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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung
Autoren: Michael Gerber
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gesprochen. »Nein, wirklich, ganz im Ernst. Ich muss jetzt auflegen. Hier steht ein Junge in meinem Büro, der will mir ans Leder. Das könnte bös enden.« Weiteres Gesabbel. »Natürlich bist du mir wichtiger als er. Denkst du etwa, ich würde lieber sterben, als mit dir zu reden ... ? Ja, sogar über deine Familie. Über deine Familie zu reden ist immer noch besser, als zu sterben.« Henratty formte tonlos »Tut mir leid« mit den Lippen und lächelte Barry zu, der mit der Hand eine eindeutige »Mach Schluss«-Geste machte.
    »Okay, Schatz ... Okay, Liebes ... Ich leg' jetzt auf ... Ich ... Wirklich, ich ... Mach’s gut ... Ja. Ja. Sicher ... Mach’s gut. Tschüs!« sagte Henratty. »Tut mir leid, meine Frau ist eine furchtbare Quasselstrippe. Früher fand ich das süß. Barry, Sie sind ein ganzes Stück schlanker geworden, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    »Und kleiner«, sagte Barry, der nicht in der Stimmung für Wortgeplänkel war. »Und jünger. Ist ’ne lange Geschichte.«
    »Lassen Sie mich raten: Der Fluch hat nicht funktioniert. Nun, das ist ja offensichtlich — wenn er funktioniert hätte, lägen Sie inzwischen in einer Mülltonne. Also gut.« Er trat hinter seinem Schreibtisch hervor, baute sich vor Barry auf, drehte sich um und präsentierte ihm seinen Hintern.
    »Was zum Teufel soll das werden?« fragte Barry. Es war nicht einfach, mit dem präpubertären Kieksen in der Stimme wie ein Kerl zu klingen, mit dem nicht zu spaßen ist, aber Barry tat sein Bestes.
    »Ich nehme doch an, dass Sie hergekommen sind, um mich zu bestrafen«, sagte Henratty. »Sie haben gewonnen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und jetzt setzt es eine hübsche kleine Tracht Prügel, vermute ich.«
    »Sind Sie ...?« Dieser Typ war genauso verrückt wie ein Zauberer. »Nein! Nehmen Sie Ihren Hintern da weg! Ich bin hierhergekommen, um Sie zu fragen, warum Sie das getan haben. Natürlich nur, um die Neugier meiner Leser zu befriedigen, mir ist es schnuppe. Mir geht es nur darum, Sie umzubringen.«
    »Wieso? Wozu soll das gut sein?« lachte Henratty. »Außerdem bringen Sie doch nie jemanden um«, sagte er. »Wissen Sie, wie sehr Sie mir die Arbeit erleichtert hätten, wenn Sie Lord Valumart wirklich den Garaus gemacht hätten? Aber nein, Sie mussten ja unbedingt Gandhi spielen ...«
    Henratty kehrte an seinen Schreibtisch zurück und fuhr fort: »Wenn es aber um einen Muddel geht, jemanden, der keinen Funken kostbarer Magie in sich hat, dann sind Sie plötzlich Al Capone. Sie messen ganz offensichtlich mit zweierlei Maß. Und ich möchte Ihnen sagen, dass Ihnen das schlecht zu Gesicht steht.«
    Plötzlich schnappte er sich etwas von seinem Schreibtisch und schleuderte es in Barrys Richtung. Es war eine Antistress-Knautschfigur in Form eines Ambosses. Sie prallte wirkungslos an Barrys Brust ab.
    »Eigentlich wollte ich jetzt wegrennen. Ach, na ja ...«
    »Setzen Sie sich«, befahl Barry. »Und legen Sie Ihre Hände gut sichtbar auf den Tisch.« Henratty gehorchte.
    »Jetzt sagen Sie mir, Henratty — was sollte das Ganze? Und ihre Mutationen können Sie sich sparen.«
    »Mutationen?« fragte der Mann.
    »Jetzt hören Sie aber auf!« sagte Barry mit vor Aufregung brechender Piepsstimme. »Henne ... Ratte ... das ist doch offensichtlich.«
    »Ooo-kay«, sagte Henratty, der Barry offenbar für nicht ganz dicht hielt.
    »Und dabei ist das gar nicht Ihr richtiger Name!« sagte Barry. »In Wirklichkeit sind Sie Niccolo di Pollomusca alias Niccolo, der Unkluge, auch bekannt als Niccolo, der Gehirnamputierte !«
    »Mann, Sie sind ja richtig gut!« sagte Henratty sarkastisch. »Jetzt weiß ich, wie sich Valumart fühlen muss.« Die Ironie kam bei Barry nicht an.
    »Ich möchte nur wissen, warum Sie so scharf darauf sind, die Zauberer der ganzen Welt zu vernichten. Bringen Sie sich doch selbst um, wenn Sie wollen, aber alle anderen mit ins Verderben zu reißen ist wirklich eine Gemeinheit!«
    »Ich bin kein Zauberer, Sie Schlauberger«, sagte Henratty, biss sich einen Niednagel ab und untersuchte ihn kurz, bevor er ihn wegschnipste. »Ich bin ein ganz normaler Durchschnittsmensch. Im Jahre 1533 wurde mir der Keks der Weisen serviert, und seitdem bin ich unsterblich.«
    Barry war verwirrt. »Und was haben Sie gegen Zauberer? «
    »Wenn Sie glauben, die letzten fünfhundert Jahre waren ein Zuckerschlecken, dann hätten Sie im Geschichtsunterricht besser aufpassen sollen«, sagte Niccolo. »Ich dachte mir, da das Leben mit
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