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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Autoren: Helge Hesse
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modernen Menschen entwickelt.
    60 000 Jahre später haben sich die Menschen über weite Teile der Erde verbreitet. Sie schaffen Höhlengemälde, fertigen aus Knochen Musikinstrumente und nach dem Ende der vorerst letzten Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren entwickeln sie den Ackerbau und werden in größerer Zahl sesshaft. Vor etwa 9400 Jahren bauen sie erste Städte, noch einmal 4000 Jahre später verarbeiten sie erstmals Metall, ab 3500 v. Chr. entsteht die erste Schrift.
    Nahezu 13,7 Milliarden Jahre sind nun schon seit dem Urknall vergangen. Wir haben kaum mehr als eine Seite dafür gebraucht. Jetzt nutzen wir die nächsten 350 Seiten für die Geschehnisse der anschließenden »nur« 5000 Jahre bis heute. Wie selbstverständlich bedienen wir uns dafür der Schrift. Denn mit ihr beginnt die eigentliche Geschichte. Erst durch sie kann das, was geschah, kann Geschichte überhaupt erst aufgeschrieben werden.

1. Die ersten Hochkulturen
Aha macht den Anfang
    Aha lebt um 3000 v.   Chr.
    Er ist nicht der erste König in Ägypten. Doch über die Identität von Ahas Vorgängern, die wegen ihrer Symbole als König »Skorpion«, »Krokodil«, »Elefant«, »Falke« oder »Doppelfalke« bezeichnet werden, streiten die Ägyptologen. Auch was Aha betrifft, sind die Fachleute in manchem uneins. So diskutieren sie darüber, ob man in ihm auch den mythischen König Menes, Gründer der Stadt Memphis, sehen kann oder ob Menes eher identisch ist mit Ahas mutmaßlichem Vater, dem letzten altägyptischen König Narmer.
    Sicher ist, unter Aha gelingt erstmals eine dauerhafte Vereinigung von Oberägypten, dem südlichen Nilgebiet bis zum Sudan, und Unterägypten, dem Gebiet des Nildeltas. Aus diesem Grund geht Aha als erster König der ersten Dynastie des Ägyptischen Reichs in die Geschichte ein.
    Aha herrscht über eine der ersten Hochkulturen der Menschheit. Dass sie in Ägypten entsteht, ist vor allem dem Wasser des Nils und dem fruchtbaren schwarzen Schlamm zu verdanken, den der Fluss bei der jährlich wiederkehrenden Schwemme über die Ufer spült. Am grünen Streifen des Nilufers gedeihen zur Zeit Ahas Dattelpalmen, Maulbeerbäume und Akazien, jagen Löwen, grasen Antilopen und finden Giraffen Nahrung im dichten Blattwerk der Bäume.
    Die Menschen sind schon Jahrtausende vor Aha am Nil sesshaft geworden. Sie beobachten den Lauf der Sonne, erstellen Kalender, können die Wiederkehr der Nilschwemme errechnen, teilen das Jahr bereits in Monate zu 30 Tagen ein und fügen Schalttage hinzu. Um das Wasser zu verteilen, bauen sie Kanäle,und um es zu speichern, legen sie Seen an. Das überall am Nil wachsende Papyrusgras beginnen die Ägypter seinerzeit zu papierähnlichen Bögen zu verarbeiten und zum Beschreiben zu nutzen.
    Für sein Volk ist Aha eine Institution, kein Mensch, sondern Mittler zur Götter- und Totenwelt. Kein gewöhnlicher Sterblicher darf ihn anschauen oder ansprechen. Er ist Per-o , »der Himmel« oder »das große Haus«. Diese Bezeichnung wird eineinhalbtausend Jahre nach Aha unter König Thutmosis III. Verbreitung finden und später in seiner hebräischen Abwandlung als »Pharao« in der Bibel zum allgemeinen Begriff der Herrscher des Alten Ägypten. Aha ist der Erste in der Liste der Pharaonen, deren Reich 3000 Jahre überdauern wird. Und nicht nur das: Sein Name ist auf Tonscherben und Elfenbeintäfelchen erhalten.
Imhotep baut die erste Pyramide
    Imhotep lebt um 2700 v.   Chr.
    Drei Jahrhunderte fließen nach König Ahas Regierungsantritt den Nil hinunter. Kanalbau, Schiffsbau, Töpferhandwerk und Hieroglyphenschrift entwickeln sich und immer aufwendiger gestalten die Ägypter die Bestattung ihrer Könige.
    König Djoser regiert als der zweite Herrscher der 3. Dynastie, mit der das sogenannte Alte Reich beginnt. Einer von Djosers wichtigsten Ratgebern ist Imhotep (sinngemäß: »Der in Frieden kommt«).
    Manche Bildnisse von Imhotep haben Vermutungen genährt, er sei Schwarzafrikaner gewesen. Seine Talente und Tätigkeiten sind vielfältig. Während einer Hungersnot rät er als Priester zu einer Opfergabe an den Gott der Nilfluten. Als hoher Beamter verhindert er durch die Errichtung von Bewässerungsanlagen weitere Dürren. Als Arzt begründet er die ägyptische Medizin. Auch als Verfasser von Gesetzen wird er tätig. Doch als Baumeister vollbringt er sein Meisterstück.
    In der Totenstadt Sakkara, wo schon unter Aha Bestattungen stattgefunden haben, baut Imhotep für König Djoser aus Kalkstein die erste
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