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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber
Autoren: Cay Winter
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zögern richtete sie ihre Magie gegen ihn. Vor Schmerz brüllte er auf. Er wollte nach ihr greifen, aber sie sprang aus seiner Reichweite. Was ihrer Faust nicht gelungen war, schaffte die Macht der Magie. Mit einem Schlag warf sie ihn zu Boden, wo er betäubt liegen blieb.
    Schwer atmend wandte sie die Magie gegen das Symbol auf dem Boden. Mit der Fußspitze verwischte sie die Zeichnung. Das Ritual wurde unterbrochen, aber dadurch entlud sich die Magie in den Raum, erfasste Babel und schleuderte sie mehrere Schritte nach hinten. Schmerzhaft landete sie auf dem Rücken.
    Stöhnend drehte sie sich um. Ihr Blick fiel auf Sam, dem es endlich gelungen war, den Zombie unter sich auf dem Boden festzuhalten. Er blutete aus mehreren Kopf-und Bisswunden. Ein paar Atemzüge lang musste Babel in dieser Position bleiben, weil ihr die Kraft fehlte, sich aufzurichten. Nur langsam gelang es ihr, sich auf die Knie zu ziehen.
    Als sie sich umdrehte, war Auguste verschwunden. Das tote Kaninchen lag noch auf dem Fußboden.
    Du musst ihm hinterher!
    Ich kann nicht. Selbst meine Lungen brennen.
    Weit würde er nicht kommen, sie kannte seine Signatur.
    Mit zitternden Händen zog sie das Handy aus der Jackentasche und wählte Judiths Nummer. Nach mehrfachem Klingeln sprang die Mailbox an. Die Angst um sie machte sie fast wahnsinnig. Fiebrig tippte sie Tamys Nummer ein. Es dauerte nervenzerfetzende Sekunden, bis die Türsteherin abnahm.
    »Kannst du nicht mal einen Tag ohne Notfall auskommen?«, brummte sie in den Hörer. Sie musste Babels Nummer erkannt haben.
    »Tamy, du musst sofort ins Fürstenhof gehen und nach meiner Schwester sehen!«
    »Was ist denn schon wieder los?«
    »Ihr Freund hat die Kontrolle über sich verloren, ich erklärs dir später. Judith ist in Gefahr, und ich kann jetzt noch nicht weg.«
    »Okay.«
    »Danke.«
    Babel legte ohne weitere Höflichkeiten auf, sie wusste, dass Tamy ohne zu zögern losgehen würde. Sie war im Moment der beste Schutz, den Babel Judith bieten konnte. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
    »Wir müssen uns beeilen«, rief sie Sam zu und stolperte zu ihm.
    Er hielt den Zombie an den Schultern auf den Boden gedrückt, und die Tote wand sich unter dem Griff, als habe sie Schmerzen. Ohne die Führung des Nekromanten musste sich die Seele wie lebendig begraben vorkommen.
    Mit roher Gewalt zwang Babel den Kiefer auseinander und schüttete das mitgebrachte Salz hinein. Sie hielt die Hand über Mund und Nase, bis der Zombie das Salz geschluckt hatte. Für einen kurzen Augenblick sah es aus, als wäre wieder Bewusstsein in den Augen.
    Babels Blick kreuzte den der wandelnden Toten, und endlich erkannte sie Sonja in diesem Blick – und auch Schmerz, Ekel und Dankbarkeit.
    Noch einmal nahm sie ihre Kraft zusammen – das, was davon noch übrig war – und konzentrierte sich auf die gefangene Tote in diesem blutig geschlagenen Stück faulen Fleischs vor ihr. Sie spürte, wie sich das Energienetz veränderte, die Kälte zurückwich und Sonja die Ebenen wechselte.
    Neben dem Leichnam flackerte die Luft, und ein kühler Hauch streifte Babel. Erleichtert sackte sie zusammen.
    »Sie ist fort«, sagte sie.
    Langsam ließ Sam den Körper los, der nun nichts als eine leere Hülle war. Mit einem Mal wohnte ihm nichts Bedrohliches mehr inne, es war nur die sterbliche Form, die am Ende alle Bedeutung verliert.
    Babel griff nach Sams Hand und leitete das letzte bisschen Magie, das noch in ihrer Rüstung steckte, in ihn.
    »Nicht«, sagte er. »Du siehst aus, als würdest du gleich umfallen.«
    »Du siehst auch nicht gerade frisch aus.« Sie hatte nicht mehr die Kraft, ihn vollständig zu heilen. Es musste reichen, wenn sie ihm so viel Energie gab, dass er aufstehen und gehen konnte.
    Ein paar Minuten saßen sie schnaufend nebeneinander und versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Nur mühsam erhoben sie sich auf die Beine und gingen die ersten Schritte. Babels Blick fiel auf den Nekromanten, der noch immer bewusstlos ein paar Meter von ihnen entfernt lag.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte Sam, aber bevor sie antworten konnte, klingelte ihr Telefon. Es war Tamy.
    »Sag mir, dass du sie gefunden hast«, sprach Babel in den Hörer, während ihr Herz rasend klopfte.
    »Das habe ich. Sie ist im Hotel. Auf ihrem Zimmer.« Tamy machte eine kleine Pause, in der es Babel die Kehle zuschnürte. »Sie ist nicht bei Bewusstsein.«
    »Was meinst du damit? Braucht sie einen Arzt?«
    Babel hörte Stoffrascheln durch das
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