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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40
Autoren: C Gerard
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Familie sorgte. So als habe er Mary damit beweisen wollen, dass er alles fest im Griff hatte.
    Ha! Siehst du? Du hast mich vielleicht verlassen, aber ich lasse nicht zu, dass irgendjemand sonst es auch tut.
    Wenn er jetzt darüber nachdachte, dann hatte er sich manchmal tatsächlich wie ein Racheengel gefühlt. Als ob er Mary etwas heimzahlte, wenn er jede Krankheit bekämpfte. Wie dumm er doch gewesen war. Denn wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er froh war über den relativ schmerzlosen Tod, in den sie wie in einen Traum hinübergeglitten war, an einem Sonntagmorgen, nur wenige Wochen, nachdem ihre Krankheit so weit fortgeschritten war, dass sie nicht mehr das Bett hatte verlassen können.
    Damals hatte er die Würde, mit der sie das Leben verlassen hatte, nicht zu schätzen gewusst. Seine Trauer war in Zorn umgeschlagen, und er hatte jahrelang das Gefühl gehabt, von seiner Frau verraten worden zu sein, weil sie gestorben war. Keiner hätte das verstanden – außer der Frau, die ihn liebte.
    Tannis. Sie hatte sich in ihn verliebt, so wie er sich in sie verliebt hatte, Hals über Kopf, und nun liebte sie ihn, mit all seinen Fehlern. Zumindest einen seiner Fehler hatte er jetzt überwunden. Er war nicht mehr blind vor Zorn, er sah nun klar.
    Himmel, war das ein schönes Gefühl, die Vergangenheit endlich loslassen zu können.
    Er fühlte sich wie neu geboren. Warum hatte er nicht längst erkannt, was mit ihm los war? Er hatte auf seine seltsame Art um Mary getrauert, doch erst jetzt, da er akzeptierte, dass sie von ihm gegangen war, hatte seine zweite Ehe überhaupt eine Chance.
    Wenn er Tannis doch nur dazu bringen könnte, ihm noch einmal zu verzeihen. Aber die Tür hatte sich hinter ihr mit einer fürchterlichen Endgültigkeit geschlossen. Selbst wenn sie wieder zurückkam, würde sie nicht bleiben. Es sei denn …
    „Daddy?“
    Er fuhr zusammen.
    Er hatte Amy und Jeb vollkommen vergessen. Sie standen zusammen in der Küchentür, kamen aber nicht herein. Amy hatte Jeb beschützend die Hände auf die Schultern gelegt, aber sie sah ängstlich aus.
    „Hi, meine Kleinen.“ Er versuchte es mit einem beruhigenden Lächeln. „Kommt doch herein.“
    Sie rührten sich nicht.
    „Wo ist Tannis?“, fragte Jeb.
    Er seufzte. „Ich glaube, sie ist spazierengegangen. Wir haben uns gestritten, und ich habe sie wohl ziemlich verletzt.“ Er hob seine verwundete Hand. „Ich kriege den Preis für den Dummkopf des Jahres.“
    Jeb kicherte. Er und Amy kamen langsam herein und untersuchten neugierig seine Hand, und Jeb riss die Augen auf, als er dann die kaputte Kellertür sah.
    „Das war nicht besonders schlau von dir, Dad“, verkündete er.
    „Das kannst du laut sagen. Ich sollte einen besseren Weg finden, meine Wut loszuwerden.“
    Amy grinste. „Mom sagte immer, ich soll in ein Kopfkissen boxen. Am besten, du machst das von jetzt an auch, Daddy.“
    Liebevoll strich er ihr über die Wange. „Danke, Amy. Das werde ich das nächste Mal tun.“
    „Hoffentlich gibt es kein nächstes Mal“, rief Jeb heftig. „Ich hab’ nämlich Angst gekriegt, als du und Tannis euch gestritten habt.“
    „Es wird kein nächstes Mal geben“, sagte er ernst. „Wenn Tannis mir diesmal noch verzeiht, werde ich sie nie wieder anschreien.“
    „Daddy?“ Amy war sichtlich nervös, aber sie hob trotzig das Kinn, wie so oft in letzter Zeit. „Ich habe euch zugehört. Es ist meine Schuld, dass Tannis dir nichts von meiner … du weißt schon gesagt hat. Ich habe sie darum gebeten. Wenn du auf jemanden böse sein willst, dann auf mich.“
    „Ich bin auf niemanden böse, Amy. Ich …“
    „Daddy, es ist uns fürchterlich peinlich, wenn du uns wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt schleppst. Warum können wir nicht wie andere Kinder nur einmal im Jahr hingehen?“
    Amy verschluckte sich fast vor Aufregung. Tom starrte sie an. „Du hast mir nie gesagt, dass du so denkst.“
    Sie verdrehte die Augen. „Weil du mir sowieso keine Beachtung geschenkt hättest.“
    „Von jetzt an werde ich das hoffentlich tun“, sagte er leise. „Du und Tannis habt beide recht. Ich habe mir zu große Sorgen um eure Gesundheit gemacht. Von jetzt an wird unsere Familie nur für die regelmäßigen jährlichen Tests zum Arzt gehen.“
    Amy nickte begeistert. „Es sei denn, wir sind wirklich krank oder verletzt“, fügte sie dann hinzu.
    „Genau.“ Er lächelte sie an und drehte sich dann zu Jeb, der immer noch besorgt zu sein schien. „Was ist
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