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Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)

Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)

Titel: Banana Pancake Trail: Unterwegs auf dem vollsten Trampelpfad der Welt (German Edition)
Autoren: Philipp Mattheis
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Internetcafé auf, lädt Bilder auf seine Flickr- und Tumblr-Blogs und schreibt drauflos. Das liest sich oft in etwa wie folgt:
    «Ich hatte die schlimmste Bus fahrt meines lebens hier her. Zuerst wurden wir ca 1 stunde zu spät am Hostel abgeholt von unserem Pick up Service, danach setzte der uns einfach irgendwo aus und ein Mensch mit Motorrad kam und sagte wir sollen ihm hinterher laufen. Wir waren irgendwo nur nicht an einer Busstation, denn an der sind wir schon vorbei gefahren gewesen. Nun ja … so ist der Motorradfahrer vorraus gefahren und wir durften ihm auf der AUTOBAHN welche stark befahren war für ca eine halbe stunde hinterher laufen … irgendwann kamen wir an … mitten im nirgendwo und er meinte hier sollten wir auf den Bus warten und dieser würde in einer Stunde kommen … super … jetzt sind wir irgendwo und dann auch noch 1 Stunde zu früh … alle waren stinksauer (waren eine kleine Gruppe von 4 leuten) … wir fragten den Motorradfahrer wieso wir nicht mit dem Auto hierher gebracht wurden doch er gab uns keine Antwort … hm … na ja … die 2 anderen Mädels mussten nicht ganz so lange warten wie wir da diese in einen anderen Bus mussten … irgendwann kam dann auch schließlich unser bus, mit 4 eigenartigen Vietnamesen die allerdings zur Busgesellschaft gehörten und noch 4 anderen die irgendwo nach laos wollten … die Einheimischen waren sehr eigenartig und es war sehr unheimlich in dem Bus da ausser denen ja keiner da war.»    [26]
    Natürlich haben Blogs für den Daheimgebliebenen auch Vorteile. Zum Beispiel erübrigt sich die früher obligatorische Diashow. Selbst wenn bei den Daheimgebliebenen ein ehrliches Interesse an den Reiseerfahrungen des Bekannten entsteht, geht dieses selten über 30 Bilder hinaus. Das ist in etwa der Richtwert, an dem man sich orientieren sollte, wenn man gebeten wird, «ein paar Fotos» zu zeigen. Kein Mensch, und sei er dem Reisenden noch so sehr in Liebe zugeneigt, würde nicht beginnen, sich zu langweilen, nachdem er 30 Sonnenuntergänge, Wasserfälle, Ruinen und Elefantenritte gesehen hat.
    Wer nicht bloggt, schreibt E-Mails. Lange E-Mails. Nachdem ich in Guatemala einmal mit einem Deutschen E-Mail-Adressen ausgetauscht hatte, erhielt ich ein halbes Jahr lang einmal wöchentlich einen Bericht mit einer Durchschnittslänge von 40000 Zeichen. Darin fanden sich detaillierte Schilderungen der Beschaffenheit mexikanischer Straßen, gefolgt von der Aufzählung diverser Verkehrsmittel, die benutzt werden mussten, um einen bestimmten Ort zu erreichen, dessen Name meist mit «San» begann (San Pedro, San Miguel, San Christóbal). Darüber hinaus enthielten die E-Mails Landschaftsbeschreibungen Mann’schen Ausmaßes. Es gab keinen Spannungsbogen, keine Pointen, keine Gliederung – die seitenlangen E-Mails waren ein einziger Stream of Consciousness. Dem Leser bleibt da nicht anderes übrig, als einmal: «Toll, was du so erlebst» zu antworten – und die E-Mails in Zukunft nur noch zu überfliegen. Ein Vorteil des Blogs ist: Der Leser fühlt sich, anders als bei einer E-Mail, nicht dazu verpflichtet zu antworten.
    Nur selten geben Reiseblogs persönliche Gedanken, Gefühle und Einschätzungen wieder. Meist handelt es sich um eine Aneinanderreihung von Busfahrten, Aktivitäten und Skurrilitäten des jeweiligen Reiselandes:
    «On the road out of Hanoi, we had a pretty clear run, with all the ‹traffic› heading into the city at sunrise. Rather than the commuter rat-race so familiar to us at home, we past local farmers chugging along tractors filled with freshly harvested veg, whilst others whizzed past with pigs, live ducks and chickens stacked high on the backs of their motorbikes on their way into the city for the day’s trade. All the while, free roaming kamikaze cows strolled into our paths to complete the medieval scene. 
    Within an hour or so the villages became scarcer and we were deep into paddy field country, which had rolling hills as backdrops, it was truly beautiful. We started to snake our way up into the mountains, frequently stopping to check our giant Vietnam map and fuel tanks, as our fuel gages and speedometers had ceased to be. The scenery was breathtaking at the top of the mountains and the roads were a joy to ride – new, little traffic and easy gradients made up a great biking nursery.»    [27]
    Für jeden Backpacker ist die eigene Reise die individuelle Freiheitserfahrung überhaupt. Er ist überwältigt von all den
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