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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied
Autoren: Kim Harrison
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was weiß ich wer in diesem Gebäude sein.«

    Jenks kicherte und schoss unter das Armaturenbrett, um Edden dann von der anderen Seite der Windschutzscheibe aus den Stinkefinger zu zeigen. Ich warf einen Blick auf das Funkgerät und lauschte kurz dem Geschnatter, das daraus hervordrang. Es klang, als wäre die nächste Person mindestens noch fünf Minuten entfernt. »Fal s Sie sich Sorgen um untote Vampire machen, die werden nicht rauskommen, um sich zu bräunen«, sagte ich, schloss manuel die Tür auf und stieg aus. »Und wenn es irgendwer sonst ist, werde ich ihn in den Arsch treten.«
    Ivy schob sich in Fords Bereich der Rückbank, und während der Mann sich mit weit aufgerissenen Augen in die Ecke drückte, trat sie gegen die Tür. Das Schloss brach, und sie stieg elegant aus, mit der unheimlichen Grazie derer, die der Nacht gehören. Jenks war weg, und wir folgten ihm mit grimmiger Entschlossenheit zum Boot. Wir waren schon halb da, als Edden uns einholte.
    »Rachel, stopp.«
    Ivys Gesichtsausdruck war finster, und nach einem kurzen Blick, der mir die Tiefen ihrer Angst zeigte, ging sie ohne mich weiter.
    »Nehmen Sie ihre Hand von mir«, rief ich mit lauter Stimme und riss meinen Arm aus seinem Griff. »Ich bin ein Profi, nicht irgendeine hysterische Freundin.« Naja, das war ich auch, aber ich wusste, wie man sich an einem Tatort verhielt. »Sie hätten ihn ohne mich nie gefunden. Er braucht viel eicht meine Hilfe, oder geben Sie zu, dass Sie mich manipuliert haben und schon wissen, dass er tot ist?«

    Eddens Gesicht legte sich in Falten, und in dem grel en Licht ließ ihn das alt aussehen. Hinter ihm lehnte sich Ford gegen das Auto. Ich fragte mich, auf welche Entfernung er wohl Gefühle lesen konnte. Ich hoffte, dass es weniger war als die sechs Meter, die jetzt zwischen uns lagen.
    »Wenn er tot ist. .«, sagte Edden.
    »Dann kann ich mich schon beherrschen«, schrie ich, und die Angst, dass er Recht haben könnte, machte mich rücksichtslos. »Ich werde da reingehen! Es ist kein Tatort, bis wir wissen, ob ein Verbrechen geschehen ist, also kriegen Sie sich unter Kontrol e!«
    Ivy hatte das Boot erreicht und schwang sich in einer bewundernswerten Bewegung die ein Meter fünfzig zum Deck hinauf. Ich joggte hinter ihr her. Mein blaues Auge unter dem Teintzauber tat weh und mein Fuß pulsierte.
    »Kisten?«, rief ich und hoffte auf seine Stimme. »Kisten, bist du hier?«
    Im Augenwinkel sah ich Ford, der immer noch am Auto lehnte. Er senkte den Kopf.
    Ich fühlte mich ungeschickt, als ich aufs Deck kletterte.
    Verschiedene Muskeln protestierten, dann kam ich von den Knien auf die Beine und warf mir die Haare aus den Augen.
    Ivy war bereits unter Deck. Jenks war immer noch nicht wieder aufgetaucht, und ich wusste nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Ich zitterte in der Feuchtigkeit des taunassen Decks und versuchte mich daran zu erinnern, ob ich hier gewesen war. Nichts. Überhaupt nichts.

    Das Boot bewegte sich durch mein Gewicht kaum, und ich rutschte halb zur Kabinentür und fummelte nach den Griffen.
    »Ivy?«, rief ich, als ich unter Deck ging, und Furcht drängte sich zwischen meine Seele und meinen Verstand, als sie nicht antwortete. Das Schweigen nagte an meiner Hoffnung wie Säure, Tropfen für Tropfen, Atemzug für Atemzug. Wenn Kisten bei Bewusstsein wäre, hätte er geantwortet. Wenn er untot wäre, hätte ihn die Sonne umgebracht, außer, er hatte es in das Lagerhaus geschafft. Jede der Möglichkeiten war übel.
    Es war ruhig, als ich die Küche durchquerte. Nur meine Schritte und ein Flugzeug weit über uns waren zu hören. Ivy hätte etwas gesagt, wenn sie ihn gefunden hätte. Das Blut, das auf dem hohen Fenster verschmiert war, das zum Ufer schaute, erschütterte mich. Ein Handabdruck.
    »Kisten?«, flüsterte ich, aber ich wusste, dass es nicht seiner war. Und es war auch nicht meiner. Sondern der seines Mörders.
    Tränen traten in meine Augen. Ich konnte mich an nichts erinnern. Warum zur Höl e hatte ich mir das angetan?
    Der Anblick der zersplitterten Tür zwischen der Küche und dem Wohnzimmer ließ mich atemlos stehen bleiben. Mein Fuß fing an, richtig zu pulsieren, und mein Herz raste. Ich konnte nicht wegschauen. Ich wusste. .
    Ich keuchte auf, als Eddens Gewicht vor dem Fenster landete und mir einen Schock versetzte. Auch unter seinem Gewicht bewegte sich das Boot kaum. Wie in einem Traum trat ich durch die Tür und streckte die Finger aus, um sicherzustel en,
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