Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BACCARA EXKLUSIV Band 61

BACCARA EXKLUSIV Band 61

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 61
Autoren: Rita Clay Estrada , Leanne Banks , Robin Elliott
Vom Netzwerk:
dort draußen. Ich verdanke Lupe und ihrem Mann José eine Menge. Sie ist meine Haushälterin und er mein Vorarbeiter. Die beiden leben schon ewig dort und betrachten die Ranch als ihr Zuhause. Ich habe sie übernommen, und ich könnte schwören, dass José jeden Quadratzentimeter kennt.“
    „Ich freue mich für dich, dass du so zufrieden bist, Carl. Du hast es wirklich verdient, endlich zur Ruhe zu kommen. Aber jetzt …“
    „Pete“, unterbrach Carl ihn schnell, „wenn du mich überreden willst, dass ich etwas für den Geheimdienst tue, dann kannst du dir die Mühe sparen. Meine Antwort ist Nein. Ich lasse mich auf nichts mehr ein.“
    Peter MacIntosh lehnte sich zurück und stützte die Ellbogen auf die Lehnen seines Ledersessels. Er legte die Hände leicht aneinander, sodass sich die Fingerkuppen berührten, und sah Carl ausdruckslos an. Carl zuckte nicht mit der Wimper und gab seinen Blick mit entschiedener Miene zurück.
    Carl Shannon, dachte Peter. Er müsste jetzt etwa sechsunddreißig sein. Ja, sie hatten in den langen Jahren ihrer Zusammenarbeit ein ganz besonderes Verhältnis gehabt. Es war nicht immer einfach gewesen, und mehr als ein Mal wären sie fast ernsthaft aneinandergeraten.
    Doch war da auch ein großer Respekt für den anderen gewesen. Sie hatten nie darüber gesprochen, aber sie hatten immer gewusst, dass sie sich vollkommen aufeinander verlassen konnten, dass sie füreinander das Leben riskieren würden, sollte es dazu kommen.
    Ja, der große, starke Carl. Er war wirklich ein gut aussehender Kerl, das musste man ihm lassen. Carl Shannon hatte diese herben, gefurchten, männlichen Gesichtszüge; einen vollen, gut geschnittenen Mund; dichtes schwarzes Haar und ebenso dunkle Augen; dazu einen sehnigen Körper; ein schnelles Reaktionsvermögen und einen ausgezeichneten Verstand. Ja, er war ein beeindruckender Mann, dabei zurückhaltend, beinahe scheu, unabhängig, ein Außenseiter – und Peter liebte ihn wie einen Sohn.
    „Schläfst du, Pete?“, unterbrach Carl ihn in seinen Gedanken. „Denn sollte es dir entfallen sein: Ich werde auf meiner Farm gebraucht, und die liegt mindestens eine Stunde Fahrt entfernt. Ich habe meinen müden Körper nicht in meinen mit Pferdemist verdreckten Stiefeln hierhergeschleppt, um dich schnarchen zu hören. Ich wollte dir nur ganz persönlich mitteilen, dass ich nichts mehr mit dem ganzen Verein zu tun haben will und dass du mich nicht mehr wegen sogenannter Notsituationen stören sollst.“
    „Na, prächtig, das hast du jetzt ja getan.“ Peter nickte gelassen. „Und nun, wo wir die herzliche Begrüßung und all das Geschmuse hinter uns haben, kann ich dir endlich sagen, um was es hier geht.“
    „Nein, ich will nichts hören. Außerdem ist meine Unbedenklichkeitsbescheinigung längst abgelaufen. Du könntest in höllische Schwierigkeiten kommen, wenn du an mich irgendwelche Geheiminformationen weitergibst. Auch das solltest du nicht vergessen.“
    „Da habe ich aber wirklich große Angst“, entgegnete Peter trocken. „Mir zittern direkt die Knie.“ Er beugte sich vor und faltete die Hände auf der glänzenden Tischplatte. „Und du vergisst, dass die Anordnungen von ganz oben kommen. Wenn es um dich geht, ist es denen völlig egal …“, er blickte vielsagend auf Carls Stiefel, „aus welcher Arbeit sie dich reißen oder ob irgendwelche Bescheinigungen abgelaufen sind. Sie wollen dich, Shannon, und niemanden sonst.“
    Carl nahm den Fuß vom Knie und stand mit einer schnellen, geschmeidigen Bewegung auf. Mit langen Schritten ging er über den weichen Teppich zur Fensterfront, steckte die Hände in die Gesäßtaschen seiner verwaschenen Jeans und starrte auf das ewige Verkehrschaos tief unter ihm. Dunkle Bilder tauchten in ihm auf, Erinnerungen, die er nie vollkommen hatte unterdrücken können und die jetzt dafür verantwortlich waren, dass sich sein Magen schmerzhaft zusammenzog.
    Er wusste es, ohne dass MacIntosh es aussprechen musste. Wenn die gesichtslosen Männer in ihrem Elfenbeinturm, die das Leben unzähliger Menschen emotionslos in ihren Händen hielten, ihn – und nur ihn – für eine ganz bestimmte Aufgabe haben wollten, konnte es nur etwas mit Brian Larson zu tun haben.
    Und Carl schwor sich insgeheim, dass Brians Geist, Brians Verrat, sein Schatten, der immer irgendwo drohend hinten in seinem Kopf lauerte, ihn nicht in die brutale, kalte Welt zurückholen würde, der er vor zwei Jahren entkommen war.
    Carl nahm die Hände aus den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher