sie und putzte sich die Nase. »Nigel, du D. E. P.« 49

    Als sie in den Großen Saal kamen, trudelten bereits die ersten Schüler ein — diejenigen, die früher fertig geworden waren.
    »Blöde Streber«, sagte Nigel.
    »Begreifst du jetzt, wieso die Menschen Besserwisser nicht leiden können?« fragte Barry seine Frau. »Sie verursachen Apokalypsen! Apokalypsi! Was auch immer!«
    Sie setzten sich hin und begannen zu essen. Plötzlich bemerkte Hermeline aus dem Augenwinkel einen Blitz.
    Junior ließ klirrend die Gabel fallen. »Dieser Junge — gerade hab’ ich ihn noch genau gesehen, und dann war er weg.« Dort, wo Reg Adams eben noch gesessen hatte, lag ein kleines, sacht schmurgelndes Staubhäufchen.
    »Tschüß, Reg!« rief jemand. »Wir sehen uns am Strand!«
    Voller Entsetzen beobachteten Junior und die Trotters noch einen Blitz, dann noch einen, diesmal mit kürzerem Abstand, und dann ganz viele auf einmal. Immer weitere Kinder verschwanden — und sogar ein paar Hauselfen.
    »Wie hieß dieser Junge mit Nachnamen?« fragte Hermeline ihren Sohn.
    »Benson, glaube ich.«
    Inzwischen hatte die Menge bemerkt, dass der Fluch nach dem Alphabet vorging, und mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher