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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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behalten.
    Er sah auf seine Uhr. Kaum zwanzig Minuten waren vergangen, seit Lucy ihn auf sein Zimmer gebracht hatte. Er nahm seinen Bericht über das Projekt im Nahen Osten aus der Mappe. Er wollte für das Meeting mit seinem Boss am Morgen gut vorbereitet sein.
    Juliette Anderson und der Bericht über das abgeschlossene Projekt waren nicht seine einzigen wichtigen Anliegen. Seine Hand ruhte kurz auf einer weiteren Akte, und ihn überkam die gewohnte Aufregung. Turtle Island. Vielleicht sein größter Triumph. Wenn er dieses Geschäft realisieren könnte, wäre es der Abschluss des Jahrhunderts.
    Und es hätte diesen Hauch von Rache an sich.
    Er sah kurz in den Spiegel und steckte seinen Zimmerschlüssel ein. Man macht einen Plan, und man hält daran fest, dachte er beim Hinausgehen. Das war der einzige Weg, voranzukommen. Nichts dem Zufall überlassen. Nicht wie sein Vater.
    Er erinnerte sich genau, wie es war, arm zu sein. Diese Erfahrung vergaß man nie. Sie hatte ihn angespornt, seine Ziele schon in jungen Jahren zu verfolgen, um angenehm und in Sicherheit leben zu können. Nach fünfzehn Jahren in Magnus’ Firma war er jetzt ganz oben, kurz vor dem größten und befriedigendsten Abschluss seiner Karriere. Danach hatte er die Freiheit zu entscheiden, wie er die nächsten Jahre verbringen wollte.
    Er fand das Jagdzimmer auf Anhieb. Wie zu erwarten war, zierten ausgestopfte Hirschköpfe und Prachtfische die Wände. In einer Nische hingen Fotos erfolgreicher Jäger. An den Fenstern ringsum konnte man auf bunten Kissen sitzen. Eine Wand bestand ganz aus Glas und bot tagsüber vermutlich einen herrlichen Ausblick.
    Ein etwas übergewichtiger Mann hinter der Bar reichte einem asiatischen Ehepaar gerade üppig dekorierte Cocktails. Ethan blickte sich um und entdeckte Lucy und Magnus vor einem riesigen Kamin aus grobem Stein. Er ging zu ihnen hinüber.
    Sein Boss begrüßte ihn strahlend.
    Ethan erwiderte dessen breites Lächeln. Seit er Magnus vor sechs Monaten zuletzt gesehen hatte, schien er abgenommen und ein paar Falten weniger zu haben. Ethan fand, er sah besser aus denn je. Magnus zog ihn mit sich, um ihm seine Frau vorzustellen.
    Juliette Anderson war eine Augenweide. Sie hatte etwas von einer Schönheitskönigin. Ihr blondes Haar glänzte, ihre Augen strahlten, ihre Haut schimmerte. Sicher konnten dieser makellose Teint, diese Frisur und die perfekt manikürten Nägel nur mit Hilfe eines ganzen Teams von Stylisten erreicht werden.
    „Ethan, ich freue mich sehr, dir meine Frau vorzustellen. Juliette, das ist Ethan Rae, ein Mann, der mir so nahe steht wie ein Sohn.“
    „Angenehm, Mrs. Anderson.“
    „Bitte nennen Sie mich Juliette.“
    Als Ethan sah, dass Lucy Magnus ablenkte, indem sie ihm etwas von den Horsd’oeuvres anbot, die sie herumreichte, kniff er seine Augen leicht zusammen und sagte leise: „Julie.“
    Juliette riss entsetzt die Augen auf, dann schien ihre Miene regelrecht zu erstarren, und sie griff nach seiner Hand. „Juliette“, sagte sie ebenfalls leise und seltsam eindringlich.
    „Juliette“, wiederholte Ethan leichthin.
    Sie nickte kurz. Lucy trat mit ihren Häppchen zu ihnen, und auf Juliettes Gesicht spiegelte sich wieder pure Liebenswürdigkeit.
    Ethan war sehr dafür, die Karten auf den Tisch zu legen. Sobald wie möglich würde er Juliette fragen, welches Spiel sie spielte. Zumindest wusste sie jetzt, dass er sie beobachtete.
    „Guten Abend“, sagte jemand hinter ihm. „Kann ich Ihnen etwas zu trinken bringen?“
    „Mein Bruder Tom“, stellte Lucy vor.
    „Halbbruder“, verbesserte Tom und streckte die Hand zur Begrüßung aus.
    Ethan fand den Mann auf Anhieb unsympathisch. Lag es an seinem Übergewicht? Seiner feuchten, weichen Hand? Oder an dem verächtlichen Blick, den er Lucy zuwarf, während er sie korrigierte? Normalerweise beurteilte Ethan Menschen nicht vorschnell, aber er vertraute seinem Instinkt. „Wein. Trockenen Weißwein, danke.“
    Ethan blickte Tom nach und dachte, dass er wenig Ähnlichkeit mit Lucy hatte. Lucy war zierlich und hatte klare Gesichtszüge. Tom schien sich weder in seiner Kleidung noch seiner Haut wohl zu fühlen. Vielleicht hatte er erst kürzlich zugenommen. Anscheinend war ihm das völlig egal.
    Lucy bot ihm die Häppchen an, und er bediente sich.
    „Du warst viel zu lange weg“, beschwerte sich Magnus und nahm sich auch noch ein Schnittchen. Zu Lucy sagte er: „Wie ein Sohn für mich, aber zu beschäftigt, um zu meiner Hochzeit nach
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