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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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angenehm überrascht war. Lächelnd zog sie die Brauen hoch, als sich ihre Blicke kreuzten.
    Mr. Rae machte keine Anstalten, sich für seine unmanierliche Begutachtung zu entschuldigen. Unverwandt blickte er sie aus hellblauen Augen, ein unglaublicher Kontrast zu seinem tief gebräunten Teint, neugierig und wohlwollend zugleich an.
    Lucy reckte ihr Kinn vor. „Mr. Ethan Rae?“ Sie war froh, dass ihr ihre Nervosität nicht anzuhören war.
    Ohne den Blick von ihr zu wenden, nickte er kaum merklich. Lucy war erleichtert. „Lucy McKinlay.“ Sie streckte ihm die Hand hin. „Ich bin gekommen, um Sie hinaus nach Summerhill zu bringen.“
    Er erhob sich langsam, ohne ihre ausgestreckte Hand zu ergreifen. Unwillkürlich wich sie zurück, als er in seiner ganzen Größe vor ihr stand, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus.
    Ethan Rae reckte sich und strich sich mit einer Hand durchs Haar. Dabei wurde ein widerspenstiger kleiner Haarwirbel an seiner Stirn sichtbar, der gar nicht zu seiner ernsten, konservativen Ausstrahlung passen wollte. Lucy war ganz angetan davon.
    „Hallo.“ Er hatte eine tiefe, angenehme Stimme.
    Lucy presste die Lippen zusammen, um ihn nicht amüsiert anzulächeln. Dieser Mann war ein Kunde. Mit ihm zu flirten wäre unprofessionell und unpassend.
    Aber verlockend. Sehr verlockend …
    „Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, Mr. Rae.“
    Er sah auf seine Armbanduhr. „Eine Stunde.“
    Nur zwei Worte, aber Lucy war hingerissen vom Timbre seiner Stimme. „Tut mir leid“, wiederholte sie, ohne im Mindesten zerknirscht zu wirken. „Haben Sie Gepäck?“
    Er zeigte auf eine teuer aussehende Reisetasche neben dem Sessel.
    „Sie reisen mit leichtem Gepäck.“
    Lucy wollte nach der Tasche greifen, doch Ethan Rae kam ihr zuvor.
    „Die trage ich selbst.“
    Als sie durch das Terminal voraus zum Ausgang ging, war Lucy sich bewusst, dass sein Blick auf ihr ruhte. Sie straffte die Schultern. Dabei rutschte ihr der Schal über den Rücken, doch sie zupfte ihn nicht zurecht. Sie hatte nichts dagegen, dass er ihr fast rückenfreies Seidentop enthüllte. Wenn Mr. Rae sie betrachten wollte, dann sollte er das tun. Vielleicht lenkte es ihn von ihrer Verspätung ab.
    Er war der attraktivste Mann, den sie seit Langem zu Gesicht bekommen hatte. Offenbar verbrachte sie zu viel Zeit mit älteren Männern.
    „Hatten Sie eine kurze Nacht?“, erkundigte sie sich munter, entschlossen, ihn zu zerstreuen. Sie hatten gut eine Stunde Fahrt vor sich. Lüsterne Gedanken waren unangenehm genug. Missbilligendes Schweigen wäre noch schlimmer.
    Ethan blinzelte, als die kühle Nachtluft sein Gesicht streifte. Fragend zog er die Brauen hoch, erwiderte jedoch nichts.
    Ein schweigsamer Mann, folgerte sie. „Sie haben eben geschlafen.“
    „Langer Flug“, gab er schließlich Auskunft.
    Ein Mann, der jedes Wort, das er sagt, gut überlegte. „Von Sydney?“ Er nickte kurz. „Bin schon ein paar Tage unterwegs. Komme aus Saudi-Arabien.“
    Lucy ging zum Kassenautomaten, um ihren Parkschein einzulösen, dann drehte sie sich langsam zu Ethan Rae um und holte tief Luft. „Was den fahrbaren Untersatz betrifft …“ Sie deutete auf den schmutzigsten und ältesten Geländewagen auf dem Parkplatz. „Ich muss mich entschuldigen. Schon wieder.“
    Ethan riss ungläubig die Augen auf.
    Lucy kletterte in den Landrover und öffnete ihm von innen die Tür auf der Beifahrerseite. Nach kurzem Zögern verstaute Ethan seine Reisetasche hinten im Wagen und stieg mit gerümpfter Nase ein.
    „Wissen Sie“, versuchte Lucy zu erklären, „ich wollte einen Wagen für Sie mieten, aber ich habe die Uhrzeit durcheinanderbekommen.“
    „Ist das Ihrer?“, fragte er und besah sich das völlig eingestaubte Armaturenbrett, den Schmutz auf der Fußmatte, die praktisch undurchsichtige Windschutzscheibe.
    „Nein. Meiner ist … momentan nicht einsatzfähig“, erwiderte Lucy, während sie ausparkte. Dabei dachte sie an das Desaster, das Mrs. Seymours fürchterlicher kleiner Hund am Nachmittag auf dem Weg zum Flughafen in ihrem Auto angerichtet hatte. Gleich darauf hielt sie vor der Schranke an der Ausfahrt. „Bis ich mein Versehen bemerkt hatte, war es zu spät, um einen anderen Wagen zu bekommen. Normalerweise würde ich einen Kunden nie und nimmer in dieser alten Karre abholen.“
    Umständlich kurbelte Lucy das Fenster herunter und steckte den Parkschein in den Schlitz. Nachdem sich die Schranke geöffnet hatte, fuhr sie weiter und drehte

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