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BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
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zum Parkplatz, blieb dann aber wie angewurzelt stehen. Carl Shannon stand gegen ihr Auto gelehnt und sah ihr ruhig entgegen.
    Haven kniff ein paarmal verzweifelt die Augen zusammen, wie um eine Einbildung zu verscheuchen. Aber der Mann, den sie schon den ganzen Nachmittag nicht aus ihren Gedanken hatte verbannen können, stand leibhaftig vor ihr. Ihr Herz schlug schneller. Er wirkte so groß und beherrschend und sah auf eine raue Weise so unglaublich gut aus. Vor allen Dingen hatte er diese ungeheuer männliche Ausstrahlung.
    Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Füße locker gekreuzt. Sein tief in die Stirn gezogener Stetson beschattete das Gesicht und machte es ihr unmöglich, seinen Ausdruck zu erkennen.
    Er ist wirklich die personifizierte Männlichkeit, dachte Haven, und ihr Atem flog. Aber er war nicht nur das. Dieser Mann bedrohte ihr ruhiges Leben. Er störte ihren Seelenfrieden. Carl Shannon hatte Brian sein Leben lang gekannt, und jetzt wollte er ihre Gegenwart mit der Vergangenheit belasten. Nein, das würde sie nicht zulassen.
    Sie straffte die Schultern, reckte das Kinn und ging auf ihn zu.
    Da habe ich mir ja etwas eingebrockt, dachte Carl. Haven Larson kam direkt und so entschieden auf ihn zu, als ob sie ihn zum Kampf herausfordern wollte. Sie schien kurz davor zu sein zu explodieren, und wirkte doch gleichzeitig zart und verletzlich. Bei ihrem Anblick wurde ihm erneut höllisch heiß.
    Einen Meter vor ihm blieb sie stehen. „Mr. Shannon“, sagte sie kühl, „würden Sie sich bitte von meinem Auto wegbewegen? Und zwar sofort!“
    Er tippte mit zwei Fingern zum Gruß an seinen Hut. „Abend, Ma’am. Schöner Tag, was?“ Er machte keine Anstalten, sich von ihrem Auto zu entfernen.
    „Es war ein schöner Tag, bis ich Sie an meinem Wagen gesehen habe“, entgegnete sie und hob ihr Kinn noch einen Zentimeter höher. „Verschwinden Sie! Ich will es nicht noch einmal sagen müssen.“
    „Das ist gut“, sagte er ungerührt, „sonst würde es ja auch langweilig werden.“ Er bewegte sich nicht.
    Haven atmete ein paarmal tief durch. „Sie sind unhöflich. Unhöflich, arrogant und eingebildet.“
    Carl nickte. „Ja, das stimmt wahrscheinlich. Und da wir uns jetzt darüber einig sind … wollen wir nicht eine Kleinigkeit zusammen essen?“
    „Sie sind ja wohl verrückt geworden!“ Haven schüttelte ungläubig den Kopf. „Wer sind Sie eigentlich? Ich kenne Sie doch gar nicht!“
    Carl schob den Hut aus der Stirn und sah ihr direkt in die Augen. „Ich war viele Jahre lang Brian Larsons bester Freund“, sagte er ernst und leise. „Ich weiß nicht, warum er mir nie von Ihnen erzählt hat und ich von Ihnen auf andere Weise erfahren musste. Aber Sie und ich, Haven, haben ihn beide gekannt, und ich würde mit Ihnen gern ein wenig über ihn sprechen. Das ist alles.“
    Haven presste die Lippen zusammen. Carl Shannon war nicht fair. Als er eben von Brian sprach, war eine Sekunde lang echter, tiefer Schmerz in seinen Augen gewesen. Es war nun einmal so, dass sie eine Verbindung zu seinem besten Freund war, den er geliebt und dann verloren hatte.
    Er würde ihr nicht glauben, dass sie wirklich kaum etwas über Brian wusste. Wenn sie sich aber weigerte, mit ihm über Brian zu reden, würde er sie für gefühllos und kalt halten, weil ihr sein Verlust offenbar so wenig bedeutete.
    Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte sie nicht, dass Carl Shannon schlecht von ihr dachte.
    Auf der anderen Seite wollte sie aber auf keinen Fall erklären, warum sie Brian geheiratet hatte. Sie wollte die schmerzlichen Erinnerungen nicht wieder aufleben lassen und sich nicht seinem strengen Urteil unterwerfen müssen.
    Vielleicht konnte sie ihn dazu bringen, selber ausführlich von Brian zu erzählen, sodass es nicht auffallen würde, wie wenig sie ihren Mann gekannt hatte. Eins war jedenfalls klar: Nachdem sie den Schmerz in seinen Augen gesehen hatte, konnte sie Carl Shannon nicht mehr einfach wegschicken.
    „Gut“, sagte sie schließlich und seufzte. „Sie können mir ja zu meiner Wohnung folgen, und wir können uns dort kurz unterhalten.
    „Das wäre schön.“ Carl berührte wieder den Hut mit dem Zeigefinger und trat ein paar Schritte von ihrem Wagen weg. „Ich habe eine Idee. Wie wäre es, wenn Sie mir Ihre Adresse geben, und ich hole uns etwas zum Essen und komme dann nach? Immerhin ist Abendbrotszeit.“
    Haven zögerte. „Ja, das klingt gut“, meinte sie dann. „Wie wäre es mit
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