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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Autoren: Helge Hesse
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dass David am Hofe Sauls lebt, Soldat ist, aber auch Musiker. In jener Zeit üben die Philister die Vorherrschaft in der Region aus, die sie sich nach dem Niedergang Ägyptens vor allem durch ihre Waffen aus Eisen erkämpfen. Als David den stärksten Krieger der Philister, den riesenhaften Goliath, nur mit seiner Schleuder besiegt, soll dies die Eifersucht Sauls erregt haben. David muss in den Süden von Kanaan fliehen. Dann wird Saul von den Philistern im Kampf getötet.
    David einigt sich mit dem Stamm Juda und wird zuerst, so heißt es, im Jahr 1003 v. Chr. zu dessen König gesalbt, bevor er zum Herrscher von ganz Israel aufsteigt. Umstritten wie diese Berichte ist auch, ob David später den Stadtstaat Jerusalem auf der Grenze von Israel und Juda besetzt und zu seiner Residenz ausbaut und danach Syrer, Philister und weitere Völker unterwirft und eine Art Großreich errichtet. Davids Nachfolger wird der ebenfalls als historische Person nicht belegte weise Salomo.
    Im Judentum entwickelt sich während der Gefangenschaft in Babylon durch König Nebukadnezar II. der Glauben, dass aus den Nachkommen des einst gesalbten Königs David der Messias hervorgeht. Messias und Christus sind die hebräischen und griechischen Worte für »Der Gesalbte«. So wird Jesus von Nazareth später als Nachkomme Davids bezeichnet.
Nebukadnezar II. entführt die Juden und baut den Turm zu Babel
    Nebukadnezar II. lebt von ca. 640 bis 562 v.   Chr.
    Nebukadnezars Vater Nabopolassar ist Heerführer der Assyrer. Der zerschlägt 625 v. Chr. deren seit nahezu 1000 Jahren bestehendes Großreich, dessen Kernland das heutige Syrien war. Die Assyrer hatten seit etwa drei Jahrhunderten ganz Mesopotamien brutal unterdrückt. Nun erobert Nabopolassar die Städte Assur und Ninive und begründet 615 v. Chr. in Babylon das Neubabylonische Reich. Sein Sohn Nebukadnezar, der Nabucco inder gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi, besiegt zehn Jahre später die Ägypter, die zuletzt noch einzig verbliebenen Konkurrenten der Babylonier. Ein Jahr darauf folgt er seinem Vater als Nebukadnezar II. auf dem Thron.
    Unter Nebukadnezar entfaltet Spätbabylonien seine größte Macht. Das Herrschaftsgebiet erstreckt sich von der Mündung des Euphrat im Osten bis zum Mittelmeer im Westen. Die Stadt Babylon ist in diesen Tagen, mehr als ein Jahrtausend nach der Regentschaft Hammurabis, mit rund einer Million Einwohnern die mit Abstand größte Metropole der Welt. Ihr Zentrum wird von einer 18 Kilometer langen Stadtmauer umfasst, an deren Nordabschnitt Nebukadnezar das prächtige Ischtar-Tor errichten lässt. Bei den bis heute nicht gefundenen Hängenden Gärten, eines der sieben antiken Weltwunder, handelt es sich vermutlich um Nebukadnezars Palastgarten.
    597 v. Chr. befiehlt Nebukadnezar, das aufständische Jerusalem zu plündern, zehn Jahre später wird es völlig zerstört, der Tempel niedergebrannt, der Vasallenstaat Juda hört auf zu existieren. Nebukadnezar lässt einen großen Teil der Israeliten nach Babylonien verschleppen. Um ihre Identität zu bewahren, beginnen die Juden während der Babylonischen Gefangenschaft ihre Geschichte aufzuschreiben. Daraus entstehen später das jüdische Tanach und das Alte Testament der Bibel ebenso wie der Glaube an den einen Gott und die Verheißung von der Ankunft eines neuen Königs, des Messias.
    Die Bibel lässt an dem angeblich lasterhaften Babylon und dessen Mischkultur kein gutes Haar. Das gipfelt in der Geschichte vom Turmbau, durch den die Babylonier zu Gott hinaufgelangen wollen. Der aber setzt dem Treiben durch die von ihm gesandte Sprachverwirrung ein Ende. Tatsächlich wird unter Nebukadnezar der 91 Meter hohe Zikkurat mit dem Tempel des Stadtgottes Marduk auf seiner Spitze errichtet.
    Kaum zwei Jahrzehnte nach Nebukadnezars Tod zerfällt sein Reich mit dem Einzug des Persers Kyros II. in Babylon.

2. Das erwachende Griechenland und die Macht Persiens
Homer, der erste große Geschichtenerzähler
    Homer lebt vermutlich im 8.   Jahrhundert v.   Chr.
    Als Homer seine Dichtungen im 8. Jahrhundert v. Chr. aufschreibt oder diktiert, blicken die Menschen seiner griechischen Heimat bereits auf Jahrhunderte der Hochkultur zurück. In mehreren Einwanderungswellen sind seit etwa 1600 v. Chr. frühgriechische Stämme wie Achaier, Danaer, Ionier und später die Dorer in die Region gekommen. Sie vermischen sich mit den altmediterranen Völkern, bringen mit Zeus als Göttervater eine an Personal umfangreiche Götterwelt
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