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Baccara - Child , Maureen - King-Serie

Baccara - Child , Maureen - King-Serie

Titel: Baccara - Child , Maureen - King-Serie
Autoren: 6. Stürmische Liebe in Irland
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Gefühl, auf dem Highway die falsche Abfahrt genommen zu haben und plötzlich im Niemandsland zu stehen.“
    „Dann dreh doch einfach um. Ist doch nicht so schwer“, riet Jesse ihm.
    „Ist es nicht?“ Jefferson starrte ihn an. „Wenn ich umkehre, wird sich alles verändern. Ich frage mich, ob das wirklich so einfach ist.“
    „Hängt davon ab, was du bekommst und was du verlierst, wenn du’s tust, würde ich sagen.“ Justice warf ihm einen ermahnenden Blick zu. „Warum glaubst du, dich verfahren zu haben? Wegen Maura?“
    „Ich fange an, darüber nachzudenken, ob es ein Fehler war, sie zu verlassen. Aber was hätte ich sonst auch tun sollen? Sie ist mir keinen Schritt entgegengekommen. Eine so dickköpfige Frau ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht begegnet.“
    „Dann passt sie doch prima zu dir“, warf Jesse ein und erntete einen zweiten tadelnden Blick von der Seite.
    Jefferson sah Justice an. „Ich habe dir doch erzählt, dass sie schwanger ist.“
    „Ja.“
    „Ich habe sie gebeten, mich zu heiraten.“ Er trank einen großen Schluck Bier.
    „Aber du hast es vermasselt, stimmt’s?“, fragte Jesse. „Kriegst du ganz leicht wieder hin.“
    „Darum geht’s nicht.“ Er holte tief Luft und starrte auf das Etikett der Bierflasche, als würde er dort die Lösung seines Problems finden. „Sie will eine Liebesehe.“
    „Na, so was aber auch“, murmelte Jesse.
    Diesmal warf Justice seinem jüngsten Bruder einen warnenden Blick zu. „Wenn du ihm keinen Rat geben kannst, dann halte besser den Mund.“
    „Er braucht keinen Rat, er braucht eine Therapie! Wieso kannst du ihr keine Liebesehe versprechen?“
    „Weil ich schon einmal geliebt habe. Anna!“
    Augenblicklich wurden beide Brüder still. Tja, vielleicht ist es doch nicht so einfach, gute Ratschläge zu geben, dachte Jefferson.
    „Versteht ihr denn nicht? Wenn ich jetzt zugebe, dass ich Maura liebe“, erklärte er, „dann verliert meine Liebe zu Anna ihre Bedeutung. Dann wird sie ersetzbar.“
    Justice schüttelte den Kopf, streckte die Beine aus und stützte die Bierflasche auf seinen Bauch. „Das ist wirklich das Hirnloseste, was ich je gehört habe.“ Er sah Jesse an. „Was sagst du?“
    „Absolut.“ Jesse nickte. „Steht auf jeden Fall ganz oben auf der Liste.“ Dann blickte er zu Jefferson. „Also darfst du nur einen einzigen Menschen in deinem Leben lieben?“
    „Nein“, murmelte Jefferson und begriff, wie naiv er klingen musste. „Das meine ich doch gar nicht.“
    „Was meinst du dann?“, fragte Justice. „Glaubst du etwa, Anna hätte gewollt, dass du für den Rest deines Lebens einsam und allein bleibst? Als Liebesbeweis?“
    Jefferson dachte an die junge Frau, die er vor so langer Zeit geliebt hatte. „Nein, das hätte sie natürlich nicht.“
    Merkwürdig, aber zum ersten Mal wurde ihm klar, dass die Erinnerungen an Anna mit der Zeit offenbar verblasst waren. Das war eigentlich auch nicht verwunderlich, denn bekanntermaßen hatte Zeit ja die Fähigkeit, alle Wunden zu heilen …
    „Jefferson“, sagte Jesse ruhig, „stell dir vor, du hättest schon ein Kind. Könntest du das, mit dem Maura schwanger ist, trotzdem lieben?“
    „Was für eine lächerliche Frage!“
    „Ach?“, erwiderte Jesse lachend. „Du willst uns aber einreden, dass du Maura nicht lieben kannst, weil du Anna geliebt hast. Ist das nicht genauso lächerlich?“
    Wenn es doch nur so einfach wäre! Er hatte ja nicht nur das Gefühl, Annas Liebe zu verraten, weil er Maura liebte. Das Problem war, dass er das, was er für Maura empfand, nie zuvor für einen Menschen empfunden hatte. Doch das konnte er seinen Brüdern natürlich nicht sagen. Denn die beiden dachten sowieso schon, dass er komplett verrückt geworden war.
    Ihm fiel es schwer, sich einzugestehen, dass seine Liebe zu Anna die eines jungen Mannes gewesen war. Sie war rein und unschuldig gewesen, und es hatte geendet, bevor es richtig angefangen hatte. Mittlerweile war Jefferson älter geworden. Reifer, verständiger und erfahrener. Die Schule des Lebens hatte ihn verändert. Und das hieß auch, dass er zu tieferen Gefühlen fähig war als noch mit Anfang zwanzig. Aber war es wirklich so einfach? Hatte er sich den Zugang zu seinen Gefühlen versperrt, weil er Anna ewige Treue geschworen hatte?
    Justice hatte recht. Anna hätte nicht gewollt, dass er sein Leben lang alleine blieb.
    Ein schwerer Stein schien ihm plötzlich vom Herzen zu fallen, als Jefferson tief und befreit Luft
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