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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40
Autoren: C Gerard
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ihrer Mutter merklich nachließen.
    Tom begleitete sie bei jedem ihrer Besuche im Pflegeheim und behandelte ihre Mutter mit amüsierter Nachsicht, die der alten Dame zu schmeicheln schien. Doch wie sollte es auch möglich sein, dass irgendeine Frau seinem Charme widerstehen könnte?
    Sie waren nun schon fast drei Monate verheiratet, und Tannis hätte nie zu hoffen gewagt, dass die Ehe mit Tom sie so glücklich machen würde. Er war rücksichtsvoll und aufmerksam und brachte ihr regelmäßig kleine Geschenke und Blumen mit. Er nahm ihre Ansichten über Kindererziehung ernst und suchte oft ihren Rat. Er half ihr auch bei der Hausarbeit, ohne Druck auf sie auszuüben, wie sie es mit Jeremy in ihrer ersten Ehe erlebt hatte.
    Selbst die Erinnerung an seine verletzenden Worte begann schwächer zu werden, je mehr sie erkannte, dass er sie nicht als Beleidigung gemeint hatte.
    Und dann gab es die leidenschaftlichen Stunden mit ihm. Seit der Nacht, in der er ihr gesagt hatte, dass er ihre Liebe brauche, sprach sie sie, so oft es ging, ihm gegenüber auch aus. Es störte sie nur ein ganz kleines bisschen, dass er ihr noch nicht in gleicher Weise geantwortet hatte. Aber Tom lag viel an ihr, das spürte sie genau. Was machte es da schon aus, dass er es ihr noch nicht direkt sagen konnte?
    Noch nicht. Für diese Hoffnung lebte sie. Sie war in allen Dingen seines Lebens seine Partnerin geworden, und sie hoffte, bald auch in seinem Herzen zu sein.
    Sie erwachte aus ihrer Träumerei, als ihre Schüler nach der Pause wieder in die Klasse zurückkamen. Sie bat sie, ihre Physikhausarbeiten herauszuholen. Als sie dann von einem Kind zum anderen ging, um sie zu überprüfen, stand plötzlich Harry Tenlow, der Direktor, in der Tür.
    „Sie werden im Sportsaal gebraucht“, sagte er. „Ich übernehme inzwischen Ihre Klasse.“
    „Im Sportsaal?“, fragte sie und war total überrascht.
    „Amy hat sich im Sportunterricht nicht wohl gefühlt.“
    Nachdem sie ihn kurz über den Stand der Klasse unterrichtet hatte, ging sie hastig los.
    Janine, die Schulsekretärin, erwartete sie im Flur vor dem Sportsaal und hielt sie auf, bevor sie hineingehen konnte. „Ich möchte dich vorher noch sprechen.“
    „Was ist denn los?“
    Janine führte sie in einen Nebenraum und schloss die Tür. „Ich habe mit Amy gesprochen, aber ich hielt es für besser, dich zu rufen.“
    „Warum? Ist sie krank? Soll ich besser Tom rufen?“
    „Nein!“ Janine schüttelte heftig den Kopf. „Er ist ja genau das Problem. Amy hat heute ihre erste Periode bekommen.“
    „Oh.“ Tannis war sehr erleichtert, und sie sah beim besten Willen nicht das Problem. „Konnte sie nicht begreifen, was geschah?“
    „Oh, doch“, versicherte ihr Janine. „Der Aufklärungsunterricht hat ihr geholfen, wie es scheint. Sie war nur etwas besorgt, wie schließlich alle Mädchen, aber sie wusste, was sie zu erwarten hatte.“
    „Aber was ist denn dann das Problem?“
    Janine seufzte. „Das Problem, Tannis, ist dein Mann.“
    „Mein Mann?“
    „Seit dem Tod seiner Frau ist Tom, das wirst du zugeben, viel zu ängstlich, was den Gesundheitszustand seiner Kinder angeht. Sie müssen nur mal niesen, schon rast er mit ihnen zum Arzt.“
    Tannis lächelte schwach. „Ja, das lässt sich leider nicht leugnen. Aber was hat das jetzt mit Amy zu tun?“
    „Mr. Tenlow erinnerte sich, dass du heute nach der Schule zwei Elternkonferenzen auf dem Plan hast. Also dachte er, es wäre vielleicht besser, Tom zu rufen. Aber als ich Amy sagte, dass ich ihren Vater herbitten wollte, wurde sie fast hysterisch. Sie flehte uns an, ihm nichts zu sagen, und wurde immer aufgeregter, so dass sie schließlich außer dir keinen sprechen möchte.“
    „Ich verstehe.“ Sie verstand zwar nicht ganz, aber es war eindeutig, dass Amy sie brauchte, und den Rest würde sie schon herausfinden. „Kann ich allein mit ihr reden?“
    „Natürlich. Sie ist im Umkleideraum.“
    Tannis ging die wenigen Meter bis zum Umkleideraum und öffnete behutsam die Tür. „Amy? Ich bin es, Liebling. Kann ich hereinkommen?“
    „Tannis!“ Amys hübsches Gesicht war tränenverschmiert. Sie warf sich verzweifelt in ihre Arme und schluchzte herzzerreißend.
    Tannis dachte an ihre eigene Teenagerzeit und konnte Amys Empfindlichkeit gut verstehen. Es war eine Zeit voller einschneidender Veränderungen im Leben eines jungen Mädchens. Sanft strich sie ihr über den Pferdeschwanz, der heute nicht so frech wie sonst zu schaukeln
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