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Bandscheiben-Aktiv-Programm

Bandscheiben-Aktiv-Programm

Titel: Bandscheiben-Aktiv-Programm
Autoren: Doris Br?tz , Michael Weller
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Brustkorb ausstrahlende Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Muskelschwäche.
Störungen beim Wasserlassen oder bei der Darmentleerung.
Fehlbelastungen sind die häufigste Ursache
    Mechanische Fehlbelastungen sind die häufigste Ursache von Wirbelsäulenleiden. Unter den mechanischen Ursachen sind wiederum Bandscheibenschäden die häufigsten Auslöser für Beschwerden.
Wie entsteht ein Bandscheibenschaden?
    Wenn man sich bewegt, bewegen sich die Bandscheiben passiv mit. Bewegt man sich wiederholt einseitig oder hält sich über längere Zeit in einer Position, so weicht der Gallertkern dem einseitigen Druck aus und wandert in die Gegenrichtung. Bei gebeugten Tätigkeiten wie Sitzen, Heben oder Gartenarbeit entsteht vorne anhaltender Druck auf die Bandscheiben. Die Gallertmasse weicht nach hinten aus und drückt auf den empfindlichen Faserring. Gleichzeitig wird der Faserring hinten gedehnt. Es entstehen Rückenschmerzen. Bei wiederholter Fehlbelastung können die Faserringe Risse bekommen. Beugt man sich weiter, wandert der Gallertkern eventuell so stark nach hinten, dass er bei Aufrichtung zwischen den Hinterkanten der Wirbelkörper eingeklemmt wird. Es entsteht eine Streckhemmung.
    Man fühlt sich in eine gebeugte Körperhaltung gezwungen, die man wegen Schmerzen beim Aufrichten nicht aufgibt.
    WISSEN
    Der Hamburgereffekt
    Jeder kennt folgende Situation: Man möchte in einen Hamburger beißen. Um ihn in eine mundgerechte Dicke zu bringen, drückt man ihn auf einer Seite zusammen. Das Fleischstück mit Tomatensoße und Salat wird auf der anderen Seite herausgepresst. So etwa kann man sich die Mechanik eines Bandscheibenvorfalles vorstellen.
    Durch die anhaltende Beugung kann der Gallertkern auch so weit nach hinten verschoben werden, dass der Faserring schließlich reißt. Die gallertartige Masse der Bandscheibe tritt teilweise durch diesen Riss aus, und es kommt zum Bandscheibenvorfall, je nach Ort und Größe ohne oder mit Druck auf eine benachbarte Nervenwurzel (siehe Abbildung).
    Wirbel mit Bandscheibe und Nerven
Wie erkennt man einen Bandscheibenschaden?
    Eine eindeutige Zuordnung von Beschwerden zu Verlagerung oder Verletzung von Bandscheibengewebe ist häufig nicht möglich. Bildgebende Verfahren sind geeignet, ausgeprägtere Veränderungen von Knochen, Gelenken und Weichteilen darzustellen. Es ist aber nicht möglich, den Schmerz selbst örtlich nachzuweisen oder mit bildgebenden Verfahren zu beweisen, dass Schmerz an einer bestimmten Stelle des Körpers ausgelöst wird. Aus dem Ausmaß der bildgebend dargestellten Veränderungen kann auch nicht auf die Ausprägung von Beschwerden geschlossen werden.
    Deshalb stellt man die Diagnose zunächst aufgrund von Hinweisen aus der Geschichte der Erkrankung (Anamnese), dem Sichtbefund und den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung. Wie bei einem Indizienprozess sucht man die plausibelste Erklärung für die Beschwerden. Wenn die daraus resultierende Behandlung erfolgreich ist, spricht dies für die Richtigkeit der ursprünglichen Hypothese zur Entstehung der Beschwerden. Nur wenn einschneidende Behandlungsvorschläge wie z.B. zu einer Operation oder dem Einsatz einer Schmerzmittelpumpe gemacht werden oder wenn die Therapie nicht erfolgreichwar, sind zusätzliche, teilweise in den Körper eingreifende diagnostische Verfahren notwendig.
    Im Folgenden werden die Diagnostik und ihre Ergebnisse am Beispiel von Bandscheibenschäden dargestellt. Spezielle Bewegungsanweisungen mit Abbildungen und Krafttests finden Sie in den jeweiligen Kapiteln zu den einzelnen Wirbelsäulenabschnitten. In die beiden Bogen zur Dokumentation von Beschwerden, Zeichen und Funktionseinschränkungen (siehe Anhang) können Sie Ihre persönlichen Daten eintragen. Sie dienen der sorgfältigen Prüfung der Frage, ob Störungen vorliegen, die eine ärztliche Untersuchung dringend erfordern. Außerdem können Sie selbst eine Hypothese über die Beschwerdeursachen aufstellen und den Verlauf der Genesung prüfen. Am Ende dieses Kapitels finden Sie eine kurze Auflistung von Untersuchungsergebnissen, die auf eine andere Störung (Differenzialdiagnose) hinweisen, und stichpunktartige Erklärungen zu deren Physiotherapie.
So können Sie Ihre Erfolge dokumentieren
    Im Anhang finden Sie Dokumentationsbögen, die Sie kopieren und vor Beginn des Übungsprogramms, nach 5 Tagen und, falls Sie dann noch Beschwerden haben, einmal pro Woche ausfüllen sollten. So können Sie den Verlauf der Genesung verfolgen.
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