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Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Barbarossa, Botticelli und die Beatles

Titel: Barbarossa, Botticelli und die Beatles
Autoren: Helge Hesse
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Hippias fortsetzt, bis Hipparchos ermordet und Hippias vertrieben wird und der Adelige Kleisthenes 510 v. Chr. aus dem Exil nach Athen zurückkehrt. Ihm gelingen ab 508 v. Chr. wichtige Schritte zur politischen Gleichheit der Vollbürger.
Thales, der erste Philosoph
    Thales lebt von ca. 625 bis ca. 547 v.   Chr.
    Thales erscheint wie auch Solon auf den Listen der sogenannten Sieben Weisen der antiken griechischen Welt. Die dehnt sich seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. durch Kolonisation im gesamten Mittelmeerraum aus. Es entstehen Städte in Italien, auf der Iberischen Halbinsel, an der Nordküste Afrikas und in Kleinasien. Thales lebt in Milet, eine der seinerzeit wichtigsten Städte im Mittelmeerraum, an der heutigen Südwestküste der Türkei.
    Seine wohlhabende Familie hat vermutlich phönizische Wurzeln. Als erfolgreicher Kaufmann reist Thales viel, und in seinerfreien Zeit legt er – während Solon in Athen die Grundlagen für die spätere Demokratie schafft – in Milet das Fundament für die Philosophie. Aristoteles wird Thales später als Begründer der Wissenschaft bezeichnen.
    Wie umfangreich und tiefgründig das Denken des Thales war, können wir nicht mehr ermessen. Nur Fragmente seiner Schriften sind erhalten, auch Verklärungen. Überliefert ist, dass er nach Ägypten reist und dort die Höhe der Pyramiden anhand der Länge ihrer Schatten errechnet. Thales ist zwar zerstreut – er fällt in einen Brunnen, als er einmal nachts die Sterne betrachtet –, aber auch lebenstüchtig. Als er eine gute Olivenernte kommen sieht, kauft er Olivenpressen und vermietet sie. Er wird reich.
    Thales berechnet das Eintreten einer Sonnenfinsternis für den 23. Mai 585. Sie findet statt. Erstmals ist es einem Menschen damit gelungen, ein Naturereignis rational und nicht mit mythisch-göttlichen Kräften zu erklären. Thales ist in diesem Sinne der Wegbereiter der Physik, wie es später Demokrit für die Chemie und Pythagoras für die Mathematik sein werden.
    Das große Thema von Thales und der Philosophie vor dem Denkrevolutionär Sokrates ist die Frage nach dem Ursprung, dem Wesen allen Seins der Natur. Deshalb nennt die Philosophiegeschichte die Denker beginnend mit Thales bis zu Sokrates die Naturphilosophen oder auch die Vorsokratiker.
    Der Beginn der Philosophie, die mit Thales ihren ersten bedeutenden Protagonisten hat, ist auch der Anfang der Naturwissenschaft. Die Antwort auf die Frage nach dem Ursprung allen Lebens findet Thales im Wasser. Alles ist für ihn aus dem Wasser entstanden. Doch damit steht er erst am Anfang einer langen Suche, die die Physik bis ins 21. Jahrhundert über die Entdeckung der Quarks zur Stringtheorie führt.
Pythagoras: Begründer des mathematischen Beweises
    Pythagoras lebt von ca. 570 bis ca. 495 v.   Chr.
    Er ist angeblich der erste Denker, der sich Philosoph – »Liebhaber der Weisheit« – nennt. Während für den um einige Jahre älteren Thales das Wasser der Ursprung allen Lebens ist, ist es für Pythagoras die Zahl. »Alles ist Zahl!«, soll er gesagt haben.
    Pythagoras, geheimnisumwittert und legendenumrankt, wird auf der Insel Samos unweit von Milet geboren. Er soll einer der schönsten Menschen seiner Zeit sein, erwirbt sein Wissen über zwei Jahrzehnte auf weiten Reisen vermutlich bis Britannien und lernt von Ägyptern und Babyloniern. Im griechisch besiedelten Süditalien lässt er sich in der Stadt Kroton nieder. Der reichste Mann der Stadt und der wohl stärkste Athlet seiner Zeit, Milon, wird sein Mäzen. Er ist mehrfacher Sieger bei den Olympischen Spielen.
    Pythagoras gründet in Kroton eine Schule mit etwa 600 Schülern, in der Zusammenhalt und bescheidenes Leben gepflegt werden. Milons Tochter, die schöne Theano, wird Pythagoras’ Lieblingsschülerin und schließlich seine Frau. Die Gemeinschaft pflegt seltsame Regeln und Pythagoras benimmt sich wie der Guru einer Sekte. Kein Wissen darf nach außen dringen. Bei seinen Reden verbirgt er sich hinter einem Vorhang. Viele Schüler sehen ihn leibhaftig erst nach fünf Jahren.
    Aus Babylonien hat Pythagoras vermutlich den dort schon seit Jahrhunderten bekannten, aber später nach ihm benannten Satz (a²+b²=c²) mitgebracht. Dieser behauptet, dass in einem rechtwinkligen Dreieck ein Quadrat entlang der längsten Seite immer das gleiche Volumen aufweist wie die Quadrate über den beiden anderen Seiten. Pythagoras beweist dessen Richtigkeit und weist so der Logik den Weg: Wissen und Beweis verdrängen nun
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