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Baedeker Reisefuehrer Toskana

Baedeker Reisefuehrer Toskana

Titel: Baedeker Reisefuehrer Toskana
Autoren: Baedeker
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WIRTSCHAFT
Wirtschaftsstruktur
    Die Toskana liegt ebenso wie das benachbarte Umbrien an der Schnittstelle zwischen dem wohlhabenden industrialisierten Norden Italiens und dem ärmeren Süden, dem Mezzogiorno. Auch innerhalb der Toskana gibt es ein Gefälle zwischen dem Norden mit den großen, wirtschaftlich bedeutenden Städten und dem dünn besiedelten Süden. Insgesamt besitzt die Region eine sehr vielseitige Wirtschaft. Wie überall ist der Anteil der Erwerbstätigen, die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, stark rückläufig und liegt zurzeit bei unter 2 %. Rund 24 % arbeiten in Industrie oder Handwerk, mehr als 63 % im Dienstleistungssektor. Nicht nur politisch, auch wirtschaftlich kommt Florenz, der Hauptstadt der Toskana, als Handels- und Messeort, Sitz großer Verlage sowie eines herausragenden Wissenschaftszentrums eine besondere Bedeutung zu.
Landwirtschaft
    Die Landwirtschaft ist nach wie vor der Wirtschaftsfaktor, der am stärksten das Gesicht der Region prägt. Jahrhundertelang herrschte in der Agrarstruktur die »Mezzadria« vor, die Halbpacht, bei der das Land städtischen Großgrundbesitzern gehörte, die es bei Übernahme der Hälfte der Kosten (z. B. für Saatgut) gegen die Ablieferung der Hälfte der Ernte sowie Erbringung sonstiger Dienstleistungen an Pächter vergaben. Die typische Bewirtschaftungsform war eine Mischkultur von Getreide, Wein und Oliven- oder Obstbäumen. Diese ist heute weitgehend verschwunden. Durch Auflösung der Pachtverhältnisse alter Art und Aufgabe vieler Klein- und Nebenerwerbsbetriebe kam es zur Bildung moderner Mittel- bis Großbetriebe mit starker Spezialisierung. Die Hauptanbauprodukte in der Toskana sind Getreide, Zuckerrüben, Oliven, Wein (z. B. im bekannten Chianti-Hügelland zwischen Florenz und Siena), Obst, Gemüse und Sonnenblumen. Probleme bereitet den Betrieben auch hier die EU-weite Überproduktion, z. B. bei Wein und Zucker. Die Viehzucht (Rinder, Schweine) spielt nur eine untergeordnete Rolle, ebenso der Fischfang, der vor allem auf den Hafen Livorno konzentriert ist.
    Oliven sind neben Wein die wichtigsten Anbauprodukte.
Bergbau
    Die Gewinnung von Metallerzen, Marmor und Ton blickt in der Toskana auf eine lange Tradition zurück. Eisen-, Kupfer-, Blei-, Zink- und andere Erze (Quecksilber, Antimon) wurden seit der Antike und dem Mittelalter in den Colline Metallifere , auf Elba und am Monte Amiata abgebaut. Inzwischen sind sowohl der Bergbau als auch die Erzverhüttung eingestellt worden. Mangan- und Pyritabbau werden noch betrieben. Wichtig sind dagegen nach wie vor die Marmorbrüche bei Carrara und Massa in den Apuanischen Alpen und die angeschlossenen Verarbeitungsbetriebe. Der Abbau des weltberühmten weißen Marmors geht bis auf die Antike zurück, kämpft heute aber hart gegen ausländische Konkurrenz (Baedeker Wissen siehe >> ff.). Ganz erheblich zurückgegangen ist ferner der Braunkohlenabbau am Ombrone. Die geothermische Energie der Colline Metallifere wird zunehmend genutzt und bei Larderello in einem großen Kraftwerk verstromt.
Industrie
    Eine vielfältige Industrie entwickelte sich auf der Basis von Agrarprodukten. Hierzu gehören insbesondere Zucker-, Speiseöl-, Leder- und Schuhfabriken sowie Keltereibetriebe, aber auch die Holz verarbeitende Industrie einschließlich Möbel- und Papierfabriken am Rande der bewaldeten Gebirge. Auch die Textilverarbeitung hat eine lange Tradition – die Toskana ist bis heute eines der Zentren der italienischen Textil- und Bekleidungsindustrie , die vor allem aus Klein- und Mittelbetrieben besteht und schwerpunktmäßig um Florenz, vor allem aber um Prato angesiedelt ist. Da in Prato nach dem Zweiten Weltkrieg aus Altkleidern neue Textilien hergestellt wurden, erhielt die Stadt den wenig schmeichelhaften Beinamen »Lumpenmetropole«. Heute indes ist sie weiterhin führend in der Herstellung feinster Stoffe in Handwerksbetrieben. Massenproduktion und individuelle Fertigung gibt es auch in der traditionsreichen Glas- und Keramikindustrie im Elsa-Tal bei Siena sowie in der Gold- und Silberschmuckbearbeitung in Arezzo. Die Investitionsgüterindustrie, vor allem Maschinen- und Fahrzeugbau, hat ihre Standorte hauptsächlich in dem Industriegürtel, der sich von Pistoia über Prato und Florenz sowie arnoabwärts über Pontedera bis zur Küste bei Livorno zieht.
    Schon in den Fünfzigerjahren hatten die weit gereisten Urlauber ihren
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