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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer
Autoren: S. M. Stirling
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werden sie mit Sicherheit tun, müssen Unschuldige für Ihre Taten büßen. Verstehen Sie das nicht? Sie würden nicht nur uns damit töten!«
    »Vielleicht«, antwortete Olorasin erschöpft, »wäre das eine Gnade. Enttäuschte Hoffnungen können sehr schmerzhaft sein, Captain. Ich weiß, wovon ich rede.«
    »Die Wahrheit ist«, sagte der Captain, »Sie sehnen sich gar nicht nach Frieden. Sie sehnen sich nach Rache.«
    Sie legte den Kopf schief. »Aber ich sollte mich nach Frieden sehnen, nicht wahr? Weil die Menschen ihre freie Meinung äußern könnten, wenn zwischen Narn und Centauri Frieden herrschte. Und dann müßten uns die Narn selbstverständlich in Ruhe lassen. Nicht wahr?«
    An Sheridans Kinn zuckte ein Muskel. »Es wäre ein Anfang«, erklärte er.
    Olorasin drehte sich um und wandte sich an die Menge. »Das wird Ihr letzter Tag sein, meine Damen und Herren. Deshalb ist es Ihre letzte Chance, etwas Edles zu vollbringen.« Sie fixierte die Narn und die Centauri. »Warum schließen Sie nicht Frieden miteinander?« fragte sie sie. »Und wenn Sie es nicht tun, weil Sie es für richtig halten, dann können Sie Ihren Völkern auf diese Weise doch zumindest einen herrlichen Streich spielen. Sie brauchen sich über die Folgen keine Gedanken zu machen, weil Sie sie nicht mehr erleben werden. Wieso also nicht?«
    Die Gesandten blickten sich unsicher um. Sie waren gleichermaßen verängstigt und verlegen.
    »Nur zu!« drängte Sheridan sie. »Sie hat nicht ganz unrecht.
    Etwas ganz und gar Selbstloses eignet sich hervorragend als letzte Tat.«
    »Wieso nicht?« meinte Londo. »Das wird uns wenigstens ablenken.«
    Der Leiter der Centauri-Delegation starrte die T’llin an. »Nun gut«, sagte er schließlich. »Wo ist mein Sekretär?«
    Um mit dem Gleichmut der anderen gleichzuziehen, versammelte sich auch die Delegation der Narn. Schon bald standen die beiden Parteien dicht beieinander. Aber Frieden war das letzte, was sie im Sinn hatten.

20

    Garibaldi versuchte, seine Position in dem großen Kunststoffsack zu halten, den Cahill und ihre Crew außen an der Station angebracht hatten. Jedesmal, wenn er oder einer seiner Leute gegen die Hülle des Sackes stieß, drehte sich ein Techniker um und zischte, daß sie den Ballon abtrennen würden, wenn sie nicht stillhielten.
    Die Mitglieder des Reparaturtrupps waren daran gewöhnt, in der Schwerelosigkeit zu arbeiten, das verrieten ihre geschickten und sicheren Bewegungen, und im Vergleich kam sich der Sicherheitschef wie ein Nilpferd im Schlamm vor.
    »Wir sind durch«, verkündete Cahill.
    Der schlaffe Kunststoffsack füllte sich mit Luft und verwandelte sich langsam in eine feste Kugel. Sie konnten also ihre sperrigen Raumanzüge ausziehen und sich frei bewegen, sobald sie im Innern waren. Außerdem verhinderte der Kunststoffsack, daß abermals Alarm ausgelöst wurde. Er hätte die Leute im Schutzraum nur davor gewarnt, daß eine Rettungsaktion im Gange war.
    Garibaldi kämpfte sich bis zum Einstieg durch und versuchte dabei, Cahills geringschätzigen Blick zu ignorieren. Ich bewege mich also nicht anmutig wie ein Akrobat in der Schwerelosigkeit. Ich bin Sicherheitschef, okay? Da arbeitet man meistens drinnen.
    «Verschließen Sie die Öffnung erst, wenn Sie hören, daß alles in Ordnung ist!« sagte er.
    »Das hört sich vernünftig an«, stimmte ihm Cahill zu. Ihre Stimme klang so ausdruckslos, daß sie es nur sarkastisch gemeint haben konnte. »Mit den Füßen zuerst, Chief.«
    »Ich weiß«, erwiderte er und bemühte sich, seine Beine nach vorne auszustrecken. Der Druck in seinem Raumanzug machte das Manöver nicht gerade leichter. Cahill warf einem ihrer Leute einen Blick zu, dann packte jeder der beiden einen von Garibaldis Armen. Als hätten sie es mit einem sperrigen Werkzeug zu tun, drehten sie den Sicherheitschef gemeinsam in die richtige Position.
    »Danke«, brummte Garibaldi und rutschte durch das Loch. Zum Glück waren es nur knapp zwei Meter bis zum Boden, denn die Schwerkraft im Inneren der Station erfaßte ihn sofort. Mit dem Kopf zuerst wäre es ein Problem gewesen , dachte Garibaldi und suchte Deckung hinter dem Podium. Er sah sich vorsichtig um. Es war niemand zu sehen. Die Landebucht war wie ausgestorben. Er nahm seinen Helm ab und befreite sich aus seinem Raumanzug.
    Da schreckte ihn das zischende Geräusch mehrerer elektrischer Entladungen auf. Er warf sich hinter dem Podium auf den Boden. Dann entdeckte er direkt vor seinem Gesicht eine der
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